Einen letztlich nie gefährdeten 4:0 (3:0)-Derbysieg hat Fußball-Bezirksligist TuS Oberwinter bei der SG Westum/Löhndorf eingefahren. Der Favorit musste sich gegen kompakt verteidigende Gäste ein wenig gedulden, ehe ein Doppelschlag unmittelbar vor der Halbzeitpause bereits die Vorentscheidung bedeutete.
Während Oberwinter durch den Auswärtsdreier auf den zweiten Rang des Ligaklassements kletterte, bleiben die Kombinierten aus Westum und Löhndorf weiter punktlos im Tabellenkeller.
Etwas überraschend verfolgten nur etwas mehr als 100 Zuschauer das Derby auf dem Kunstrasen in Westum. Die Hausherren gingen wie erwartet defensiv an die Aufgabe heran und überließen den favorisierten Gästen größtenteils das Spielgeschehen. Der TuS, dem noch die 120 Minuten vom Rheinlandpokalspiel am Mittwochabend in den Knochen steckte, suchte in der Anfangsphase eine Lücke im Westumer Defensivverbund, fand aber zu Beginn noch keine Lösungen.
„Grundsätzlich haben wir es gut gemacht, wenngleich das nach einer 0:4-Niederlage komisch klingen mag. So viele weitere Chancen konnte sich Oberwinter nicht erspielen, leider haben wir bei den Gegentoren kräftig mitgeholfen, und diese Fehler wurden dann eiskalt ausgenutzt“, urteilte Westums Trainer Tomas Lopez treffend.
So wurde der Führungstreffer der Gäste auch durch einen solchen individuellen Fehler der Hausherren begünstigt. Nach einem langen Ball kam Westums Schlussmann Fabian Dingel etwas überhastet aus seiner Komfortzone, um zu klären. Allerdings kam ihm dabei ein Gästespieler zuvor, und dessen Heber landete genau bei Oberwinters Topstürmer Thomas Enke, der nur noch einschieben musste (24.). Die einzig brenzlige Situation auf der anderen Seite hatte der Gast in der 38. Minute zu überstehen. Tim Palm umkurvte TuS-Torwart Niklas Fachinger, um dann beim folgenden Querpass jedoch keinen Abnehmer zu finden. "Fällt da der Ausgleich, kann das dem Spiel eine entscheidende Wende geben. So haben wir bereits vor der Halbzeitpause mit einem Doppelschlag alles entscheiden können“, erklärte Oberwinters Trainer Cornel Hirt.
Timm Wiest nach einer Flanke völlig allein gelassen (42.) und ein haarsträubender Fehler im Spielaufbau, den Björn Gilles zum 3:0 ausnutzte (43.), sorgten für klare Verhältnisse.
Mit Beginn der zweiten Hälfte war die Messe quasi gelesen. Max Blohm nutzte in der 66. Minute eine weitere Pressingsituation zum 4:0-Endstand. Danach plätscherte ein einseitiges Derby dem Schlusspfiff entgegen.
„Oberwinter hat die eigene Qualität ausgespielt und vollkommen verdient gewonnen. Dass es schwer werden würde, war uns schon vorher bewusst, deswegen wissen wir das Ergebnis auch einzuschätzen“, meinte Lopez. Oberwinters Coach Hirt sagte: „Man hat uns schon die müden Beine ein wenig angemerkt, trotzdem haben wir es souverän gelöst.“
SG Westum/Löhndorf: Dingel, Stein, Gaydos, T. Palm, Speich (63. Ossendorf), M. Palm (63. Schneider), Fuchs (86. Schmidgen), Nachtsheim (80. Ramacher), Gimnig, Schmitz (67. Marienfeld), Ley
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