Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 12.12.2023, Nr. 288, Seite 25, daf, lkl
Bittere Pleite für GSG
Bezirksliga: Grafschaft verliert 2:3 - Oberwinter gewinnt mit Feldspieler im Tor
Kreisgebiet. Während Fußball-Bezirksligist Grafschafter SG mit einer bitteren Niederlage im Kellerduell in die Winterpause geht, kamen der SV Oberzissen und Schlusslicht SG Westum/Löhndorf zu einem torlosen Remis, das aber auch nur bedingt glücklich machte. Zufriedener geht hingegen derTuS Oberwinter nach seinem Heimsieg in die Winterpause.
Im letzten Spiel des Jahres gab es für die Grafschafter einmal mehr eine bittere Niederlage. Die Mannschaft der Brüder David und Jörn Kreuzberg unterlag im Kellerduell aufgrund ihrer erneuten Schwäche bei Standardsituationen, wodurch der Klassenverbleib nach der Winterpause zu einer Mammutaufgabe wird. Der Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz beträgt nun acht Punkte.
Die Begegnung des Aufsteigers mit der bis dato fünf Zähler besser platzierten Rheinlandligareserve aus Mülheim-Kärlich hatte etwas von einem Endspiel, schließlich wollten die Hausherren mit einem machbaren Rückstand auf die Nichtabstiegsränge in die Winterpause gehen.
Die Bedeutung der Partie merkte man den Gastgebern zumindest zu Beginn an. Mit viel Elan kam die GSG aus der Kabine und ging früh durch Kapitän Fabian Münch nach einer Ecke von Max Heintz in Führung (5.). Die hielt eine knappe halbe Stunde, bis die Hausherren die Spielkontrolle zunehmend verloren, die nötige Entschlossenheit in den Zweikämpfen vermissen ließen und zum wiederholten Mal in dieser Saison nach einem Standard bestraft wurden, diesmal durch durch Gästeakteur Leandro Strazzeri (34.).
Jordi Frohn ebenfalls nach einer Ecke brachte die Gäste in der dritten Minute der Nachspielzeit sogar noch in Führung. Doch die Gastgeber schlugen nach der Pause zurück und kamen durch Steffen Thelen zum 2:2-Ausgleich (54.).
Doch anstatt den Schwung mitzunehmen, investierten die Gäste daraufhin mehr für den Sieg und wurden dafür belohnt, als Frohn einen weiteren Eckball der Gäste zum 3:2 verwertete (71.). Den Gastgebern fiel in der letzten Viertelstunde bis auf einen Abschluss von Tim Steinmetz (83.) kaum noch etwas ein. Damit verabschiedet sich die GSG mit mageren sieben Punkten in die Winterpause.
„Die Niederlage ist verdient. Der eine oder andere bei uns muss sich vorwerfen lassen, dass er vielleicht nicht alles Mögliche für den Klassenerhalt tut. Wir müssen jetzt natürlich gut aus der Pause kommen, werden aber trotz der Situation nicht frühzeitig die Flinte ins Korn werfen“, versicherte Grafschafts Trainer Jörn Kreuzberg.
Ein Distanzschuss von Justin Schällhammer in der 64. Minute brachte der TuS-Elf von Trainer Cornel Hirt den zehnten Saisonsieg im 17. Spiel. Im Vorfeld der Partie hatten sich bei den Oberwinterern Probleme auf der Torhüterposition ergeben.
Die etatmäßige Nummer eins Niklas Fachinger ist nach einem Muskelfaserriss weiter nicht einsatzfähig, Stellvertreter Michael Berg an Corona erkrankt, und Urgestein Benjamin Kauert war verhindert. Stürmer Tizian Karaschewitz, in der Jugend im Tor aktiv, erklärte sich bereit, den Part zu übernehmen – und blieb dabei ohne Fehler, wurde aber auch nur wenig geprüft.
In Durchgang eins musste Karaschewitz sogar nicht mit der Hand eingreifen. Seine Vorderleute kontrollierten das Geschehen klar, erspielten sich Chance um Chance, blieben im Abschluss aber ohne Fortüne. „Es ist schon verrückt, dass wir uns in vielen Spielen sehr viele Chancen erspielen und dann doch lange bangen müssen. Wir müssen da natürlich effektiver werden“, meinte Hirt.
Die besten Abschlussgelegenheiten boten sich Niklas Röder und Thomas Enke vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel setzte sich das Spiel so fort. Oberwinter lief unermüdlich an, die Gäste verteidigten leidenschaftlich.
Und weil im letzten Drittel häufig vorzeitig Endstation war, bedurfte es eben eines Distanzschusses. Schällhammer hatte damit Erfolg (64.). Nun wurden die Gäste sofort offensiver. Wirklich in Bedrängnis gerieten die Oberwinterer aber nur in einer Szene in der 85. Minute. Verteidiger Alexander Meiswinkel kratzte da einen Ball von der Linie und sicherte das 1:0.
„Ich bin sehr erleichtert, dass wir dieses Spiel noch erfolgreich gestalten konnten. Nun machen wir einen Haken hinter 2023. Ich denke, unsere Bilanz, die Mannschaftsleistung und Entwicklung kann sich sehen lassen. Natürlich hat die Niederlage bei Anadolu vor zwei Wochen wehgetan, aber insgesamt sieht es doch ganz gut aus. Im nächsten Jahr ist vieles möglich“, erklärte Hirt.
Die Mannschaft der Stunde hat vier der vergangenen fünf Spiele gewonnen, 13 Punkte geholt und überwintert durch diesen starken Zwischenspurt auf dem vierten Platz. Nicht mehr ganz so gut lief es nach tadellosem Saisonbeginn zuletzt für Weitersburg, aber auf dem zehnten Platz stehend mit einigen Punkten Abstand zu den Abstiegsrängen muss sich der SVW vorerst keine Sorgen machen.
Das Hinspiel hatte Weitersburg auf dem Hartplatz der Feste Franz übrigens noch mit 1:0 gewonnen. Da ist Anadolu eine eindrucksvolle Revanche gelungen. „Wir hatten uns vorgenommen, im letzten Spiel des alten Jahres alles zu geben, um positiv ins neue Jahr zu gehen. Das ist uns perfekt gelungen. Wir zeigten von Anfang an, wer den Platz als Sieger verlassen wird“, freute sich Ramovic über die Galavorstellung seiner Mannschaft.
Sein Bruder Edis Ramovic war vierfacher Torschütze, drei Tore schoss Hüseyin Karalalek, und einmal war Silvio Golz erfolgreich. „Wir hatten keine Chance, dafür ist die individuelle Qualität von Anadolu zu groß. Außerdem fehlten bei uns wichtige Akteure, der Sieg der Gäste geht auch in der Höhe in Ordnung“, erkannte Weitersburgs Trainer David Koca die Leistung des Gegners an.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 12.12.2023, Nr. 288, Seite 25, wzi,daf)
In der Fußball-Bezirksliga Mitte hat der TSV Emmelshausen dem Tabellenzweiten TuS Mayen zum Jahresabschluss beim 1:1 (0:0) einen wichtigen Punkt abgeknöpft. Paulo Pinto traf in Durchgang zwei zur TSV-Führung (57.), Mayens Tim Feiler egalisierte (69.). Emmelshausen geht mit 18 Punkten als Zwölfter (die Abstiegszone beginnt ab Platz 14) in die Winterpause, der TuS Mayen hat nun 40 Punkte und überwintert als Tabellenzweiter.
„Dem Spielverlauf nach ist es okay. Nach dem Aufwärtstrend der vergangenen Wochen wollten wir schon etwas mitnehmen“, sagte TSV-Trainer Andre Steinbach. Derweil hat der SSV Boppard zu Hause deutlich mit 2:6 (0:4) gegen die SG Vordereifel verloren (alle Tore gibt es auf der folgenden Seite). Die Winterpause ist für Boppard damit allerdings noch nicht eingeläutet, denn am Mittwochabend (19.30 Uhr) muss die Mannschaft von Trainer Viktor Klein noch zum Nachholspiel bei der SG MülheimKärlich II antreten
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 12.12.2023, Nr. 288, Seite 25, wzi,daf)
Die SG Vordereifel hat sich mit einem fulminanten 6:2-Auswärtssieg beim SSV Boppard als Tabellendritter in die Winterpause der Fußball-Bezirksliga Mitte verabschiedet. Bereits zur Pause führten die Gäste aus Laubach, Leienkaul, Müllenbach und Kaisersesch mit 4:0. Für Aufsteiger Boppard war es die höchste Saisonniederlage. Der SSV hat noch keine Winterpause, am Mittwoch (19.30 Uhr) steht für den Tabellenachten noch das Nachholspiel bei der SG Mülheim-Kärlich II an.
Dann wird wohl erneut Gabriel Petrovici fehlen. Der Bopparder Spielmacher sagte am Morgen der Partie gegen Vordereifel ab, Hexenschuss lautete die Diagnose. SSV-Coach Viktor Klein musste zudem auf weitere wichtige Kräfte wie Jonas Link, Deniz Bürü oder Philipp Pitkowski verzichten. „Wir können drei, vier Akteure ersetzen, aber nicht acht oder neun“, sagte Klein: „Das Ergebnis war absehbar.“
Dabei hielten die Bopparder in den ersten 20 Minuten auf ihrem Kunstrasen noch gut mit, dann kam aber die Offensivmaschinerie der Vordereifeler ins Rollen. „Wir haben in der ersten Halbzeit guten Kombinationsfußball mit brutaler Effektivität gezeigt“, sagte Vordereifels Trainer Niklas Wagner.
Die Gäste spielten zwischen der 27. und 45. Minute wirklich toll auf und machten in dem Zeitraum vier Tore. Beim 0:1 setzte sich Daniel Kossmann im Laufduell mit Boppards Jan Simon durch und legte klug zurück auf Lukas Mey, der einschob (27.). Beim 0:2 bediente Kossmann wieder Mey mit einem Zuckerpass (41.)
Es kam in den Minuten vor dem Seitenwechsel noch bitterer für Boppard: Jan Fritz verwertete einen langen Diagonalball zum 0:3 ins lange Eck (44.). Der Jubel war gerade verstummt, da landete Kossmanns Flanke an Freund und Feind vorbei im langen Eck zum 0:4 (45.). Dazwischen hatte Fritz per Lattenschuss das Vordereifeler 2:0 (31.) verpasst – und Niklas Block den Ausgleich für Boppard, als er einen Patzer von SGV-Keeper Julian Steitz nicht ausnutzen konnte (39.).4:0 für Vordereifel zur Pause, das ärgerte Klein trotz der klaren Überlegenheit des Gegners: „Alle vier Gegentore sind nach langen Bällen gefallen, das darf nicht passieren.“ Der Bopparder Trainer forderte von seiner Elf, dass sie eine „ausgeglichene zweite Hälfte“ zeigen sollte. Sein Wunsch wurde erfüllt, der zweite Durchgang endete 2:2.
Für Boppard machte Torjäger Houssine Jebri beide Treffer. Beim 1:4 nutzte er einen Abwehrfehler der Gäste (59.), beim 2:6 wurde Jebri von Silvio Pitkowski bedient. Jebri steht nun bei 15 Saisontoren und auf Platz drei der BezirksligaSchützenliste. Zusammen übrigens mit Vordereifels Offensiv-Ass Mey, er hatte sein 15. Saisontor mit einem Traumtor aus 22 Metern in den Winkel zum 1:6 markiert (75.). Es war sein dritter Treffer in Boppard. Mey war neben Kossmann der überragende Mann auf dem Platz. Kossmann hatte beim 1:5 durch Jonas Gorges seine dritte Torvorlage geliefert (62.).
In der Verfassung ist Vordereifel ein heißer Titelkandidat. Bei einem Spiel weniger als Mendig (43 Punkte) und Mayen (40) ist der Tabellendritte Vordereifel (39) voll im Aufstiegsrennen. Es dürfte ein
spannender Titelkampf bis zum 34. Spieltag werden. Nach der Winterpause bekommt Vordereifel noch Verstärkung für die ohnehin starke Offensive: Stürmer Julian Schmitz wechselt vom Rheinlandligisten FC Metternich zur SGV. Im Sommer 2022 war Schmitz von seinem Heimatverein Spvgg Cochem nach Metternich gewechselt, machte aber kaum ein Spiel wegen einer langwierigen Verletzung. Der 23-jährige Greimersburger wohnt wieder in seiner Heimat. „Wir wollten noch einen echten Mittelstürmer verpflichten, Julian ist eine absolute Bereicherung für uns“, sagte Trainer Wagner: „Julian wurde im Sommer operiert, der Heilungsprozess ist abgeschlossen, er kann mit in die Wintervorbereitung einsteigen.“ Schmitz hatte seiner letzten Saison (2021/22) in Cochem 21 Tore in der Bezirksliga Mitte erzielt.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Kreis-Cochem-Zell, 12.12.2023, Nr. 288, Seite 26, Sascha Wetzlar und Michael Bongard)
Die SG Eintracht Mendig/Bell überwintert unabhängig von den Ergebnissen am Wochenende in der Fußball-Bezirksliga Mitte als Tabellenführer. Mendig gewann das vorgezogene Spiel bei der SG Viertäler Oberwesel in Winzberg mit 1:0 (1:0). Oberwesel steht mindestens bis zum Restrundenauftakt am 24. Februar auf einem Abstiegsplatz.
Wieder hat ein verschossener Elfmeter Oberwesel einen Punkt gekostet. Am Sonntag vergab Lukas Stüber beim 2:3 beim Tabellenzweiten Mayen in der Nachspielzeit vom Punkt aus den Ausgleich. Drei Tage später schoss Iljaz Gubetini flach und schwach in die Arme von Mendigs Torwart Robin Rohr und traf nach 49 Minuten nichtzum 1:1. Der Mendiger Lukas Binder hatte zuvor Hand gespielt.
„Keinen Vorwurf“ machte Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning seinem Stürmer Gubetini. Ausschlaggebend für die knappe Niederlage sei eher die 45. Minute gewesen. „Eine Minute, die unseren ganzen Saisonverlauf widerspiegelt“, fand Fahning.
Nach einer Flanke von Chris Jäckel kam Sebastian Mitchard aus vier Metern zum Kopfball, aber er bekam keinen Druck hinter den Ball bei der „Riesenchance“ (Fahning), der Kopfball landete in den
Armen von Rohr. Im Gegenzug und noch in der gleichen Minute lief Mendigs Tim Montermann von rechts ein und haute das Leder mit seinem schwächeren linken Fuß aus 20 Metern in den linken oberen Torwinkel. Ein Sonntagsschuss am Mittwochabend auf dem gut zu bespielbaren Kunstrasen in Winzberg.
„Das ist irgendwie bezeichnend gewesen, wir machen das 1:0 nicht und kassieren im Gegenzug das 0:1“, meinte Fahning. „Ein super Tor von Tim“, sagte Mendigs Jörg Schäfer, für den es aus beruflichen Gründen das letzte Spiel als Mendiger Trainer gewesen ist. „Es war genauso schwierig, wie ich es hier in Winzberg erwartet hatte“, meinte Schäfer: „Oberwesel hat uns mit seinen Mitteln das Leben schwer gemacht.“ Das Tor von Montermann war der einzige Mendiger Schuss aufs Oberweseler Gehäuse in den 93 Minuten. „Wir haben es danach verwaltet, der Sieg war glücklich für uns, vor allem wegen des verschossenen Elfers“, meinte Schäfer, der als „Wintermeister“ abtritt: „Es hätte nach dem Abstieg keiner damit gerechnet, dass wir uns so schnell so gut entwickeln würden.“ Sein Nachfolger wird übrigens der Ex-Karbacher André Marx.
Fahning haderte mit dem Spielverlauf: „Mendig hatte mehr Spielanteile, aber doch bis auf das Tor kaum eine gefährliche Aktion. Ich habe uns besser gesehen, niemand weiß, wie die hier gewonnen haben.“ Oberwesel machte es tatsächlich gut, kam aber auch kaum zu Chancen – bis auf den Kopfball von Mitchard und den Elfmeter von Gubetini. Da hätte sich Oberwesel für den großen Aufwand belohnen müssen.
Oberwesel überwintert in der Abstiegszone. Vier Absteiger wird es geben, die SGVO ist Viertletzter mit 13 Punkten, kann aber noch vom Drittletzten Mülheim-Kärlich II (12 Zähler) vor Weihnachten überholt werden, Mülheim-Kärlich II hat noch zwei Spiele am Sonntag bei Grafschaft und am Mittwoch das Nachholspiel gegen Boppard.
Gewinnt der Fünftletzte Oberzissen am Sonntag gegen Schlusslicht Westum würde der Oberweseler Rückstand auf das rettende Ufer sogar vier Punkte betragen. „Wir müssen nach dem Winter Vollgas geben und sind jetzt in der Jäger-Position“, sagte Fahning. Es wird wohl eine Zitterpartie wie in der Vorsaison. Damit es erneut zur Rettung reicht, steht wie berichtet mit Christoph Bittner (vom TSV Emmelshausen) ein Zugang fest. Zudem soll im Winter noch ein Offensivmann zu Oberwesel kommen.
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 08.12.2023, Nr. 285, Seite 25, Michael Bongard)
SG Liebshausen - SG Maifeld-Elztal, verlegt
Die Begegnung ist auf Mittwoch, 13. März 2024 (19.45 Uhr) verlegt worden.