Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 31, von: lkl

Oberwinter beendet starke Rückrunde ohne Larifari

Bezirksliga: TuS siegt 4:2 in Cochem und ist bestes Team der zweiten Saisonhälfte

Spvgg. Cochem - TuS Oberwinter 2:4 (0:4)

Der TuS Oberwinter hat mit einem 4:2 (4:0)-Sieg bei der vorher schon als Absteiger feststehenden Spvgg Cochem die Saison in der Fußball-Bezirksliga Mitte beschlossen. Die Elf von Trainer Cornel Hirt ist mit dem 22. Sieg im 32. Spiel nun die beste Rückrundenmannschaft vor Meister TuS Immendorf. In den 16 Spielen der zweiten Halbserie sammelte der TuS 40 Zähler bei einer Torbilanz von 49:19.
In der Endabrechnung macht das mit 69 Zählern den dritten Tabellenplatz für den TuS. Zudem wurde Thomas Enke Torschützenkönig der Bezirksliga Mitte – auch wenn er zum Saisonabschluss gar nicht mehr mitgemischt hat, aber an seine 30 Treffer kam niemand mehr heran.
„Larifari macht immer nur eine, zwei Wochen Spaß. Im Winter war klar, dass Immendorf nicht mehr einzuholen ist. Trotzdem haben wir uns fest vorgenommen, in der Rückrunde alles zu geben. Ich bin schon auch stolz, dass die Mannschaft bis zum Ende voll durchgezogen hat“, meinte Oberwinters Trainer Cornel Hirt anerkennend.
In Cochem hatte der TuS schon vor der Pause für klare Verhältnisse gesorgt. Islam Reggami, nach der Verletzung von Torjäger Enke zum Stürmer umfunktioniert, zeigte einmal mehr seine Abschlussqualitäten. Reggami schaffte einen lupenreinen Hattrick in 21 Minuten (14., 19., 35.). In den zurückliegenden drei Partien traf der 22-Jährige somit schon sieben Mal. Das zwischenzeitliche 3:0 (27.) hatte Tizian Karaschewitz markiert. Es war auch schon der siebte Treffer des Winter-Neuzuganges.
Cochem verabschiedete sich noch mit zwei Ehrentreffern durch André Röser (80.) und Moritz Johann (87.) aus der Bezirksliga. Auf Oberwinterer Seite liefen Antonio Halfen, Emilio Ehlen und Fabian Groß zum letzten Mal für den TuS auf.
„In Kürze werden wir in Sachen Neuzugänge für die neue Saison noch etwas bekannt geben“, versprach Hirt. Bislang stehen mit Niklas Röder (SG Niederzissen) und Max Blohm (SG Inter Sinzig/Bad Breisig) bereits zwei Neue für die Bezirksligasaison 2023/2024 fest.

SG Vordereifel Müllenbach - Ata Sport Urmitz 2:1 (1:1)

Die SG Vordereifel hat mit dem 2:1-Heimsieg gegen Ata Urmitz die Gäste ins Tal der Tränen gestürzt. Denn das Siegtor von Jonas Gorges in der 89. Minute hatte eine große Tragweite, denn dadurch stieg Gast Urmitz nach acht Jahren Bezirksliga in die Kreisliga A ab, weil die SG Viertäler Oberwesel die Urmitzer mit dem 2:0-Sieg in Weitersburg noch überholte.
Auf Urmitzer Seite sah das anders aus. Trainer Philipp Wolf weilte in Urlaub, der in der Winterpause verpflichtete Altstar Sebastian Mintgen übernahm als spielender Co-Trainer das Kommando
– und musste nach Abpfiff den ersten Abstieg in seinem bewegten Fußballerleben (früher unter anderem Mayen, Karbach, Mendig) kommentieren: „Die Enttäuschung sitzt tief, das ist absolut kein schönes Gefühl. Wir hatten viel Pech in der Rückrunde, aber wir haben auch hier gegen Vordereifel zu wenig investiert.“ Für Ata Urmitz geht es nun in die A-Klasse – und nach 42-jähriger Eigenständigkeit in eine Spielgemeinschaft mit dem BSV Weißenthurm.
Zur Partie in Laubach: Vordereifel begann ganz ordentlich und hatte zwei gute Kopfballchancen durch Sebastian Fortmann (9.; Gäste-Keeper Serkan Begen hielt) und Calvin Müller (10.; ans Lattenkreuz). Fortmann wurde wie Lukas Weiler (beide Karriereende) verabschiedet – und Fortmann verabschiedete sich mit einem Treffer. Nach 18 Minuten drückte er eine Ecke von Marius Goebel aus Nahdistanz zum 1:0 ein.
Ata Urmitz schlug aber prompt zurück, Sergen Akayoglu glich zum 1:1 aus (23.), nachdem er eine Minute zuvor noch an Vordereifels Keeper Julian Steitz gescheitert war. Danach entwickelte sich ein
zerfahrenes Spiel, bei Vordereifel machte sich das Fehlen von 28-Tore-Mann Lukas Mey bemerkbar. Auch SGV-Trainer Niklas Wagner sah viel Harmlosigkeit bei seiner Elf: „Wir haben viele Dinge vermissen lassen, das Spiel hatte etwas Sportfestmentalität.“ Urmitz hatte bis in die Schlussphase hinein durch Arlind Aliqkajs Lattenschuss (65.) sogar die beste Chance auf das 2:1, aber das machte dann auf der Gegenseite Gorges. „Kompliment, dass wir hinten raus das Ding noch gezogen haben, wir haben unsere Saisonziele erreicht“, lobte Wagner.

(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 30, wzi,red)

TuS Immendorf - SF Höhr-Grenzhausen 2:2 (1:0)

Während sich Meister Immendorf nach dem Unentschieden gegen Höhr auf das Rheinlandpokal-Finale gegen den FC Rot-Weiss Koblenz vorbereitet, heben die Höhrer ab Richtung Mallorca, wo sie den zwischenzeitlich nicht für möglich gehaltenen siebten Tabellenplatz feiern werden.
„Über 90 Minuten gesehen, geht das 2:2 in Ordnung“, fand Stephan Roll, der Trainer der Westerwälder, die die ersten Chancen hatten, sie aber nicht verwerteten. Wie es besser geht, demonstrierten die Immendorfer. „Sie sind da eiskalt und machen das 1:0“, erkannte Roll die Qualität des Meisters an. Jan Knopps Vorarbeit über die rechte Seite verwertete in der Mitte Jan Bruker, der den Ball mit Spitze ins kurze Eck setzte (43.).
In der zweiten Halbzeit besorgte Pascal Schuster nach einer Stunde Spielzeit das 1:1. Nach einem Ballgewinn steckte Julian Blatt auf seinen Teamkollegen durch, der gegen die Bewegung des Torwarts vollendete. Als Dario Kraemer nach einem der vielen gefährlichen langen Bälle aus der Immendorfer Abwehrkette ins Laufduell ging, sich dort durchsetzte und zum 2:1 ins leere Tor schob (83.), hatte wohl nicht nur der Höhr-Grenzhausens Coach diesen Gedanken: „Das war's dann, ein typischer Sieg eines Spitzenreiters.“ Doch es kam anders. Eine Einzelaktion von Dominik Müller, der den Ball mit Glück ins linke Eck beförderte (89.), brachte Höhr den verdienten Punkt. 

(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 30, wzi,red)

FV Rübenach - SG Braunshorn/Hausbay/Pfalzfeld 12:0 (8:0)

Mit einem Paukenschlag hat sich Rübenach aus der Saison verabschiedet. Zur Halbzeit führte die Mannschaft des FVR schon mit 8:0.
„Ich bin stolz auf die Jungs, obwohl es um nichts mehr ging, zeigte die Mannschaft Charakter und bot unseren treuen Zuschauern zum Ende noch mal eine tolle Leistung. Auch wenn wir gegen den Tabellenletzten gespielt haben, zwölf Tore musst du erst einmal schießen“, freute sich Trainer Benedikt Lauer über den Auftritt seiner Mannschaft.
Die Rübenacher Torschützen waren Antonio Fejza (3), Pape Top (2), Ronaldo Kröber (2), Johannes Stenz, Sascha Engel, Pascal Tillmanns, Sascha Alsbach und ein Eigentor von Stefan Stroschein.

(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 30, wzi,red)

SG Mörschbach - SG MülheimKärlich II 6:1 (3:0)

Gegen die in der Rückrunde völlig abgestürzte Reserve der SG Mülheim-Kärlich gewann Mörschbach sein Heimspiel souverän mit 6:1 (3:0) und schließt damit die Saison als Vizemeister ab. Die Frage war nur: Wer erzielt das 100. Tor der SG? Dass es am letzten Spieltag der Runde passieren würde, stand außer Frage. Nur wer würde es erzielen? Eine Umfrage brachte die üblichen Verdächtigen hervor. Simon Peifer und Dominik Kunz waren die Favoriten. Argenthals Vorsitzender Werner Boos legte sich auf den Außenseiter Leon Schulzki fest. Auch Daniel Römer war im Angebot.
Aber auf einen kam niemand: Abwehrspieler Marco Krenn. In der 21. Minute war es ihm völlig egal, was passiert. Er haute die Polyesterkugel gnadenlos zum 2:0 in die Mülheimer Maschen. Früh hatte die SG die Verhältnisse geklärt. Dem 1:0 durch Peifer (18.) folgte der beschriebene Jubiläumstreffer von Krenn, dem wiederum das 3:0 durch Peifer folgte (28.). Eher bescheiden waren die Bemühungen der Gäste. „Wir mussten sogar unseren Co-Trainer einwechseln. Man muss aber auch sagen, dass Mörschbach einen guten Fußball gespielt hat“, sagte Mülheims Niclas Kuhn.
Falls für die Gäste noch Hoffnung bestehen sollte, war das direkt nach der Halbzeit schon vorbei. Armin Safic besorgte das 4:0 (46.). Da war der Gegentreffer zum 1:4 von Tobias Karvelat nur noch Kosmetik (52.). Zum Abschluss einer gelungenen Saison trugen sich nochmals Peifer und Kunz in die Torschützenliste ein. Mit 104 Toren erzielte die SG wie in der vergangenen Saison die meisten Treffer in der Bezirksliga Mitte.

(Bericht: Rhein Zeitung, Koblenz-Region, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 30, wzi,red)

TuS Rheinböllen - SG Maifeld-Elztal 4:1 (2:0)

Für die SG MaifeldElztal setzte es zum Saisonabschluss in der Fußball-Bezirksliga Mitte eine 1:4 (0:2)-Pleite beim bereits abgestiegenen TuS Rheinböllen. Der sechste Tabellenplatz war den Maifeldern bereits vor der Partie nicht mehr zu nehmen. Für die SG MaifeldElztal setzte es zum Saisonabschluss in der Fußball-Bezirksliga Mitte eine 1:4 (0:2)-Pleite beim bereits abgestiegenen TuS Rheinböllen. Der sechste Tabellenplatz war den Maifeldern bereits vor der Partie nicht mehr zu nehmen.
Vor 80 Zuschauern auf dem Kunstrasenplatz waren die Gastgeber klar die spielbestimmende Mannschaft und sorgten für einen versöhnlichen Abschied nach zwölf Saisons in Serie in der Bezirksliga Mitte. „Und wir sind nun einfach froh, dass diese lange Saison zu Ende geht. Es ging um nichts mehr und das war heute einfach zu sehen. Unsere Leistung war nicht gut“, bemerkte Maifeld-Coach Florian Breitbach.
Christopher Rott erzielte nach acht Minuten die Führung für Rheinböllen. Per Foulelfmeter erhöhte Nico Ballbach fünf Minuten vor dem Seitenwechsel. Nach der Pause trafen Nils Vogt (53.) zum 3:0 und Maurice Müller zum 4:0 (80.). Den Ehrentreffer für die Maifelder besorgte ausgerechnet Nico Steinbach mit einem Schuss aus 25 Metern. Steinbach lief als Kapitän bei den Gästen auf und wird zum Saisonende die Fußballschuhe an den Nägel hängen. „Das war natürlich noch eine nette Randnotiz dieses Spiels. Ansonsten muss man auch Verständnis haben, dass die Jungs jetzt nicht mehr alles aus sich herausgeholt haben. Wir freuen uns einfach auf die Saisonpause“, so Breitbach.

(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 30.05.2023, Nr. 123 Seite 29, lkl)

SV Weitersburg - SG Viertäler Oberwesel 0:2 (0:1)

Die SG Viertäler Oberwesel spielt auch in der kommenden Saison in der Fußball-Bezirksliga: Die Elf von Christoph Fahning gewann mit 2:0 (1:0) beim SV Weitersburg und profitierte von der späten Schützenhilfe der SG Vordereifel (2:1 gegen Ata Urmitz). Oberwesel überholte Urmitz auf den letzten Drücker und sprang auf den rettenden sechstletzten Tabellenplatz. Urmitz ist nach Niederburg, Rheinböllen, Cochem und Braunshorn der fünfte Absteiger. J
Vordereifels Jonas Gorges traf in der 89. Minute und somit zeitgleich in der Bezirksliga zum 2:1 gegen Urmitz. Das drang schnell nach Weitersburg durch, wo Oberwesel 2:0 führte. Nach dem Abpfiff mussten die Gäste noch zwei Minuten warten, ehe die frohe Kunde vom Abpfiff in Laubach und dem Vordereifeler 2:1-Sieg übermittelt wurde. Der Jubelsturm über den Klassenverbleib bei Fahning, seinen Spielern und den 80 mitgereisten Fans konnte beginnen. „Eine Seuchensaison hat ein gutes Ende für uns gefunden“, schnaufte Fahning kräftig durch.
„Wir hätten sechs Jahre harte Arbeit in der Bezirksliga fast in einem halben Jahr weggeworfen, ich bin einfach nur glücklich, dass wir es auf den letzten Drücker noch geschafft haben“, sagte Matchwinner und Doppeltorschütze Max Engel, der bis zum Winter verletzt ausgefallen war und danach wie die komplette SGVO Schwierigkeiten hatte, wieder reinzufinden. Der komfortable Vorsprung wurde in den vergangenen Wochen verspielt, vor dem Saisonfinale fand sich Oberwesel auf einem Abstiegsplatz wieder. „Max hat sich nach seiner Leidenszeit aufgerappelt, genau wie die gesamte Mannschaft am letzten Spieltag“, sagte Fahning: „Wir sind hier in Weitersburg wie Männer aufgetreten.“ In den vergangenen Wochen hatte neben der Offensivarmut vor allem der letzte Biss bei Viertäler Oberwesel gefehlt. Das war in Weitersburg ganz anders. Oberwesel war auf und neben dem Platz von der ersten Minute voll da, hatte aber riesiges Glück, dass Weitersburgs´Stürmer Albin Shkreta nach sieben Minuten das Kunststück fertigbrachte, aus zehn Metern am leeren Tor vorbeizuschießen.
Fahnings Umstellung von Dreierauf Viererkette machte sich ebenso bezahlt wie ein Positionswechsel nach zehn Minuten im Angriff. Linksaußen Engel tauschte mit Mittelstürmer Iljaz Gubetini die Position. Nach 22 Minuten bediente Gubetini Engel, der aus Mittelstürmerposition mit links aus acht Metern ins lange Eck zur Gäste-Führung einschoss. Zwei Tore wurden Oberwesel aberkannt (Lukas Kriewel bei 0:0 wegen Abseits, Sebastian Mitchard bei 1:0 wegen Foulspiels – beides strittig) und Engel spitzelte den Ball knapp am Tor vorbei (31.), die Führung war verdient. Bei Weitersburg, das mit sechs Niederlagen in Folge die Saison als Achter beendet, stimmte das Bemühen, aber der letzte Wille fehlte.
Patrick Jussen musste kaum gefährliche Aktionen vereiteln. Der BKlasse-Reservetorwart musste zwischen die Pfosten, weil Sebastian Hanß (verletzt) und Sebastian Koenig (Urlaub) fehlten. „Ich war total nervös“, lachte Jussen: „Ich bin es in meiner Karriere nur gewohnt gewesen, B- oder C-Klasse zu spielen. Und jetzt Bezirksliga in so einem wichtigen Spiel. Aber es ist alles gut gegangen, auch weil die Jungs vor mir super verteidigt haben.“ Jussen machte aber auch einen prima Job. „Ich kann Patrick nur ein ganz großes Lob aussprechen, er hat zu Null gespielt, besser geht es nicht“, sagte Trainer Fahning.
Einmal wackelte die Null richtig, als der Ex-Emmelshausener Marcel Christ nach 61 Minuten mit seinem Schuss die Oberweseler Latte zittern ließ. Da stand es aber schon 2:0 für die Gäste, nach einem Weitersburger Abwehrfehler hatte Lukas Stüber überlegt quer auf Engel gelegt, der keine Mühe hatte, den Ball im leeren Tor unterzubringen (57.). Oberwesel spielte die 2:0-Führung runter und hatte immer ein Ohr in Laubach. Als das 2:1 für Vordereifel bestätigt wurde, fand eine schwierige Saison ein doch noch gutes Ende. Oberwesel darf weiter Bezirksliga spielen, die Rhein-Hunsrücker Lokalrivalen heißen ab dem 13. August Emmelshausen, Boppard und Mörschbach. Fahning hofft noch auf „ein, zwei Verstärkungen“ im Offensivbereich: „Aber das ist alles schwierig.“ Der Kader bleibt soweit zusammen, lernt Oberwesel aus den Fehlern dieser Runde, dürfte es kommende Spielzeit etwas entspannter werden.

(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 30.05.2023, Nr. 123, Seite 30, Michael Bongard)

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