Zehn Jahre lang war die SG Eintracht Mendig/Bell im Verbandsoberhaus beheimatet, ehe in der vergangenen Spielzeit frühzeitig der Abstieg in die Bezirksliga feststand. Nun will man an der Mendiger Brauerstraße eine Etage tiefer wieder mehr Erfolge feiern und sich vor allem schnellstmöglich akklimatisieren.
Der letztjährige Co-Trainer Jörg Schäfer wird fortan die Geschicke als Cheftrainer leiten, als spielenden Co-Trainer haben die Verantwortlichen mit Damir Mrkalj einen alten Bekannten gewonnen, der Verein und Mannschaft aus ehemaligen Rheinlandligazeiten bestens kennt und
jede Menge Erfahrung mitbringt.
Ein zu dünner Spielerkader und ein immenses Verletzungspech sind wohl die größten Faktoren beim Abstieg gewesen, und zumindest im ersten Punkt könnte es bei der Eintracht in der kommenden Spielzeit erneut zu ähnlichen Problemen kommen. Schäfer stehen derzeit 16 Feldspieler und zwei Torhüter zur Verfügung, kein Wunder, dass Trainer und Verantwortliche weiter alle Augen für potenzielle Verstärkungen offen halten. „Wir haben unzählige Gespräche
geführt, leider stehen die Erwartungen und Forderungen bei vielen Spielern in keinem Verhältnis zur Realität. Wir werfen die Flinte aber deshalb noch nicht ins Korn, sondern sind weiter auf der Suche. Die Jungs, die da sind, haben definitiv eine gute Qualität“, ist sich Schäfer sicher.
Mit Niklas Heinemann, Robin Rohr oder Milan Rawert haben langjährige Stützen der Mannschaft ihren Verbleib ebenso zugesichert wie der hochveranlagte Franzose Brice Braquin Mitel. Überhaupt konnte man einen Großteil des letztjährigen Kaders zusammenhalten.
Hinzugekommen sind mit Leonard Zerwas (TuS Koblenz U 19), Julian Gross (SG Kempenich) und Lukas Binder (SV Oberzissen) ausschließlich junge talentierte Spieler aus der unmittelbaren
Region und eben der spielende Co-Trainer Mrkalj. Die Vorbereitung verlief ordentlich. Gegen die A-Ligisten Löf (2:1), Saffig (4:0) sowie B-Ligist DJK Plaidt (2:1) und West-Bezirksligist SG Laufeld (2:1) gab es knappe, aber verdiente Siege, nur dem FC Plaidt unterlag die Eintracht mit 0:2.
Die dünne Spielerdecke machte sich aber auch schon in der Vorbereitung bemerkbar, denn Tests gegen die SG 99 Andernach und den FC Metternich musste Schäfer aufgrund der Belastungssteuerung seiner Spieler vorsorglich absagen.
„Bei 16 Feldspielern ist es in der Ferienzeit normal, dass der eine oder andere mal fehlt. Dementsprechend haben wir gefühlt immer nur mit 13 bis 14 Spielern agiert. Wir müssen mit unseren Kräften gewissenhaft umgehen.“
Nicht nur wegen dieser Problematik möchten die Mendiger in der kommenden Saison frühzeitig in ruhiges Fahrwasser gelangen. „Wir wollen nichts mit dem Abstieg zu tun haben, alles andere
wird sich im Laufe der Saison zeigen“, backt Schäfer kleine Brötchen.
Im Rheinlandpokal hat Mendig mit dem C-Ligisten SC Vallendar II eine lösbare Auftakthürde. In der Liga steht den Vulkanstädtern auswärts beim Aufsteiger Grafschafter SG eine deutlich kniffligere Aufgabe bevor. Es folgen ein Heimspiel gegen Oberwesel und das Duell bei Mitabsteiger TSV Emmelshausen, ehe am vierten Spieltag das große Derby gegen den TuS Mayen wartet.