Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 26, daf, Michael Bongard
Oberwinter: Nach zwölf Minuten ist alles klar - Oberzissen kommt unter Räder
Bezirksliga: TuS feiert mit dem souveränen 7:2 beim SSV Boppard seinen fünften Sieg in Serie, SVO hat beim 1:7 gegen SG Argenthal nichts zu bestellen
Die Partie in der Fußball-Bezirksliga Mitte zwischen dem SSV Boppard und dem TuS Oberwinter war nach zwölf Minuten bereits gelaufen. Zu dem Zeitpunkt führte der Tabellenzweite Oberwinter schon mit 3:0 auf dem Kunstrasenplatz in Buchenau. Am Ende hieß es 7:2 (3:0) gegen völlig überforderte Bopparder.
„Das Beste an dem Abend waren die Ergebnisse auf den anderen Plätzen“, sagte Boppards Trainer Michael Hild. Vor allem das Oberzissener 1:7-Debakel gegen Boppards Sonntaggegner Liebshausen gefiel dem SSV, der so als Tabellenelfter weiter sieben Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang 14 und Oberzissen hat.
In der Verfassung, in der sich die Bopparder gegen Oberwinter präsentierten, kann es noch eng werden für den Aufsteiger SSV (nur ein Punkt aus vier Spielen nach der Winterpause). Trainer Hild zählte fünf Leistungsträger (Jonas Link, Yannik Schröder, Houssine Jebri, Fatos Xhaferi und Nijas Iljasov) auf, die er vermisste. Kompensiert wurden die Ausfälle durch Akteure aus der zweiten Mannschaft und dem 42-jährigen Oldie Torsten Dresen.
Die Torfolge: 0:1 Thomas Enke (4.), 0:2 Max Blohm (8.), 0:3 Blohm (12., Foulelfmeter), 0:4 Maximilian Spahn (51.), 1:4 Philipp Pitkowski (58.), 1:5 Blohm (62.), 1:6 Justin Schällhammer (67.), 1:7 Timm Wiest (77.), 2:7 Gabriel Petrovici (90., Foulelfmeter).
„Wir haben super ins Spiel reingefunden“, meinte Oberwinters Trainer Cornel Hirt, der aber auch noch ein kleines Haar in der Suppe fand: „Mich ärgern die beiden Gegentreffer, die waren unnötig. Aber ich will nicht viel meckern, das war der fünfte Sieg nach Gang. Wir sind weiter Tabellenzweiter, und der zweite Platz ist diese Saison sehr attraktiv.“
Die Vizemeister der drei Bezirksliga-Staffeln spielen im Juni in einer Dreierrunde einen Aufsteiger in die Rheinlandliga aus. Da Spitzenreiter Vordereifel schon etwas enteilt ist, duelliert sich Oberwinter momentan mit Mayen und Anadolu Koblenz um den begehrten zweiten Tabellenplatz. Am Wochenende hat der TuS im Übrigen spielfrei
Einen in vielerlei Hinsicht gebrauchten Abend hat Fußball-Bezirksligist der SV Oberzissen beim 1:7 (0:3) zu Hause gegen die SG Argenthal/Liebshausen/Mörschbach erwischt. Neben der derben Heimpleite muss der SVO die Rote Karte gegen John Schneider verdauen. Ein Lieblingsgegner werden die Kombinierten aus dem Hunsrück für den SV Oberzissen so schnell wohl nicht mehr. Zwar hatte der SVO im vergangenen Jahr erstmals gegen die Tormaschine aus dem Hunsrück gewonnen, ansonsten stehen aber fast ausnahmslos derbe Pleiten wie 1:9 oder 2:8 zu Buche.
Zur Pause war alles klar: Das jüngste Duell war bereits zur Pause so gut wie entschieden. Nach ordentlichem Beginn hatte ein Doppelschlag von Nico Wilki (18.) und Daniel Römer (19.) die Gäste früh auf die Siegerstraße gebracht, bevor erneut Wilki noch vor der Pause erhöhte (33.). „Wir haben die Tore vor der Pause extrem leicht hergegeben. Entweder haben wir im Zentrum den Ball leichtfertig verloren oder waren in der Zweikampfführung schlecht“, beklagte der Oberzissener Trainer Julian Hilberath.
Als kurz nach Wiederanpfiff John Schneider wegen groben Foulspiels (57.) die Rote Karte gesehen hatte, war das Spiel endgültig entschieden. Nach dem 4:0 durch Römer (63.) verkürzte zwar Satbir Singh zwischenzeitlich auf 1:4 (66.), doch weitere Treffer von Raphael Kauer (68.), Marvin Schulzki (75.) und Yannik Vogt (87.) besiegelten im Anschluss die Klatsche für den SVO.
Am Sonntag in Weitersburg: „Wir haben irgendwie weitergespielt, statt zu mauern. Dadurch sind wir unter die Räder geraten“, erklärte Hilberath. Viel Zeit, um die Pleite abzuhaken, bleibt dem SVO nicht. Bereits am Sonntag (15 Uhr) steht das wichtige Auswärtsspiel beim SV Weitersburg an. Der Abstand zum rettenden Ufer ist auf drei Zähler angewachsen. „Uns bleibt nicht viel Zeit für die Wende. Klar ist, dass wir trotz der angespannten Personalsituation unbedingt ein anderes Gesicht zeigen müssen“, stellt Hilberath klar.
SV Anadolu Spor Koblenz - SG Eintracht Mendig 2:1 (1:1)
Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als Volkan Karaman die Gastgeber in Lützel erlöste. Die Nummer acht des SV hämmerte den Ball aus 16 Metern in den Winkel zum umjubelten Siegtreffer, der aufgrund einer besseren zweiten Hälfte auch nicht unverdient war. In Durchgang eins war Mendig spielbestimmender und ging nach einem Konter durch ein Eigentor von Erik Hetko in Führung (15.). Bei Anadolu ging nicht viel, und dass Armin Jusufi (40.) mit einem Foulelfmeter an Mendig-Keeper Yannic Waupke scheiterte, passte ins Bild. Als dann in der 45. Minute erneut auf Foulelfmeter entschieden wurde, hatte AnadoluKeeper Dieter Paucken genug und legte sich den Ball selbst zurecht und glich aus.
„Es war wirklich kein gutes Spiel von uns bis dahin. Die Abstände waren zu groß, das Umschaltspiel war viel zu langsam“, bemängelte SC-Co-Trainer Servet Öncebe in Vertretung des gesperrten Dzenis Ramovic. Nach der Pause waren die Hausherren deutlich zielstrebiger, hatten gute Möglichkeiten und in einer Szene Glück, als ein Pfostenschuss zurück in die Arme von Paucken sprang. „Dieser Sieg war enorm wichtig. Wir dürfen jetzt nicht abreißen lassen“, sagt Ramovic mit Blick auf die Partie am Samstag (20 Uhr) bei der SG Mülheim-Kärlich II. Die Mülheimer Reserve hatte in der englischen Woche spielfrei und geht ausgeruht in die Partie des 24. Spieltages. „Das kann ein ganz nerviges Spiel sein. Der Gegner ist jung, unbekümmert, laufstark und hat sich Saisonverlauf sehr gesteigert. Es ist so eng beieinander im oberen Drittel, da darf man sich keine Ausrutscher leisten“, warnt Ramovic.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 24, lkl, bon, mb)
Rübenach erwischte im Derby den besseren Start. Gleich zwei Treffern in der Frühphase wurde aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert – bis Ronaldo Kröber in der 4. Minute dann doch das 1:0 besorgen konnte. Und der FVR-Stürmer legte nach: In der 30. Minute traf Kröber zum 2:0.
„In den ersten 20 Minuten konnten wir alles umsetzen, was wir uns vorgenommen haben“, meinte FVRTrainer Benedikt Lauer. Und die Rübenacher hofften, diese Führung mit in die Pause nehmen zu können, bis Adrian Knop in der Nachspielzeit aus dem Gewühl nach Eckball zum 2:1 traf.
„Dann hatten wir in der zweiten Hälfte nicht mehr die Ruhe“, stellte Lauer fest. Weitersburg kämpfte aufopferungsvoll und wurde spät belohnt. Nach einem Freistoß von Scarly Köhler köpfte Marcel Berg am langen Pfosten in der 87. Minute den Ball zum verdienten Ausgleich ein.
„Ich fand uns insgesamt auch überlegen, wir hatten deutlich mehr Spielanteile. Natürlich kann man Rübenach mit der individuellen Qualität aber auch nie komplett verteidigen. Für die Moral war es
auf jeden Fall ein wichtiger Punkt, eine Willensleistung“, erklärte Marcel Christ, spielender Co-Trainer der Weitersburger, für die am Sonntag (15 Uhr) nun das Heimspiel gegen den SV Oberzissen auf dem Programm steht.
„Die gewonnene Euphorie gilt es mitzunehmen. Wir können uns nach unten ein richtig gutes Polster verschaffen“, blickt Christ voraus. Für Lauer und seinen FVR geht es Schlusslicht Grafschafter SG, die im Kellerduell gegen Westum deutlich mit 0:4 unterlag. „Die haben jetzt nichts mehr zu verlieren, und deshalb wird es auch kein Selbstläufer. Für einen Sieg müssen wir einiges tun“, ist sich Lauer sicher.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 24, lkl, bon, mb)
Auf dem Hartplatz in Reitzenhain entschied eine Aktion ein chancenarmes Spiel zugunsten der Gastgeber, die den TSV vom sechstletzten auf den fünftletzten Platz verwiesen. Vier Mannschaften steigen ab.
„Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht, alles reingehauen“, sagte Emmelshausens Trainer André Steinbach. Das sagte er auch in dem Wissen, dass seine Elf wieder
personell gebeutelt in das wichtige Duell gegangenen war. Die Offensivkräfte Leo Kabashi, Fabian Nass, Simon Scheid, Hussein Jeha sowie der gesperrte A-Junior Mohamad Alhaj fehlten, auch Lukas Seis war nicht dabei. Immerhin konnte Ozan Inal mal wieder reinschnuppern. Er kam kurz nach einer großen Kopfballchance von und für Friedrich Paleschuk ins Spiel nach 68 Minuten, es wäre das 1:1 gewesen.
Das Tor des Abends war vier Minuten vorher gefallen: Bogels Jannik Schmidt lauerte nach einem Angriff über den rechten Flügel über Dustin Maus beim abgeprallten Abschluss von Nicolas Kurth am richtigen Ort und drosch den Ball humorlos aus neun Metern unter die Torlatte. Es war Schmidts neuntes Saisontor, vergangene Spielzeit hatte er die Bogeler mit 53 (!) Toren in die Bezirksliga gehievt.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 24, lkl, bon, mb)
Spitzenreiter SG Vordereifel hat am 24. Spieltag der Fußball-Bezirksliga Mitte mit Kellerkind SG Viertäler Oberwesel kurzen Prozess gemacht und ließ den Gästen beim 7:0 (5:0) in Laubach nicht den Hauch einer Chance. Während die Oberweseler im Kampf um den Klassenverbleib ihre Punkte woanders holen müssen, verteidigten die Hausherren ihren Sechs-Punkte-Vorsprung an der Tabellenspitze auf Verfolger TuS Oberwinter (siegte 7:2 in Boppard).
„Das war ein Zwei-Klassen-Unterschied“, bekannte Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning. Seine Mannschaft war im Gastspiel beim Spitzenreiter hoffnungslos unterlegen, verzeichnete in den 90 Minuten keinen einzigen Schuss auf das gegnerische Tor und lief die komplette Spielzeit nur hinterher. Fahning wollte nach der Klatsche ehrlich wie realistisch sein: „Das war abzusehen. Wir haben es in dieser Saison noch nicht geschafft, einen Großen richtig zu ärgern. Und gegen Vordereifel haben wir im Hinspiel schon sieben Stück beim 1:7 kassiert. Der Gegner war einfach zwei Nummern zu groß.“
Damit war die Nummer für Fahning aber auch schon wieder abgehakt, er blickte nach vorne: „Das Gute ist, im Endeffekt haben wir nur ein Spiel verloren.“ Am Sonntag (15 Uhr) steht für den Drittletzten, der nun fünf Punkte auf das rettende Ufer Rang 13 und den TSV Emmelshausen hat, das wichtige Heimspiel gegen den Vorletzten SG Westum an.
Das Geschehen auf dem Laubacher Rasen ist schnell erzählt. Die haushohe Überlegenheit der Hausherren mündete schon in der Anfangsphase in zwei Treffern. Erst landete ein abgefälschter Schuss von Defensivkraft Stephan Schuwerack im langen Eck (3.), kurze Zeit später setzte Jan Fritz einen Schlenzer aus halblinker Position aus 20 Metern an gleiche Stelle (5.). Damit war die Messe eigentlich schon nach fünf Minuten gelesen, im Anschluss blieb Vordereifel aber auf dem Gaspedal und vergaß das Toreschießen nicht. Beim dritten Treffer wackelte Lukas Mey einen Gegenspieler auf der linken Seite aus, seine flache Hereingabe wehrte Oberwesels Schlussmann Sebastian Koenig zwar ab, allerdings stand Ole Conrad goldrichtig und konnte gar nicht anders als die Kugel zu versenken (22.). Gute zehn Minuten später fand eine der stets gefährlichen Standards von Vordereifels Kapitän Max Geisen seinen Weg ins Ziel zum 4:0 (33.) und unmittelbar nach dem folgenden Oberweseler Anstoß fiel prompt der fünfte Treffer. Vordereifel eroberte umgehend die Kugel, spielte in die Spitze zu Goalgetter Mey, der einfach mal abzog. Abermals abgefälscht schlug Schuss exakt neben dem rechten Pfosten ein (34.).
Nach Wiederanpfiff bot sich den Zuschauern das gleiche Bild. Bei den beiden weiteren Treffern zum Endstand war abermals Mey beteiligt. Zum 6:0 sprang er in eine Geisen-Flanke ein und verwertete sie kurioserweise mit dem Rücken (57.). Beim 7:0 durfte Joker Julian Schmitz nach einer scharfen Standardhereingabe des 20-Tore-Stürmers aus kürzester Distanz unbedrängt einnicken (76.).
Vordereifels Trainer Niklas Wagner fand nach der souveränen Vorstellung seiner Mannschaft kein Haar in der Suppe und war rundum zufrieden. An der Spitze sieht es nun so aus: Vordereifel führt das Tableau mit 57 Punkten an, dahinter folgen Oberwinter (51), Mayen (50, ein Spiel weniger) und Anadolu Koblenz (49).
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 25, Nico Balthasar)
SG Maifeld-Elztal - TuS Mayen 0:1 (0:1)
Rund 400 Zuschauer sorgten auf der Elztaler Alm für echte Derbystimmung. Das bessere Ende hatten die Mayener für sich. Ein Treffer on Calvin Müller in der 45. Minute lieb das einzige Tor eine umkämpften, aber chancenarmen Begegnung. Ein Mayener Steckpass wurde dabei leicht abgefälscht und erreichte so Müller, der den Ball als erster erlief und vor Maifeld-Keeper Florian Geisler die Nerven behielt und flach einschob. Es war der Schlusspunkt einer ersten Hälfte, die kaum nennenswerte Szenen beinhaltete. „Eigentlich das klassische 0:0-Spiel“, befand Maifeld-Trainer Florian Breitbach.
Eine Szene aus Minute 39 sollte aber noch Erwähnung finden, weil im weiteren Spielverlauf relevant. Tom Johann sah nach Foulspiel die Gelbe Karte. Nur sieben Minuten nach Beginn des zweiten Durchganges kam Johann einen Schritt zu spät gegen seinen Gegenspieler und kassierte Gelb-Rot. Mayen war also für die abschließende Spielzeit in Unterzahl, Trainer Marc Steil wechselte danach
doppelt. Niklas Weis kam zu seinem ersten Saisoneinsatz für den TuS. „Wir haben nicht defensiver umgestellt, einfach die Positionen etwas anders besetzt“, erklärte der Coach. Die Maifelder hatten danach in Überzahl zwei, drei Torannäherungen, die am Ende aber nicht gut genug ausgespielt wurden oder aber von TuS-Keeper Niklas Nett entschärft werden konnten. „Wichtig ist am Ende nur der
Sieg“, meinte Steil. Am Samstag (15.30 Uhr) empfangen die Mayener nun die SG Bogel, die sich am Mittwoch mit 1:0 gegen den TSV Emmelshausen gewann. Im Hinspiel setzte sich die Steil-Elf nach 0:2-Rückstand noch mit 5:2 durch. „Klar sind wir wieder favorisiert, aber schon das Hinspiel hat gezeigt, dass Bogel ein sehr unbequemer Gegner sein kann“, sagt Steil, der nun auf den gesperrten Johann wird verzichten müssen. Leon Kohlhass und Louis Stadtfeld fehlen weiter verletzungsbedingt.
Für die Maifelder geht es am Samstag (15 Uhr) weiter mit demnächsten Derby bei der SG Eintracht Mendig. Im Hinspiel setzten sich die Mendiger mit 1:0 nach Treffer von Tim Montermann durch „Der Druck liegt nach vier Niederlagen in Folge ganz sicher jetzt bei den Mendigern. Wir wollen versuchen etwas mitzunehmen und den Abstand nach unten auszubauen“, sagt Breitbach, der personell keine Sorgen hat. „Unser Kader ist breit undwir können weiter rotieren.“
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 22.03.2024, Nr. 70, Seite 25, lkl,jam)