Die SG Westum/Löhndorf hat wieder allen Grund zur Hoffnung, auch in der kommenden Saison in der Fußball-Bezirksliga Mitte vertreten zu sein. Die Elf von Trainer Tomas Lopez hat mit dem 3:1 (1:1) zu Hause gegen den direkten Konkurrenten TSV Emmelshausen den vierten Sieg in Folge gefeiert und ist damit nun punktgleich mit Emmelshausen und dem SV Oberzissen, der den ersten Nichtabstiegsplatz einnimmt.
In dem wichtigen Kellerduell mit dem ehemaligen Oberligisten vom Hunsrück hatte die Heimelf jedoch einen etwas schwächeren Start. „Emmelshausen hatte mehr vom Spiel, wenngleich wir defensiv ganz gut gestanden haben. Unser Führungstreffer war dennoch eher schmeichelhaft“, räumte Lopez ein.
Nach rund einer halben Stunde wurde Max Palm nach einem Ballgewinn auf die Reise geschickt. Der jüngere der beiden Palm-Brüder blieb nervenstark und markierte das 1:0 (31.). Nach 40 Minuten kamen die Gäste zum verdienten Ausgleich, Luca Boos köpfte nach einem Eckball zum 1:1 ein.
„Wir haben in der Pause dann taktisch ein paar Kleinigkeiten geändert und danach mehr Zugriff auf das Spiel bekommen“, berichtete Lopez.
Nach der Pause erzielte zunächst Tim Palm in der 63. Minute das 2:1, ehe Marcel Ossendorf in der 78. Minute den 3:1-Endstand markierte. Danach gab es zwar kein Tor mehr, dafür aber umso mehr Karten und Platzverweise. Den Anfang machten der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Emmelshausener Hussein Jeha und Westums Kevin Marienfeld (80.). Beide wurden nach Tätlichkeiten mit der Roten Karte des Feldes verwiesen (80.). Zudem zeigte Schiedsrichterin Nicole Schäfer sowohl Tim Palm (88.) als auch seinem Westumer Teamkollegen Pascal Giminig (90.+5) jeweils Gelb-Rot.
Der guten Stimmung auf Westumer Seite tat dies aber keinen Abbruch.
Lopez war voll des Lobes: „Vier Siege in Serie sind dann auch kein Glück mehr, sondern zeugen von Qualität. Wir wollen aber weiterhin den Moment genießen und auf der Erfolgswelle reiten.“
SG Westum/Löhndorf: Wahl, Marienfeld, Gaydos, T. Palm, Speich, Correira (35. Merken), Ossendorf (90.+3 Ossendorf), M. Palm (90.+1 Erens), Fuchs (82. Schäfer), Gimnig, Schmitz.
Quelle: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, Nr. 77, 02.04.2024, Seite 2, Mirko Bernd
Bezirksliga Mitte: Hitzige Partie mit insgesamt vier Platzverweisen, Rot für Jeha
Im ersten Spiel nach der Ankündigung, dass André Steinbach den TSV Emmelshausen nach der Saison verlässt und zum neuen Tabellenführer der 2. Frauen-Bundesliga SG 99 Andernach wechselt (wir berichteten), gab es für die Vorderhunsrücker im Abstiegskampf der Fußball-Bezirksliga Mitte eine empfindliche 1:3 (1:1)-Niederlage bei der SG Westum/Löhndorf. Die Gastgeber zogen mit dem TSV in der Tabelle nach Punkten gleich, auf einem Abstiegsplatz stehen beide.
21 Zähler haben Emmelshausen und Westum nun, 21 Zähler hat auch Oberzissen, Bogel steht bei 22, Boppard bei 25. Momentan sieht es danach aus, als ob diese fünf Mannschaften zwei weitere Absteiger unter sich ausmachen würden, denn für Schlusslicht Grafschaft (10) ist der Zug praktisch schon abgefahren, für Oberwesel (16) sieht es nicht rosig aus. Vier Absteiger gibt es in jedem Fall.
Steinbach war enttäuscht nach der Niederlage bei einem direkten Konkurrenten, aber er hatte eine Mannschaft gesehen, die sich nicht vom Wechsel ihres Trainers im Sommer hatte irritieren lassen: „Die Art und Weise, wie wir uns präsentiert haben, hat mir absolut nicht das Gefühl vermittelt. Die Mannschaft hat einen tollen Charakter und Gas gegeben.“ Das wird auch Steinbach selbst bis zum letzten Spiel: „Die Zeit, die ich für den TSV brauche, werde ich weiter voll investieren. Es ist mir wichtig, mich ordentlich zu verabschieden.“
Der Klassenerhalt soll es sein für den TSV, der in den letzten beiden Spielzeiten abgestiegen war und nun den Fall von Oberliga direkt in die A-Klasse vermeiden muss. „Ich bin überzeugt, dass wir das packen“, sagt Steinbach, „wir haben es selbst in der Hand, spielen noch gegen einige Teams, die mit uns da stehen.“
Aber: Gegen zwei davon, Bogel (0:1) und Westum, gab es zuletzt Niederlagen. Erklärbar sind diese, vieles hängt mit dem Personal zusammen, aber eine Garantie, dass sich das alles noch ändert in den ausstehenden acht Partien, gibt es nicht. Dennoch schöpft Steinbach Mut aus dem 1:3 vom Karsamstag:
„Wir hätten gefühlt 6:1 führen können, haben in der ersten Hälfte so oft aufs Tor geschossen wie in den letzten drei Spielen zusammen nicht.“ Oft scheiterten die Emmelshausener an Westums Torwart Florian Wahl, in der zweiten Hälfte je einmal an Latte und Pfosten, die Westumer mussten auch auf der Linie retten, einmal sogar aus TSV-Sicht dahinter.
Für die Gäste traf letztlich nur Luca Boos per Kopf nach einer Ecke zum 1:1 (40.), Max Palm hatte Westum nach 31 Minuten in Führung gebracht und den Spielverlauf in dem hitzigen Duell etwas auf den Kopf gestellt. In Hälfte zwei wurde Westum zwar besser, Emmelshausen hatte aber weiter gute Möglichkeiten. Das 2:1 fiel aber durch Tim Palm, der aus abseitsverdächtiger Position traf (63.). Den Deckel drauf machte schließlich Marcel Ossendorf mit einem satten Weitschuss (78.). Da waren Emmelshausens Hussein Jeha und Westums Kevin Marienfeld schon nicht mehr auf dem Feld, beide hatten nach einem Gerangel Rot gesehen (80.). Die Gastgeber sahen danach noch zweimal Gelb-Rot, Tim Palm nach 88 Minuten und Pascal Gimnig in der Nachspielzeit.