Quelle: Rhein-Zeitung/Kreis Ahrweiler, 14.10.2022, Nr. 239 Seite 13

Für Oberzissen kommen nun die Gegner auf Augenhöhe

Bezirksliga: SV in Höhr-Grenzhausen gefordert – Oberwinter könnte bis auf Rang vier klettern – Westums Gegner Urmitz bleibt bislang unter den Erwartungen

Oberzissen/Oberwinter/Westum. Bislang hatte es der SV Oberzissen in der Fußball-Bezirksliga fast ausschließlich mit Gegnern aus der
Spitzengruppe zu tun. Das ändert sich nun, womit auch der Druck wächst. Der TuS Oberwinter ist derweil in einem Verfolgerduell gefordert, während die SG Westum/Löhndorf zu einer Mannschaft muss, die vor der Saison stärker eingeschätzt worden war.

Sportfreunde Höhr-Grenzhausen - SV Oberzissen (Sa., 15.30 Uhr)

Sieben Zähler hat Oberzissen in seinen bislang neun Saisonspielen eingefahren. In Anbetracht der Tatsache, dass die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath schon gegen sechs Mannschaften aus den Top sieben der Tabelle gespielt hat, eine durchaus ordentliche Bilanz. Möchte der SVO allerdings in seiner zweiten vollen Bezirksligasaison nichts mit dem Abstieg zu tun haben, muss vor allem gegen die Mannschaften auf Augenhöhe beziehungsweise aus der unteren Tabellenhälfte gepunktet werden. Gegen drei dieser Teams geht es nun in den nächsten drei Spielen. Den Auftakt macht am Samstag das Gastspiel bei den punktgleichen Sportfreunden aus Höhr- Grenzhausen.
„Natürlich geht man solche Spiele mit einer anderen Erwartungshaltung an, als wenn es gegen Spitzenmannschaften geht. Davon unabhängig brauchen wir aber zunächst weiter eine gute Grundordnung und den nötigen Siegeswillen. Das Spiel mit dem Ball, bei dem wir den einen oder anderen Fehler in Kauf nehmen müssen, kommt dann von allein hinzu“, erklärt Hilberath. Die Gastgeber empfangen ihrerseits den SVO nach zuletzt zwei Siegen in Folge mit Rückenwind und gelten auf ihrem Rasenplatz am Flürchen ohnehin als heimstark.
„Ich erwarte einen sehr kampfstarken Gegner, der sich auch mit Blick auf seine Nachholspiele sicher ein Polster auf die Abstiegsränge verschaffen möchte. Das wird eine richtig schwierige Aufgabe, aus der wir etwas Zählbares mitnehmen möchten“, sagt Hilberath.
Die Personallage bleibt angespannt. Zwar kehren Kevin Schütz und Mike Bach in den Kader zurück, dafür stehen aber Patrick Adams, Tim Esten, Eric Naumann, Satbir Singh, Aaron Seiwert und der Langzeitverletzte Jannik Schneider nicht zur Verfügung.
(Bericht: Rhein-Zeitung/Kreis-Ahrweiler, 14.10.2022, Nr. 239, Seite 13)

SG Mülheim-Kärlich II - TuS Oberwinter (So., 14.30 Uhr)

Mit drei Siegen in Serie hat sich der TuS wieder ins vordere Tabellenmittelfeld vorgearbeitet. Mit einem weiteren dreifachen Punktgewinn bei den punktgleichen Mülheimern könnte die Elf von Trainer Cornel Hirt am Sonntag sogar einen Satz vom siebten auf den vierten Rang machen. Denn es ist ein Spieltag der Verfolgerduelle. Die SG Vordereifel (4.) muss zum FV Rübenach (2.), der SV Weitersburg (5.) erwartet die SG Mörschbach (3.).
„Eigentlich ist der Blick im Oktober auf die Tabelle noch uninteressant. Und wenn wir unsere Spiele nicht gewinnen, brauchen wir da schon gar nicht zu schauen. Es ist erst einmal wichtig, dass wir uns weiter stabilisieren“, sagt Hirt.
Auf dem Mülheimer Hybridrasen wartet die junge Oberligareserve, die in dieser Spielzeit konstant punktet und erst zwei Spiele verloren hat.
„Das wird ein anderes Spiel als die drei vorherigen. Dieser Gegner bringt sehr viel Schnelligkeit mit, darauf werden wir uns einstellen müssen“, warnt Hirt, der erneut auf einen ehemaligen Spieler trifft, der nun Trainer ist: Nenaz Lazarevic gibt bei der SG 2000 den Takt an.
„Das ist auch immer etwas Besonderes. Darauf freue ich mich“, sagt Hirt. Beim Blick aufs Personal ist der Oberwinterer Trainer noch zurückhaltend. Fabian Groß fehlte zuletzt erkältet.
„Das kann ganz schnell gehen. Momentan plagen sich ja viele damit herum. Wollen wir hoffen, dass niemand hinzukommt“, sagt Hirt, der auch eine Prognose im Titelkampf wagt.
„In der Bezirksliga sind die Auswärtsspiele enorm wichtig. Die Mannschaft, die da am Ende am besten ist, dürfte auch insgesamt oben stehen.“
Das bestätigt sich bereits. Tabellenführer TuS Immendorf hat alle fünf Auswärtsspiele gewonnen. Oberwinter hat da mit sieben Punkten aus fünf Spielen in der Fremde noch Nachholbedarf.
(Bericht: Rhein-Zeitung/Kreis-Ahrweiler, 14.10.2022, Nr. 239, Seite 13)

SV Weitersburg - SG Mörschbach (Fr., 20 Uhr)

Der elfte Spieltag in der Fußball-Bezirksliga Mitte beginnt mit einem Knaller: Der Tabellenfünfte und beste Aufsteiger SV Weitersburg (17 Punkte/10 Spiele) begrüßt am heutigen Freitag (20 Uhr) den noch unbesiegten Tabellendritten SG Mörschbach/Liebshausen/Argenthal (23 Punkte/9 Spiele). Die Saison 2003/04 war für die SG Mörschbach das erste Jahr überhaupt in der Bezirksliga Mitte – und für den SV Weitersburg das letzte Jahr auf der Ebene für lange Zeit. 18 Jahre nahm der Klub aus der Verbandsgemeinde Vallendar mit der A-Klasse Koblenz vorlieb, ehe nun mit dem Ex Emmelshausener Marcel Christ und dem Ex-Mendiger Marcel Berg als Spielertrainer-Duo die Rückkehr in den überkreislichen Fußball gelang. Die Mörschbacher sind immer noch in der Bezirksliga Mitte, mittlerweile die 19. Saison am Stück. Vielleicht gibt es aus Mörschbacher Sicht im kommenden Sommer eine Veränderung in Richtung Rheinlandliga. Das wäre nicht verwunderlich: Nach zwei Auftakt-Remis haben die Mörschbacher siebenmal in Folge gewonnen und präsentieren sich mit vier Toren im Schnitt pro Partie genauso „torgeil“ wie in der Vizemeister-Vorsaison. Geht es in Weitersburg so weiter? Die letzten Duelle zwischen Weitersburg und Mörschbach endeten damals 2003/04 übrigens beide Male mit einem 1:1. Ein Unentschieden ist ein guter Tipp, denn Weitersburg hat daheim noch nicht verloren.
„Nach sieben Siegen ist das ein ganz gefährliches Spiel, da reichen keine 95 Prozent, wir müssen weiter gierig sein“, sagt Mörschbachs Trainer Sven Stoffel.
Er kann so gut wie aus dem Vollen schöpfen – plus einem „Ein-Monats-Zugang“. Michael Schlicht, in der Vorsaison mit 24 Toren, steht bis Anfang November zur Verfügung, bis er als Physiotherapeut bei Bayer Leverkusen beginnt.
„Der Zeitpunkt hätte nicht besser sein können“, sagt Stoffel, denn nach Weitersburg kommt der Zweite Rübenach, ehe es zum Ersten Immendorf geht.
(Bericht: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 14.10.2022, Nr. 239 Seite 13, Michael Bongard)

FV Rübenach - SG Vordereifel (So., 14.30 Uhr)

„Wir wollen unsere gute Serie fortsetzen“, sagt der Rübenacher Trainer Benedikt Lauer. Die Gäste sind eine Mannschaft, die an einem guten Tag jedem Gegner das Leben schwer machen kann.
„Das wissen wir, und entsprechend sollten wir auftreten. Es gilt, fokussiert und mit der nötigen Einstellung ins Spiel zu gehen“, fordert Lauer und ergänzt:
„Wir haben ein Heimspiel, gehen mit Respekt ans Werk und hoffen, dass die gute Verfassung der letzten Wochen auch am Sonntag zu sehen ist.“
(Bericht: Rhein-Zeitung/Koblenz-Region, 14.10.2022, Nr. 239, Seite 14, Wilfried Zils)

TuS Immendorf - TuS Rheinböllen (So., 15 Uhr)

9:0 und 5:0 – mit den Resultaten überrollte Immendorf in der Vorsaison die Rheinböllener. Tabellenführer Immendorf ist jetzt wieder klarer Favorit gegen die noch sieglosen Rheinböllener, die auf einige Spieler verzichten müssen.
Eine Verlegungsanfrage der Gäste stand im Raum, auch wenn Trainer Rafael Sousa „das Spiel hinter mich bringen will, denn danach die Wochen sind deutlich wichtiger“.
Nach Immendorf heißen die Gegner Höhr (H), Braunshorn (A) und Oberwesel (H). Dann muss auch der erste Sieg irgendwann her, das weiß auch Sousa. Mit dem im Sommer zu Hassia Bingen (Verbandsliga Südwest) abgewanderten Torjäger Christoph Bittner wäre schon der eine oder andere Dreier verbucht worden, ist sich Sousa sicher:
„Wir haben mehr Chancen als in der Vorsaison. Ich bin sauer auf Chris Bittner, er ist in Bingen nur Teilzeitkraft, bei uns hätte er schon mindestens zehn Tore gemacht. Uns fehlt einfach ein Stürmer.“
(Bericht: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 15.10.2022, Nr. 240 Seite 15, Michael Bongard)

SG SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach - Spvgg Cochem (So., 14:30 Uhr)

Letzter gegen Drittletzter – Braunshorn (drei Punkte) kann per Sieg Cochem (vier Zähler) überflügeln. Mindestens eine Serie wird zu Ende gehen: Braunshorn hat siebenmal am Stück verloren, Cochem nun sechsmal. Aber auch ein Remis würde beide Teams nicht richtig weiterbringen. „Es treffen zwei Mannschaften aufeinander, die personelle Sorgen haben und bei denen derzeit spielerisch nicht viel geht“, sagt Cochems Coach Timo Theisen:
„Es wird in Braunshorn nur über den Kampf gehen. Wer mehr investiert, wird den Dreier einfahren.“
Braunshorns Trainer Mirko Bernd meint dazu:
„Bei uns hat man gesehen, dass viel Kampf auch manchmal nicht für einen Sieg reicht. Klar geht es auch darum. Für uns wird es aber wichtiger sein, dass offensiv mehr passiert. Defensiv haben wir es geschafft, stabiler zu werden.“
Vorne ist Braunshorn (drei Tore in neun Spielen, davon sieben Spielen ohne Treffer) tatsächlich viel zu harmlos. Emil Müller (krank) fällt aus, dafür kehren Alex Merg und Jonas Jakobs in den Kader zurück. Bei Cochem muss neben den Langzeitverletzten auch Routinier Michael Laux (Zerrung) passen.
(Bericht: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 15.10.2022, Nr. 240 Seite 15, Michael Bongard)

SG Viertäler Oberwesel - SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid (So., 15 Uhr)

Das lange Warten auf das Rhein(höhe)- Derby hat ein Ende: Nach viereinhalb Jahren kämpfen am Sonntag (15 Uhr) die Lokalrivalen SG Viertäler Oberwesel und SG Niederburg/ Biebernheim/Damscheid wieder um Punkte in der Fußball- Bezirksliga Mitte. Wo sie darum kämpfen, steht noch nicht endgültig fest. Spielort ist der Rasen im Oberweseler Rhinelanderstadion. Oder doch nicht? Auch ein Umzug auf den Kunstrasen nach Winzberg ist ein Thema.
„Das ist noch fraglich“, sagt Oberwesels Trainer Christoph Fahning. Er weiß auch nicht, wann eine endgültige Entscheidung fällt.
„Mal gespannt, wann das Spielchen aufhört“, sagt Niederburgs Trainer Marc Thiele: „Wir nehmen das mit einem Lächeln hin. Uns ist egal, wo wir spielen.“
Beide haben bisher die gleiche Bilanz zu Buche stehen – und zwar im Schnitt ein Punkt pro Spiel. Niederburg ist Tabellenzehnter mit zehn Zählern in zehn Spielen, Oberwesel Elfter mit neun Punkten
in neun Partien.
„Wir stehen vor Oberwesel, insgesamt ist für mich ihr Tabellenstand verwunderlich“, sagt Gäste-Trainer Thiele: „Ich hätte sie da nicht erwartet, sondern weiter oben eingetütet.“
Bei Viertäler Oberwesel ist derzeit das Offensivspiel das Probleme, das weiß auch Fahning:
„Wir müssen vor dem Tor konsequenter sein. Aber ich bin zuversichtlich, dass wir das hinbekommen. Die Mannschaft macht einen guten Eindruck, die Leistungen in den vergangenen Wochen waren insgesamt gut.“
Fahning kann wieder auf die beiden Argentinier Mauro Blotta und Marcos Amezqueta zurückgreifen. Bei Niederburg kehrt rechtzeitig zum Derby Torjäger Jan Schink nach wochenlangem Ausfall zurück. Auch Dennis Thiele steht gegenüber dem wichtigen 1:0-Sieg gegen Braunshorn, der eine sechsteilige Niederburger Niederlagenserie beendete, wieder zur Verfügung. Vielleicht kann auch Defensivmann Tim Albrecht nach Verletzung wieder mitwirken. Die Brisanz wie in den Duellen vor 10 oder 20 Jahren steckt nicht mehr in dem Derby, wie beide Trainer betonen.
„Die Rivalität von damals gibt es nicht mehr in dem Maße, man kennt sich untereinander gut, bei Niederburg sind nun auch viele Auswärtige dabei. Bei uns kommen noch viele aus der Ecke, denen muss ich nicht erklären, was das Derby bedeutet“, sagt Fahning.
Für Thiele ist es unter seiner Führung das erste Derby überhaupt:
„Ich bin überhaupt nicht aufgeregt. Meine Jungs sind heiß, willig und wollen alle. Man merkt, dass die Lust größer ist als sonst. Es ist einfach ein besonderes Spiel, aber letztlich gibt es dafür auch nur drei Punkte.“
Das letzte Derby ging übrigens an Gründonnerstag, dem 19. April 2018, über die Bühne. In Niederburg trennte man sich vor 350 Zuschauern damals mit 1:1. Erkan Eroglu hatte Niederburg in Front gebracht, Jonas Strunk glich mit dem Pausenpfiff zum Endstand für Oberwesel aus. Das Hinspiel in der Saison 2017/18 war damals 3:3 in Oberwesel ausgegangen. Am Ende der Saison stieg Niederburg in die A-Klasse ab, jetzt ist die Rheinhöhe-Elf wieder da – und am Sonntag zur Neuauflage des Derbys in Oberwesel zu Gast. Oder in Winzberg.
(Bericht: Rhein-Hunsrück-Zeitung, 15.10.2022, Nr. 240 Seite 15, Michael Bongard)

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Tel. 02642/42758
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