Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 27.03.2023, Nr. 73, Seite 13, von: daf,lkl,jam
Oberzissen macht mit nächstem Coup weiter Boden gut
Bezirksliga: SV kommt mit 2:1 gegen Rübenach dem rettenden Ufer näher – Oberwinter gewinnt 5:1
Oberwinter/Oberzissen/Westum. Während der TuS Oberwinter und die SG Westum/Löhndorf in der Fußball-Bezirksliga Mitte am Sonntag jeweils einen klaren Heimsieg gefeiert haben, gelang dem SV Oberzissen ein knapper, aber dafür umso überraschender Heimerfolg, der die Hoffnungen auf den Klassenverbleib weiter befeuert.
Dank einer vor allem in der ersten Halbzeit bärenstarken Leistung ist dem SV Oberzissen gegen den bisherigen Tabellenzweiten nicht nur der nächste Überraschungscoup gelungen, sondern er hat auch Boden im Abstiegskampf gutgemacht. Die Elf von Trainer Julian Hilberath ist bis auf zwei Zähler ans rettende Ufer herangerückt.
Eine Woche nach dem fulminanten 4:0-Auswärtserfolg beim SV Weitersburg machte der SVO von Beginn an dort weiter, wo er in der Vorwoche aufgehört hatte. Defensiv kompakt und zweikampfstark sowie im Spiel nach vorn mit guten Umschaltsituationen und Kombinationen im letzten Drittel, führten die Gastgeber gegen die favorisierten Rübenacher zur Pause durchaus verdient mit 2:0.
Zunächst hatte Mike Bach auf Vorlage von Eric Naumann das 1:0 erzielt (17.), bevor Lukas Groß, der mehr und mehr seine Torjäger-Qualitäten wiederfindet, nach einem Pass von Satbir Singh in den Rückraum auf 2:0 erhöhte (41.).
Im zweiten Spielabschnitt machten die Gäste aber deutlich mehr Druck, während dem SVO aufgrund von schnellen Ballverlusten kaum noch eine Entlastung gelang. Folgerichtige verkürzte Ronaldo Kröber nach 70 Minuten im Anschluss an eine Ecke auf 1:2. In der anschließenden Schlussphase flogen etliche Flanken und lange Bälle in den Oberzissener Strafraum, doch immer wieder konnten die leidenschaftlich verteidigenden Platzherren den Ball irgendwie klären, sodass am Ende der nächste Sieg zu Buche stand.
Damit hat der SVO, der nunmehr vier seiner letzten sechs Spiele gewonnen hat, den Anschluss zu den Nichtabstiegsplätzen ganz hergestellt. „Wir haben in der ersten Halbzeit den Plan perfekt um- gesetzt und es in der zweiten Halbzeit mit Mann und Maus verteidigt. Theoretisch haben wir es jetzt durch die vielen ausstehenden Spiele gegen die direkte Konkurrenz wieder in der eigenen Hand. Wir schauen aber weiter nur von Spiel zu Spiel“, befand Hilberath.
Auch nach dem 15. Saisonsieg bleibt Oberwinter auf dem fünften Platz, wobei sich der Rückstand auf Rang vier, auf den der FV Rübenach abgerutscht ist durch die Niederlage in Oberzissen, nur noch vier Punkte beträgt.
„Ein absolut verdienter Sieg. Wir waren nach dem frühen Rückstand überlegen und effektiver. Trotzdem war ich bei in Sachen Passgenauigkeit nicht ganz zufrieden. Alles war etwas zu hektisch“, befand TuS-Trainer Cornel Hirt.
Seine Elf hatte sich schon nach zwei Minuten mit einem Rückstand konfrontiert gesehen. Bei einer Flanke von Florian Link zögerte Torhüter Niklas Fachinger trotz Ansage und kam dann gegen Florian Link zu spät. Die Hausherren ließen sich vom 0:1 aber kaum beeindrucken, zogen danach ein sicheres Spiel auf, und Thomas Enke per Kopfball-Doppelschlag drehte die Partie im Handumdre-hen (18., 21.). Dem ersten Tor war eine gute Flanke von Ebrima Manneh vorangegangen, beim zweiten Treffer assistierte Antonio Halfen. Nur vier Minuten nach Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit verliehen die Oberwinterer ihrer Überlegenheit weiter Ausdruck. Ein schönes Solo von Manneh brachte das 3:1. Nach 63 Minuten verwandelte Björn Gilles einen Freistoß direkt zum 4:1 und sorgte damit für die endgültige Entscheidung. Nur eine Minute später stellte Enke sein Saison-Torkonto mit dem 5:1 auf 25.
Bis weit in die Schlussphase hinein war Außenseiter Cochem gut im Spiel, am Ende setzte sich die Immendorfer Qualität aber durch. Einmal mussten die Immendorfer um den Sieg bangen. In der 67. Minute erlief Cochems Bester, Max Kusbach, einen zu kurzen Immendorfer Rückpass, aber dann scheiterte er am TuS-Keeper Marcel Behr. Im Nachschuss hätte noch Rachad Adamou treffen können, aber sein Versuch wurde geblockt.
Es hätte der 1:1-Ausgleich für Cochem sein können. „Wir hatten eine Szene zu überstehen, die prekär gewesen ist“, meinte Immendorfs Sascha Oestreich: „Ansonsten haben wir es defensiv gut gemacht und auch in der Höhe verdient mit 3:0 gewonnen. Cochem hat aber nicht wie ein Schlusslicht gespielt.“
Cochem verteidigte über 90 Minuten stark. Immendorf kam kaum zu Chancen, machte aber dennoch drei Tore. Beim 1:0 nach 15 Minuten wurde Ahmed Cheriff Midjijawa im Strafraum gut angespielt, bei seinem Abschluss hatte Spvgg-Keeper Patrice Sesterhenn keine Chance. Immendorf glänzte durch Effizienz, denn die zweite gute Chance nach 78 Minuten war auch drin:
Der eingewechselte Jan Bruker traf aus elf Metern unhaltbar ins Eck. Den Endstand markierte in der Nachspielzeit Dario Kraemer, der aus 20 Metern Maß nahm und das 0:3 erzielte (90.+2).
(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 03.04.2023, Nr. 79, Seite 16, lkl,daf,red)
Hätte Jairo Jesus Barreras in der 47. Minute seine Doppelchance zum möglichen 1:0 verwertet, hätte es sicherlich Potenzial gehabt, zur Geschichte des Spiels zwischen dem TuS Rheinböllen und dem SV Weitersburg zu werden. Doch der Blitzneuzugang scheiterte zweimal aus halbrechter Position – und so blieb es am Ende im Spiel der Bezirksliga Mitte bei einem 0:0, mit dem die Gäste sicherlich besser leben konnten als die Gastgeber. Und das aus zwei Gründen. Erstens mit Blick auf die Tabelle. Denn im Abstiegskampf ist das Remis für den TuS, der Drittletzter ist, zu wenig.
Zweitens mit Blick auf das Spiel. Das hatte für Liebhaber von gepflegtem Kurzpassspiel und vielen Torraumszenen relativ wenig zu bieten, war dafür aber intensiv und urch viel Kampf, Einsatz und Leidenschaft geprägt.
(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 03.04.2023, Nr. 79, Seite 16, lkl,daf,red)
Mit 4:1 (2:1) gewann die SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid daheim gegen die SF Höhr Grenzhausen. Damit hat sich die Mannschaft von Trainer Marc Thiele bis auf einen Punkt an die ebenfalls abstiegsbedrohte SG Viertäler Oberwesel herangerobbt, die in Westum 0:4 verlor. Der Heimsieg ging völlig in Ordnung, weil Niederburg nach einem 0:1-Rückstand die Partie noch überzeugend drehte. Beide Trainer waren nach der Begegnung – ohne Absprache – einer Meinung.
„Niederburg hat verdient gewonnen“, sagten Höhrs Trainer Stephan Roll und sein Gegenüber Thiele unisono.
Torfolge: 0:1 Samet Sögünmez (11.), 1:1 Karol Obrebski (15.), 2:1 Semih Can Backes (41.), 3:1 Dennis Thiele (64.) 4:1 Christopher König (90.).
(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 03.04.2023, Nr. 79, Seite 16, lkl,daf,red)
Die Maifelder hatten die Partie von Beginn an komplett im Griff. In der ersten Hälfte gelang den Gästen keine Torannäherung. Die Hausherren münzten ihre Überlegenheit nach einer halben Stunde erstmals in Zählbares um. Niclas Lohn nahm einen Schussversuch aus der zweiten Reihe von Yannik Idczak im Sechzehner an, drehte sich schnell und schoss zum 1:0 ein. Kurz vor der Halbzeit schafften die Maifelder mit einem Freistoß-Doppelpack die Vorentscheidung. Bei einem 35-Meter-Freistoß von Luca Gersabeck rutschte dem Mülheimer Keeper Tim Teschner der nasse Ball über die Fäuste (43.). Zwei Minuten später war Teschner bei einem Freistoß von Lohn die Sicht versperrt – und der Ball senkte sich an allen vorbei ins Toreck zum 3:0. Nach einer Stunde traf Jonas Hemgesberg zum 4:0, dem Treffer ging erneut ein Schussversuch von Idczak voraus. In der 67. Minute kam die SG2000 zu ihrem Ehrentreffer, durch einen Schuss nach abgewehrter Ecke von Tobias Karvelat. Den Schlusspunkt setzte vier Minuten darauf Lohn mit dem Tor zum 5:1.
(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 03.04.2023, Nr. 79, Seite 16, lkl,daf,red)
Unentschieden im Verfolgerduell: In einer flotten und kurzweiligen Begegnung – und das bei widrigen, regnerischen Bedingungen – trennten sich der Vierte, die SG Vordereifel, und der Dritte, die SG Mörschbach/Liebshausen/Argenthal, am Freitagabend mit einem 2:2 (0:1)-Unentschieden. Während die Gäste in Abschnitt eins einen Tick besser zu gefallen wussten, taten das in Abschnitt zwei mit Vehemenz die Hausherren. Einzig Daniel Römers Freistoßhammer verhinderte kurz vor Ende, dass Vordereifel die zwischendurch verdiente Führung ins Ziel brachte. Beide Teams weisen nun 52 Punkte vor und rückten einen Platz vor nach Rübenachs 1:2-Niederlage in Oberzissen.
Das Spiel bedurfte keiner großartigen Anlaufzeit, die ersten Chancen ließen nicht lange auf sich warten. Dominik Kunz schnibbelte mit links für die Gäste am langen Pfosten vorbei (4.), und schon bald darauf wurde es für Mörschbach bereits zählbar. Kapitän Simon Peifer schicke, direkte Weiterleitung in den Lauf von Marco Krenn hob dieser über Heimkeeper Dennis Koziol hinweg zur 0:1-Führung ins Netz (9.). Römer verfestigte mit zwei Abschlüssen Mörschbachs Anfangsüberlegenheit (10., 19.). Mit zunehmender Spieldauer befreite sich Vordereifel jedoch aus der Umklammerung und hatte in Lukas Mey den Mann für die Torschüsse (17., 28., 38. und 42.). Auch Paul-Jordan Michels zielte nur haarscharf zu hoch (44.). Seitenwechsel.
Und nach diesem sorgten die Hunsrücker für den ersten Knalleffekt: Kunz' direkter Freistoß landete abgefälscht an der Latte (54.). Fortan sollte die Partie aber fast zur Gänze den Vordereifelern gehören. Mey (59., 63.) und Kapitän Max Geisen (65.) feuerten aus allen Lagen, ehe Innenverteidiger Stefan Schuwerack per Kopf nach einem einstudierten Eckstoß den 1:1-Ausgleich markierte (70.).
Wenig später sah Mey den freistehenden Jan Fritz, Leon Roth parierte jedoch glänzend (83.). Nur zwei Zeigerumdrehungen vergingen, da nahm sich Mey der Sache selbst an, per Nachschuss erzielte er den viel umjubelten 2:1-Treffer (85.). Und als kaum noch jemand auf ein Comeback der Mörschbacher setzte, schlugen sie tatsächlich noch mal zurück. Römers strammen 28-Meter-Freistoß patschte sich Koziol zum 2:2 in den Winkel – der Ball sah haltbar aus (88.). Geisens Kopfball, als er völlig blank stehend neben den linken Pfosten köpfte (90.+2), machte den Deckel draufauf die turbulente Schlussphase.
Mörschbachs Trainer Tobias Lautz war alles in allem zufrieden:
„Wir hatten starke erste 15 Minuten, haben dem Gegner früh signalisiert, dass er durch unser Pressing lange Bälle spielen muss. Am Ende geht der Punkt in Ordnung, Leon Roth verhinderte mit seiner Parade das frühere 1:2, auf der anderen Seite hatten wir mit dem Lattentreffer zwischendurch die Chance auf das 2:0.“ Vordereifels Coach Niklas Wagner traf man da schon ein wenig unglücklicher an, denkt man ans Ergebnis: „Am Anfang hatten wir nicht die Idee, wie wir das Ganze lösen könnten. Mit zunehmender Spieldauer haben wir das Spiel aber auf unsere Seite gezogen. Von den Chancen her wäre ein Sieg für uns verdient gewesen. Der Einsatz, der Wille und die Bereitschaft meiner Mannschaft waren herausragend. Ich habe eben im Kreis gesagt, dass es für mich entscheidend ist, dass wir in den letzten Wochen weiter ungeschlagen geblieben sind.“
(Bericht: Rhein-Zeitung, Kreis-Cochem-Zell, 03.04.2023, Nr. 79, Seite 22, Sascha Wetzlar)