Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 07.10.2023, Nr. 233, Seite 33, von: jam,lkl,daf
Oberwinter profitiert von Disziplin und Ruhe
Bezirksliga: TuS ist noch unbesiegt - Oberzissen peilt ersten Heimsieg an – Grafschaft bewahrt Ruhe
Kreisgebiet. Der TuS Oberwinter möchte in der Fußball-Bezirksliga am Sonntag zu Hause seine weiße Weste wahren, während der SV Oberzissen seinen ersten Heimsieg anpeilt und die WG Westum/Löhndorf den TuS Mayen erwartet. Die Grafschafter SG hofft derweil für ihr Auswärtsspiel auf ein Plus an Erfahrung.
Nach acht Spieltagen ist der TuS das einzig noch ungeschlagene Team in der Klasse. Gegen Weitersburg will die Elf von Trainer Cornel Hirt diese Serie wahren und Spitzenreiter SG Eintracht Mendig/Bell auf den Fersen bleiben.
An Spieltag fünf dieser Saison hatte Oberwinter die Weitersburger zwischenzeitlich an der Tabellenspitze abgelöst. Nach vier Siegen und einem Rheinlandpokalerfolg gegen Rheinlandligist SG 99 Andernach war der Weitersburger Motor im September ins Stocken geraten. Nur vier Punkte aus den folgenden fünf Spielen ließen die Weitersburger auf Rang sieben abrutschen. „Ich will mir da kein Urteil erlauben, ich kenne das Innenleben der Mannschaft nicht. Wir rechnen mit einer spielerisch starken Mannschaft und einem schweren Gegner. Gerade die individuelle Qualität nach vorn ist schon sehr gut“, sagt Hirt
Damit meint er das Weitersburger Offensivtrio Marcel Christ, Marcel Berg und Adrian Knop, das zuletzt jedoch komplett fehlte. Vor Wochenfrist setzte es dann auch ein 0:4 gegen den SSV Boppard.
Mit dem eigenen jüngsten 2:2-Remis bei der SG Mörschbach ist Hirt in der Nachbetrachtung zufrieden. Kodai Stalph hatte in der Nachspielzeit noch den Ausgleich besorgt. „Die Chance zum 2:0 war da für uns, die Chance zum 3:1 für die Mörschbacher aber auch. Am Ende geht das Ergebnis in Ordnung. Mir haben Wille und Einsatzbereitschaft bei uns wieder gut gefallen. Die Mannschaft spielt sehr diszipliniert, wir haben viel Ruhe auf dem Platz. Das zahlt sich dann auch aus“, meint Hirt, der gegen Weitersburg erneut auf seinen kompletten Kader setzen kann.
Mit vier Zählern und dem vorletzten Tabellenrang nach neun absolvierten Partien hat die Grafschafter SG alles andere als einen Start nach Maß erwischt. Nichtsdestotrotz behält Spielertrainer Jörn Kreuzberg gemeinsam mit seinem Bruder David die Ruhe: „Wir sind quasi in die Bezirksliga katapultiert worden. Natürlich hofft man, dass es dennoch von Beginn an sportlich läuft, die aktuelle Phase ist aber durchaus normal. Die Mannschaft braucht Zeit, und wir brauchen weiterhin Geduld. An zwei Schritte nach vorn schließt sich meist auch wieder einer zurück an.“
Das Trainerduo bleibt auch ruhig, weil die Mannschaft sehr konzentriert arbeite. Jörn Kreuzberg: „Wir trainieren sehr gut und haben weiterhin Lust auf diese Aufgabe. Daher macht die Arbeit immer noch großen Spaß.“
Am Sonntag geht es für die GSG nun zu Mitaufsteiger Boppard. Die Hausherren um Gabriel Petrovici haben eine ambitionierte Mannschaft, sie werden wohl kaum etwas mit dem Abstieg zu tun haben. Entsprechend klar verteilt sieht Kreuzberg die Rollen: „Boppard ist ohne Zweifel Favorit. Finden wir aber zu unserem Selbstvertrauen, sind wir sicher nicht chancenlos.“
Das Trainerduo kann sich über die Rückkehr von Kapitän Fabian Münch freuen, zudem wird der erfahrene Dustin Friese in der Startelf stehen, und auch Jörn Kreuzberg selbst könnte wieder in die erste Elf rücken. Das Trio bringt Erfahrung mit. „Letztendlich sind es nur wir drei, die über einen längeren Zeitraum in dieser Liga gespielt haben. Wir haben zuletzt gesehen, wie wichtig Erfahrung ist“, erklärt Jörn Kreuzberg.
Nach dem knappen, aber verdienten 2:1-Sieg im Lokalduell mit der Grafschafter SG trifft Oberzissen nun auf eine weitere Mannschaft aus dem unteren Tabellendrittel. Oberwesel belegt den ersten Abstiegsrang.
Im Streben nach einer größtenteils sorgenfreien Saison, die anders als in den Spielzeiten zuvor vorzeitig den Klassenverbleib bringen soll, hat Oberzissen nach acht Partien vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Ein Polster, das in den nächsten beiden Wochen mit Spielen gegen Oberwesel und Emmelshausen ausgebaut werden soll, die beide hinter dem SVO rangieren.
Allerdings liege Oberwesel, bislang erst ein Sieg, seiner Mannschaft nicht so richtig, wie SVOTrainer Julian Hilberath sagt: „Oberwesel spielt sehr robust und körperlich. Bisher hat uns die Mannschaft nicht wirklich gelegen. Vielleicht können wir aber über unsere wendigen Spieler Akzente setzten.“
Insbesondere soll die bislang magere Heimausbeute aufgebessert werden. Trotz vieler guter Leistungen stehen erst zwei Zähler auf dem heimischen Rasen zu Buche. „Bis auf das letzte Heimspiel gegen Weitersburg waren die Auftritte überzeugend. Nun wollen wir aber auch den ersten Heimsieg. Damit würden wir uns schon einen kleinen Vorsprung erspielen.“
Bis auf die Langzeitverletzten John Marc Schneider und Tim Arenz sollten alle Akteure zur Verfügung stehen.
Heute Abend, 20 Uhr, empfängt die SG Maifeld-Elztal mit dem Aufsteiger SV Anadolu Spor Koblenz den oberen Tabellennachbar der Maifelder in der Fußball-Bezirksliga Mitte. Und das ist durchaus von Belang, sieht Maifeld-Coach Florian Breitbach zwischen dem eigenen neunten und dem achten Tabellenplatz eine imaginäre Grenze: „Das Tabellenbild stellt die Lage der Liga ganz gut dar. Die ersten Acht haben sich gefunden, vermutlich wird sich daran auch nicht mehr so viel ändern.
Wir müssen sehen, dass wir in der zweiten Tabellenhälfte oben dabei sind.“ Die vier Siege der SG in den neun Spielen erfolgten ausschließlich gegen Mannschaften aus der unteren Hälfte. Zuletzt war beim Schlusslicht Mülheim-Kärlich II (3:2) auch etwas Glück dabei. „In diesen Spielen ist man immer etwas unter Druck, wenn man gegen die Teams aus dem oberen Bereich nichts holt. Wir wollen versuchen das nun zu ändern“, so Breitbach.
Angesichts der folgenden spielfreien Woche der Maifelder würden zusätzlich Punkte für Ruhe sorgen. Danach geht es zu Aufsteiger SG Bogel, wieder ein Konkurrent aus der unteren Hälfte.„Mindestens ein Zähler soll es nun sein“, wünscht sich Breitbach, weiß aber um die Schwere der Aufgabe: „Anadolu ist ein unbequemer Gegner. Gerade nach vorne hat die Mannschaft unheimlich viel individuelle Qualität. Wir müssen unsere Chancenverwertung besser gestalten als zuletzt.“ Dahin gehend wiegen die Ausfälle von Jan Tullius und Jonas Hemgesberg schwer. Tullius wartet nach einer Bänderverletzung noch auf eine MRT-Untersuchung, ein längerer Ausfall wird befürchtete. Hemgesberg war diese Woche erkältet.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 06.10.2023, Nr. 232, Seite 30, lkl)
Nach den drei aufeinander folgenden Vergleichen mit den Absteigern aus der Rheinlandliga und der insgesamt ordentlichen Ausbeute von drei Zählern steht für die SG Bogel/Reitzenhain/Bornich in der Fußball-Bezirksliga Mitte eine eminent wichtige Partie auf dem Programm. Am Sonntagnachmittag geht's ab 14.30 Uhr in Bornich gegen den Tabellenletzten SG Mülheim-Kärlich II, der bis dato seinem Konto lediglich einen Zähler gutschreiben konnte und um den Anschluss an den rettenden 13. Tabellenplatz ringt.
Vier Zähler beträgt hingegen der Vorsprung von BoReiBo auf Rang 14, der am Ende der Saison unabhängig von Entwicklungen in den darüber liegenden Spielklassen den Abstieg in die A-Klasse bedeutet. Dass der Druck nicht ausschließlich aufseiten der zweiten Welle des Rheinlandligisten liegt, ist Patrick Marner klar, nachdem seine Jungs zuletzt zweimal leer ausgegangen waren. „Wir haben am Sonntag tatsächlich etwas zu verlieren“, hat der SG-Trainer seinen Schützlingen klar gemacht und fordert daher für die kommenden Aufgabe wieder Zählbares: „Der Abstand nach hinten soll nicht kleiner werden.“
Die jüngste respektable 2:4-Niederlage seines Teams beim Primus SG Mendig/Bell hat Marner längst abgehakt. „Dass wir beim Tabellenführer bis zur 80. Minute näher dran am 3:3 als die Mendiger am vierten Tor waren, spricht für uns“, nahmen die Kombinierten vom hinteren Taunus zwar keinen Bonus-Punkt, aber dennoch viel Positives mit vom Auftritt in der Vulkaneifel mit. Daran soll am Sonntagnachmittag beim „Muss-Spiel“ unbedingt angeknüpft werden.
Schlusslicht Mülheim-Kärlich II kommt mit dem festen Vorsatz nach Bornich, dort mit dem Punktesammeln so richtig zu beginnen und eine Aufholjagd zu starten. Marner hat die SG 2000 vor mittlerweile rund sieben Wochen bei deren 3:3 gegen die Grafschafter SG vor Ort unter die Lupe genommen. „Da haben sie sich von einem 1:3-Rückstand nicht aus der Bahn werfen lassen und sind für ihre unbändige Moral am Ende noch mit einen Unentschieden belohnt worden“, hat der Übungsleiter von BoReiBo beobachtet und muss von einem personell recht ordentlich aufgestellten Gegner ausgehen, der sich je nach Bedarf aus der bereits am Freitag gegen die SG Schneifel auflaufenden ersten Mannschaft sowie der bereits am Samstag in Betzdorf gefragten ambitionierten A-Jugend bedienen kann. Überhaupt ist die SG 2000 MülheimKärlich der einzige Verein im FV Rheinland, der überhaupt eine überkreislich tätige zweite Mannschaft als Unterbau zu bieten hat. Das spricht für gute Arbeit.
Im Laufe des Donnerstags sah es zunächst noch so aus, als könnten die gastgebenden Kombinierten personell ebenfalls weitgehend aus dem Vollen schöpfen. Doch dann kam schlechte Kunde aus dem Lager BoReiBos: Luca Riegel muss arbeiten, Nils Baier verletzte sich im Training. Zudem ist laut Patrick Marner damit zu rechnen, dass der eine oder andere Kicker mit Erkältungen (unter anderem Jannik Schmidt und Marvin Funk) ausfallen könnte...
(Bericht: Rhein-Lahn-Zeitung, 07.10.2023, Nr. 233, Seite 33, Stefan Nink)
Nach dem ersten Saisonviertel grüßt die SGE von der Tabellenspitze. Ob der gute Lauf der Vulkanstädter auch nach dem kommenden Wochenende weiter anhält, bleibt jedoch abzuwarten, steht der Elf von Trainer Jörg Schäfer bei der ambitionierten SG Vordereifel doch ein richtig dicker Brocken im Weg.
Dass beim aktuell Tabellenfünften die sprichwörtlichen Trauben hoch hängen, ist auch Schäfer bekannt: „Vordereifel ist definitiv ein Kandidat für ganz oben. Sie haben den ohnehin schon guten Kader im Sommer noch mal deutlich verstärkt, und mit den beiden ehemaligen Andernachern Ole Conrad und Daniel Kossmann sowie dem Ex-Mayener Steffen Schmitt einiges an Qualität hinzugewonnen.“
Bei allem Respekt gegenüber dem Gegner sind es jedoch die Mendiger, die derzeit die Liga anführen und die ihre letzten sechs Pflichtspiele allesamt erfolgreich beenden konnten. Sollte auf dem Rasen in Laubach auch Sieg Nummer sieben hinzukommen, würde man damit auch rein tabellarisch betrachtet einen der potenziellen Konkurrenten erst einmal auf sieben Punkte distanzieren.
Von diesen Rechenbeispielen und vor allem etwaiger Ambitionen im Kampf um die Meisterschaft will Schäfer allerdings weiterhin nichts wissen: „Zum einen ist es noch viel zu früh in der Saison und zum anderen sehe ich ganz andere Mannschaften im Kreis der Titelanwärter als uns. Vordereifel ist eines dieser Teams und deshalb sind sie für mich auch der Favorit in dieser Begegnung. Wir müssen uns im Vergleich zum Sieg gegen die SG Bogel steigern, wenn wir in Laubach eine Chance haben wollen.“
Personell sieht es dabei im Lager der Eintracht weiterhin rosig
aus. Einzig Jakob Groß, der gegen Bogel bereits nach 16 Minuten ausgewechselt werden musste, wird ausfallen. „Die Auswechslung war eine reine Vorsichtsmaßnahme, allerdings hat Jakob weiter leichte Knieprobleme und wir wollen da kein unnötigen Risiko eingehen“, erklärt Schäfer.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 07.10.2023, Nr. 233, Seite 34, Jan Müller)
FV Rübenach - TSV Emmelshausen 5:3 (2:3)
Turbulentes Spiel, turbulente Tage beim TSV Emmelshausen: Der Fußball-Bezirksligist hat das vorgezogene Duell des zehnten Spieltags mit 3:5 (3:2) beim heimstarken FV Rübenach verloren. Die Gastgeber kletterten vorübergehend mit 20 Punkten auf Tabellenplatz zwei, der TSV bleibt auf Rang 13 mit 6 Zählern. Nach der Partie gab Emmelshausen seinen neuen Trainer bekannt: Es ist der 43-jährige André Steinbach, der von der TuS Koblenz kommt.
Zuletzt war Steinbach, der die TuS-Junioren von der U13 bis zu U17 als Coach durchlief, Co-Trainer bei den Regionalliga-Senioren um Spielertrainer Michael Stahl. Nun übernimmt er den TSV. „André ist ein feiner Mensch und ein engagierter Coach, der nun Verantwortung übernehmen möchte“, sagt Teammanager Dirk Blatt, der gemeinsam mit Karl Hartmann und Reinhold Retzmann auf Trainersuche ging: „Er macht einen richtig guten Eindruck.“ Zudem verfügt Steinbach über ein gutes Netzwerk.
Die wichtigste Aufgabe von Steinbach, der sich die Partie in Rübenach angesehen hat und der Mannschaft vorgestellt wurde, wird zunächst sein, den TSV von der Abstiegszone wieder in sichere Gefilde zu führen und zu stabilisieren. In Rübenach war es noch eine Bergund Talfahrt in vielen Bereichen. Erst lag Emmelshausen nach zwei Standards schnell 0:2 hinten, Jason Weber und Sascha Alsbach trafen (8., 10.). Dann verkürzte Luca Wolf (18.), der wie die beiden anderen Rückkehrer Andreas Retzmann und Niklas Kasper wieder in der Startelf stand. Und sieben Minuten später stand es plötzlich 3:2 für den TSV, weil Paulo Leitao Pinto doppelt traf (20., 25.) und kurz später verletzt raus musste (29.). Für ihn kam Florian Reuter, der seinerseits nach 45 Minuten mit einer Fußverletzung passen musste. Und zwischendrin musste auch Fabian Nass mit einer Muskelverletzung raus (35.).
„Innerhalb einer Viertelstunde mussten wir drei Leute wechseln, der Druck wurde dann zu hoch“, sagte Reyad David, der das Team mit dem verletzten Kapitän Jonas Bersch coachte und unter Steinbach Co-Trainer bleiben wird. „Hätten wir das 3:2 länger gehalten, wäre vielleicht was drin gewesen“, fand David. So glich Antonio Fejza nach 70 Minuten aus, und Rübenach legte noch mal durch Alsbach sowie Joker Sascha Engel nach (84., 87.).
(Bericht: Rhein-Hunsrücker-Zeitung, 07.10.2023, Nr. 233, Seite 33, mb)