Im Duell des Tabellenweiten mit dem Drittletzten waren die Rollen klar verteilt. Die Gäste hatten wesentlich mehr Spielanteile, bissen sich aber über weite Strecken der Begegnung die Zähne am Westumer Abwehrbollwerk aus.
Dabei war der Start der Gäste nach Maß verlaufen, denn bereits nach 13 Minuten markierte Edis Ramovic das 1:0. „Wir haben die Räume ansonsten sehr eng halten können, wenngleich man die individuelle Qualität der Koblenzer nicht komplett ausschalten kann“, urteilte SG-Trainer Tomas Lopez.
Nach der Pause zunächst das gleiche Bild: Während Anadolu auf das 2:0 drängte, suchten die Hausherren ihr Heil in Umschaltmomenten. In der Schlussphase wurde es dann hektisch. Zunächst erhöhte Mumin Aga in der 80. Minute auf 2:0, ehe Martin Münch einen Abpraller zum schnellen 1:2-Anschluss verwertete (82.).
Die Nachspielzeit sorgte dann für weiteren Zündstoff, denn in der achten Minute der Extrazeit erlitt Westums Pascal Gimnig eine Platzwunde, mutmaßlich nach gegnerischem Ellbogeneinsatz. Schiedsrichter Niclas Berg hatte die Szene aber nicht gesehen und ließ weiterlaufen.
Da die Westumer zu diesem Zeitpunkt bereits alle Wechseloptionen ausgeschöpft hatten, mussten sie die letzten Minuten in Unterzahl agieren.
Anadolu nutzte die Überzahl prompt aus und machte in der zehnten Minute der Nachspielzeit mit dem 3:1 durch Nikoll Suliq den Sack zu.
„Ich kann vor der Leistung meiner Mannschaft nur den Hut ziehen. Wir haben uns mit aller Macht dem Favoriten entgegengestemmt und an einem Punktgewinn geschnuppert“, befand Lopez.
Da die direkte Konkurrenz aus Emmelshausen (1:3 beim TuS Oberwinter) und die SG Bogel (spielfrei) ebenfalls keine Punkte einfuhr, bleibt es bei noch drei ausstehenden Begegnungen beim Rückstand von vier Punkten aufs rettende Ufer.
SG Westum/Löhndorf: Hengsberg, Marienfeld, T. Palm, Ossendorf, Rothbrust (83. Gottschalk), M. Palm (70. Schneider), Fuchs, Schäfer (78. Münch), Nachtsheim, Gimnig, Schmitz (85. Ramacher)