Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 18.11.2023, Nr. 268, Seite , von: daf, jam, lkl
Oberwinter kann auf Aufholjagd gut verzichten
Bezirksliga: Grafschaft steht vor wichtigem Kellerduell – Oberzissen peilt ersten Heimsieg an
Kreisgebiet. Auf die Grafschafter SG wartet in der FußballBezirksliga Mitte am Sonntag ein wegweisendes Heimspiel. Der SV Oberzissen unternimmt derweil einen weiteren Versuch, endlich seinen ersten Heimsieg einzufahren. Der TuS Oberwinter würde es ebenfalls zu Hause nicht wieder so spannend wie zuletzt machen, während Schlusslicht SG Westum/Löhndorf den Tabellenführer SG Vordereifel Laubach erwartet.
Vier Spiele bleiben der Grafschafter SG, um sich noch vor der Winterpause im Abstiegskampf in eine bessere Position zu bringen. Zunächst gibt es ein wichtiges Heimspiel gegen den direkten Konkurrenten Emmelshausen.
Viel vorgenommen hatte sich die Grafschafter SG für das Gastspiel bei der SG Viertäler Oberwesel (0:2), wo sie aber bei der verdienten Niederlage kaum etwas umsetzten konnte. In den Wochen zuvor hatte die Mannschaft der Brüder Jörn und David Kreuzberg gute Leistungen gezeigt, nun aber machte sie sowohl spielerisch als auch tabellarisch wieder einen Rückschritt. Grafschaft liegt nun auf dem vorletzten Rang, vier Zähler hinter dem rettenden Ufer. Rheinlandligaabsteiger Emmelshausen, der auch mit seinem neuen Trainer André Steinbach noch nicht richtig in die Spur gefunden hat, ist ebenfalls vier Punkte entfernt und nimmt aufgrund des schlechteren Torverhältnisses im Vergleich zum SV Oberzissen den ersten Abstiegsrang ein.
Somit hat der teiger am Sonntag die Chance, den Anschluss zum rettenden Ufer herzustellen. Auf der anderen Seite könnte bei einer Niederlage der Abstand so weit anwachsen, dass er vor der Winterpause kaum noch zu aufzuholen wäre, schon gar nicht mit Blick auf das Restprogramm (unter anderem gegen den TuS Mayen und die SGE Mendig).
Dementsprechend steht die GSG am Sonntag unter Zugzwang, wenngleich Jörn Kreuzberg die Bedeutung der Partie relativiert: „Natürlich ist es ein wichtiges Spiel. Die Saison ist aber auch danach
noch lang. Daher gibt es keinen Grund zur Panik.“ Auf heimischem Terrain ist der Übungsleiter allerdings davon überzeugt, dass sein Team ein anderes Gesicht als in der Vorwoche zeigen wird: „Die Stimmung ist weiterhin gut. Wir sind zu Hause hoch motiviert. Es gilt, die Zweikämpfe anzunehmen und gut zu verteidigen. Nach vorne geht bei uns immer was.“
Während die Hausherren endlich ihren ersten Heimsieg verbuchen möchten, wollen die Gäste ihr Polster auf die Abstiegsränge weiter vergrößern. Nur fünf Tore im Torverhältnis, aber zehn Zähler in der Tabelle liegt Oberzissen hinter den Gästen. Dabei war SVO in seinen vergangenen drei Spielen jeweils als Verlierer vom Platz gegangen, wodurch die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath nur dank des besseren Torverhältnisses, was am Ende der Saison aber irrelevant ist, noch vor einem Abstiegsrang steht.
„Es passen derzeit viele kleine Dinge nicht, weshalb die Leichtigkeit und das Selbstvertrauen verloren gegangen sind. So fehlen am Ende die entscheidenden fünf Prozent, die wir in der Bezirksliga brauchen“, begründet Hilberath die aktuelle Schwächephase.
Auf der anderen Seite sind die Gäste, für die es ebenso wie für nur um den Klassenverbleib geht, trotz der Heimpleite gegen Rübenach (2:4) mit bislang 21 Zählern voll im Soll. Allerdings wartet im Anschluss an das Gastspiel in Oberzissen bis zum Winter noch ein schwieriges Restprogramm mit drei Teams aus der oberen Tabellenhälfte auf die Kombinierten, sodass die Elf von Florian Breitbach und Lars Lauber voll auf Sieg spielen wird. „Wir wollen den Vorsprung auch mit Blick auf das Restprogramm unbedingt ausbauen und gehen daher auch auf die drei Punkte“, stellt SG-Trainer Florian Breitbach klar.
„Wir brauchen einen guten Mix aus Anspannung und Lockerheit. Hier wird niemandem der Kopf für einen Fehler abgerissen. Im Vorjahr hat Maifeld unseren Lauf nach neun Spielen ohne Niederlage beendet. Dieses Mal wollen wir umgekehrt unseren Negativlauf mit einem Sieg gegen Maifeld beenden“, sagt Hilberath, der vermutlich wieder auf den zuletzt angeschlagenen Jannik Schneider zurückgreifen kann. „In Oberzissen ist es immer eine komplizierte Aufgabe, zumal wir dort noch nie gewonnen haben“, warnt Breitbach, dem erstmals nach längerer Verletzungspause Stürmer Jan Tullius wieder zur Verfügung steht.
Der TuS beweist in dieser Saison immer wieder erstaunliche Comeback-Qualitäten. Schon fünf Mal ist die Elf von Trainer Cornel Hirt mit 0:1 in Rückstand geraten, gegen die SG Mörschbach lag sie zwischenzeitlich mit 1:2 hinten. Zuletzt gegen die SG Mendig/Bell trieben es die Oberwinterer auf die Spitze, lagen zur Pause mit 0:3 hinten. Verloren hat der TuS aber noch keine einzige Partie.
Gegen Mülheim II möchte Oberwinter aber dennoch den Spielverlauf etwas anders als zuletzt gestalten. „Es wäre ganz schön, mal wieder ein Spiel aus einer Führung heraus zu gestalten“, sagt Hirt:
„Wir hatten dazu in jedem Spiel, in dem wir in Rückstand waren, auch die Chance dazu.“ Auch im Spitzenspiel in Mendig. Eine Abseitsentscheidung bei einem Nachschuss von Niklas Röder verhinderte aber die Führung. Der Spielverlauf danach entwickelte sich kurios. Die Mendiger erspielten sich eine 3:0-Pausenführung. Hirt stellte um, wechselte dreimal, und seine Oberwinterer dominierten fortan die zweite Hälfte. Sie hatten sogar noch die Chance, das Spiel noch zu gewinnen. „Gefühlt war es aber eine Niederlage. Wir waren in Halbzeit eins keine drei Tore schlechter und nach der Pause dann ziemlich dominant“, resümiert Hirt.
Gegen die Mülheimer Rheinlandliga-Reserve kann Hirt wieder auf das Personal der Vorwoche zurückgreifen. Über die taktische Ausrichtung macht er sich noch keine Gedanken. Klar ist, dass Torhüter Niklas Fachinger nach Muskelfaserriss noch nicht wieder fit wird. TuS-Urgestein Benjamin Kauert vertrat Fachinger in drei Spielen bislang souverän. „Er gibt uns mit seiner Ruhe und Erfahrung einfach Sicherheit. Auch in Mendig trotz der drei Gegentore“, sagt Hirt über den erfahrenen Ersatzrückhalt. Was beim Gegner personell geboten sein wird, vermag Hirt nicht einschätzen. Aber das ist ihm auch weniger wichtig: „Es ist mit Verstärkung aus der ersten Mülheimer Mannschaft zu rechnen. Aber ich sehe meine Mannschaft auch in der Lage, die Mülheimer Erstvertretung zu schlagen – wenn wir von Beginn so auftreten wie zuletzt in Mendig nach der Pause.“
Bei der SG Maifeld schaffte Rübenach mit dem 4:2-Erfolg den dritten Sieg in Folge. Der vierte soll am Sonntag im Heimspiel gegen den Aufsteiger aus Bogel folgen. „Sicher gehen wir als Favorit in
das Spiel, aber wir müssen es auch zeigen, dass wir gewillt sind, die Partie unbedingt zu gewinnen“, sagt Rübenachs Trainer Benedikt Lauer.
Aber noch wichtiger, als den vierten Sieg in Folge zu holen, ist die Tatsache, dass Rübenach bei einem Erfolg den Kontakt zur Tabellenspitze hält. „Wir dürfen nicht den Fehler machen, den Gast zu unterschätzen. Wir haben einen Plan, wie wir am Sonntag Erfolg haben wollen, und den müssen wir konsequent umsetzen“, verlangt Trainer Lauer.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 18.11.2023, Nr. 268, Seite 33, wzi, red)
Der 3:1-Sieg gegen Oberzissen war für Anadolu das Produkt harter Arbeit. Harte Arbeit erwartet Anadolu am Sonntag auch in Boppard. Der Aufsteiger liegt auf einem respektablen achten Platz und ist gerade auf heimischem Geläuf ein sehr ernst zu nehmender Gegner.
„Wir haben das Handicap, dass wir auf unserem Platz wegen dem dauernden Regen nicht trainieren konnten. Keine guten Voraussetzungen für das Spiel in Boppard. Aber wir werden die Situation so annehmen, wie sie ist und versuchen, das Beste daraus zu machen“; sagt Anadolu-Trainer Dzenis Ramovic.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 18.11.2023, Nr. 268, Seite 33, wzi, red)
Nach einer schwächeren Phase ist der SV Weitersburg wieder im Aufwind und will das auch am Sonntag gegen Mayen unter Beweis stellen. „Sicher ist Mayen ein echter Prüfstein, aber wir gehen voller Zuversicht an die Aufgabe. Spiele gegen Marc Steil und seine Mayener Mannschaft sind etwas Besonderes, wir sind befreundet und tauschen uns regelmäßig aus. Dazu hat er im Vorjahr Weitersburg trainiert und kennt die Mannschaft bestens“, sagt Weitersburgs Trainer David Koca. Der Weitersburger Trainer muss improvisieren, da etliche seiner Spieler verletzt fehlen. „Ich weiß noch nicht, mit welcher Mannschaft wir auflaufen werden. Unter diesen Umständen wäre ich schon mit einem Unentschieden zufrieden“, erklärt Koca.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 18.11.2023, Nr. 268, Seite 33, wzi, red)
SG Liebshausen/Mörschbach/Argenthal - SG Eintracht Mendig (So., 14 Uhr)
Die Hunsrücker sind seit Jahren Dauergast im oberen Tabellendrittel und stellen seit einigen Jahren die beste Offensive der Liga. Auch in dieser Spielzeit hat die „SG Alm“ schon wieder 57 Mal zugeschlagen, wohlgemerkt in gerade einmal 14 Spielen. Im Schnitt kommt man dementsprechend auf vier Tore pro Partie. „Das ist schon eine Hausnummer und zeigt klar auf, wo der Gegner seine Stärken hat“, weiß auch Mendigs Trainer Jörg Schäfer.
Ein weiterer Punkt, der nicht gerade für die Eintracht spricht, ist die Heimstärke der Hunsrücker. 17 der insgesamt 26 Punkte sammelte man auf dem heimischen Rasen und dieser dürfte Mitte November alles andere als einfach zu bespielen sein. „Wir sind uns bewusst, dass uns dort eine sehr schwere Aufgabe bevorsteht. Sowohl der Gegner als auch das Geläuf wird uns Probleme bereiten, allerdings sind wir gewappnet und wollen das bestmögliche herausholen“, zeigt sich Schäfer kämpferisch, auch wenn ihm immer noch das 3:3 gegen Oberwinter im Magen liegt: „Dass wir da eine 3:0-Halbzeitführung noch aus den Händen gegeben haben und im zweiten Durchgang so eingebrochen sind, ist auch Tage danach noch ärgerlich.“
Nun geht es in ein weiteres Spitzenspiel, allerdings muss die Eintracht in Liebshausen auf ihren gesperrten Abwehrchef Pascal Zimmer verzichten, da dieser im Topspiel gegen Oberwinter eine späte
Gelb-Rote Karte sah. Ansonsten dürfte sich personell im Vergleich zur Vorwoche nicht viel verändern. Aufgrund des generell dünnen Spielerkaders, stellt sich die Frage, ob die Mendiger im Winter noch mal nachlegen werden. Schäfer kann dahin gehend noch keine Wasserstandsmeldungen preisgeben: „Natürlich würden uns Neuzugänge gut tun, jedoch muss es auch passen. Im Winter neue Spieler zu verpflichten ist zum einen mit Kosten verbunden und dann stellt sich noch die Frage, ob diejenigen uns auch wirklich weiterhelfen. Deswegen schauen wir uns weiter um, wirklich Tendenzen zeichnen sich aber noch nicht ab.“
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 18.11.2023, Nr. 268, Seite 33, jam, daf)