SG Westum/Löhndorf - SG Mülheim-Kärlich II 1:3 (0:1)
Nichts zu holen gab es für die Mannschaft von Trainer Tomas Lopez, die beinahe chancenlos blieb. „Mülheim war heute einfach die klar bessere Mannschaft und hat verdient gewonnen. Wir sind nicht in die Zweikämpfe gekommen, was vor allem daran lag, dass die Gäste uns spielerisch überlegen waren“, befand Lopez nach dem Schlusspfiff.
Bereits in Halbzeit eins war die Mülheimer Reserve spielbestimmend und folgerichtig durch Paul Heuser nach 23 Minuten auch in Führung gegangen. Nach dem Seitenwechsel gelang Tom Weber zwar nach einer Standardsituation das 1:1 (55.), allerdings wurden die zarten Hoffnungen der Hausherren nur neun Minuten später durch Heusers zweiten Treffer zunichtegemacht. Heuser krönte schließlich in der 72. Minute seine Leistung mit dem dritten Streich zum 3:1-Endstand.
„Mülheim war sehr gut aufgestellt und hatte einige sehr gute Spieler in seinen Reihen. Die Niederlage akzeptieren wir und werden in der kommenden Woche wieder neu angreifen“, versprach Lopez.
In der Tabelle hat sich die Niederlage für die Kombinierten aus Westum und Löhndorf nicht sonderlich bemerkbar gemacht, der Aufsteiger steht weiterhin mit zwölf Punkten auf Rang neun und ausreichend Abstand zu den Abstiegsplätzen.
SG Westum/Löhndorf: Dingel, Klotz (62. M. Palm), Ley (84. Buqinca), Ritterath (70. Morgenschweis- Schäfer), Speich, T. Palm, Linden (70. Fuchs), Weber, Schäfer, Fhile, Ramacher (46. Ossendorf).
(Rhein-Zeitung/Kreis Ahrweiler, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 14, von lkl, jam, daf)
Der TuS feierte nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang seinen dritten Sieg in Serie. Für die Entscheidung in der Partie, die arm an Torraumszenen war, sorgte nach 70 Minuten ein Foulelfmeter. Nach schöner Flanke von Maurice Lefévre wurde Thomas Enke im Strafraum von hinten attackiert. Zum fälligen Strafstoß trat der schon angeschlagen in die Partie gegangene Oberwinterer Torjäger dann aber nicht selbst an. Linksverteidiger Ebrima Manneh legte sich dafür den Ball zurecht und verwandelte sicher. Der Führungstreffer war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient, denn im Spielverlauf hatte sich der TuS stetig gesteigert. Die erste halbe Stunde der Partie war noch ausgeglichen verlaufen. In den Minuten vor der Pause bekamen die Hausherren das Spiel besser unter Kontrolle.
Das setzte sich nach Wiederanpfiff fort, Oberwinter näherte sich dem Tor der Oberwesel weiter an. Nach einer Stunde traf Emilio Ehlen bei einem Schussversuch die Querlatte. Kurz darauf bot sich Felix Antwerpen eine Gelegenheit, die er knapp verpasste. Nach 70 Minuten war es dann so weit, und der TuS schaffte die Führung. Ein zweites Tor zehn Minuten nach dem 1:0 blieb dem TuS aber verwehrt. Der Unparteiische entschied bei Pass von Lefévre auf Enke auf Abseits. Oberwesel konnte danach keine echte Schlussoffensive starten, und so blieb TuS-Torhüter Niklas Fachinger in 90 Minuten weitgehend beschäftigungslos.
„Die Mannschaft hat sich gut in die Partie gebissen. Nach dem Pokalspiel unter der Woche gegen die TuS Koblenz war dies heute ein echter Kraftakt. Ich bin zufrieden, denn wir haben kaum etwas zugelassen, keine größeren Fehler gemacht. Vorn haben wir dann die beste Chance auch genutzt“, resümierte Oberwinters Trainer Cornel Hirt.
TuS Oberwinter: Fachinger, Meiswinkel, Koch, Groß, Manneh, Ehlen, Schooß, Lefévre (85. Jarzombek), Halfen, Antwerpen (70. Markus), Enke.
(Rhein-Zeitung/Kreis Ahrweiler, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 14, von lkl, jam, daf)
Ein guter Auftritt hat dem SV Oberzissen nicht gereicht, um Ligaprimus TuS Immendorf etwas Zählbares abzutrotzen. Vor heimischem Publikum überließ die Mannschaft von Trainer Julian Hilberath erwartungsgemäß den Gästen den Ball, die sich unter der Woche in beeindruckender Manier mit einem 5:1 im Rheinlandpokal gegen den Oberligisten Ahrweiler BC durchgesetzt hatten. Wirklich in Bredouille gerieten die Gastgeber über weite Strecken aber nicht. Erst wenige Augenblicke vor der Pause führte die erste Unaufmerksamkeit der Hausherren gleich zu einem Foulelfmeter, den Robin Reichert sicher verwandelte (43.).
Nach der Pause wurden die Gäste gefährlicher, aber auch der SVO hatte seine erste Großchance. Stürmer Lukas Groß wurde im Rückraum freigespielt, scheiterte mit seinem Abschluss aber an einem starken Reflex von Immendorfs Schlussmann Moritz Weißenborn (61.). Kurz darauf rächte sich das Auslassen der Chance, als Immendorfs Joker Sebastian Fischer auf 2:0 stellte (65.). Der SVO ließ sich davon aber keineswegs unterkriegen und bewies Moral. In der Schlussphase kam der mit aufgerückte Kapitän Christian Heuser nach einem Gestochere im Strafraum an den Ball und verkürzte auf 1:2 (85.). Kurzzeitig kam daraufhin noch einmal Spannung auf, und der SVO schnupperte an einer Überraschung, doch letztendlich entschieden die Gäste mit einem von Pascal Streich vollendeten Konter zum 3:1 die Partie zu ihren Gunsten (90.).
„Wir haben in der Pause gesagt, dass es uns nicht reicht, wieder gut gespielt zu haben, aber dennoch mit leeren Händen dazustehen. Daher sind wir trotz der sicherlich guten Leistung und Moral sehr enttäuscht. Für die nächsten Wochen wird es wichtig sein, dass der eine oder andere verletzte Spieler zurückkehrt“, kommentierte Hilberath den Abschluss eines Blocks, in dem es für den SVO in fünf Spielen gegen die Top fünf der Liga gegangen ist.
SV Oberzissen: Dünker, Heuser, Loosen, Bermel, Sperber, Schöning, Binder (70. Höper), L. Baltes (77. Schmickler), John Schneider, Kather (66. T. Baltes), Groß
(Rhein-Zeitung/Kreis Ahrweiler, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 14, von lkl, jam, daf)
Mit seinem ersten Saisontreffer hat Niclas Lohn der SG Maifeld-Elztal den vierten Sieg in der Fußball-Bezirksliga Mitte beschert. Der einzige Treffer in der ereignisarmen Partie gegen Ata Urmitz fiel zehn Minuten vor dem Spielende. Nach neun absolvierten Spielen kann sich die Mannschaft des Trainerduos Florian Breitbach/ Lars Lauber vorerst im oberen Tabellenmittelfeld festsetzen, während Urmitz mit nur vier Zählern auf der Stelle tritt.
„Ein ganz komisches Spiel“, befand Breitbach. „Urmitz war wohl auf einen Punkt aus, hat sich viel Zeit gelassen von Beginn an. Wir haben absolut nichts zugelassen, waren nach vorne aber auch lange etwas zu zögerlich.“ Das führte dazu, dass die knapp 100 Zuschauer im Polcher Leo-Schönberg-Stadion in den ersten 45 Minuten keine Torraumszenen geboten bekamen. Nach dem Seitenwechsel wurden die Gastgeber etwas mutiger. In zwei Szenen kamen die Maifelder über außen durch. Lohn und Jan Tullius vergaben aber ihre Möglichkeiten. So dauerte es bis zur 80. Minute, ehe Lohn den umjubelten Treffer des Tages markierte. Martin Steffes-Holländer passte auf Tullius, der den Ball im Sechzehner nicht unter Kontrolle bekam. Am Fünfmeterraum fiel der Ball dann Lohn vor die Füße, der mit einem Schuss aus der Drehung ins rechte untere Eck erfolgreich war. Auch nach dem Rückstand kam Urmitz nicht einmal gefährlich vor das Tor von Florian Geisler.
„Mit 16 Zählern stehen wir gut da“, freute sich Breitbach.
(Rhein-Zeitung/Andernach-Mayen, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 16, lkl)
Die Niederlagenserie der Spvgg Cochem in der Fußball-Bezirksliga Mitte reißt nicht ab: Im Heimspiel kassierten die Moselaner gegen die SF Höhr-Grenzhausen mit 1:2 (0:2) die sechste Niederlage in Folge und belegen damit weiterhin einen Abstiegsrang. Dabei war eines überdeutlich: Der Spvgg fehlt eine zentrale Spielerfigur. Mit dem Rückenwind des 3:1-Sieges gegen die SG Niederburg traten die ebenfalls vom Abstieg bedrohten Gäste vom Westerwald zu Beginn recht forsch auf. Höhr-Grenzhausen agierte in einem 4-2-3-1-System aus einer weitgehend sattelfesten Abwehr, während die Cochemer nervös starteten. Einfache Pässe im Mittelfeld misslangen, die Laufbereitschaft ließ über weite Strecken zu wünschen übrig. Überhaupt das Umschaltspiel: Zu behäbig gestaltete sich der Spielaufbau, zu selten wagte einer einen weiträumigen Pass – wie in der 30. Minute, als eine Flanke von Anes Mavric Max Kusbach fand, der sich allerdings an der Eckfahne festdribbelte. Symptomatisch fürs Cochemer Spiel auch die Tatsache, dass die angespielten Akteure oftmals einer „weißen Wand“ gegenüberstanden: Drei, vier weiß gekleidete Höhr-Grenzhausener bedeuteten eine heillose Unterzahl. Im Klartext: Vermisst wird eine Figur wie in der Vorsaison Alexej Eberhardt, der raumgreifende Pässe schlagen konnte und per Fernschüsse für Strafraumgefahr sorgte. Solch einen Spieler, der von hintenraus das Spiel antreiben kann, sucht man derzeit vergebens. Allerdings hätte Fortuna beinahe zweimal zugunsten der Einheimischen mitgespielt. Ein langer Flankenball von Ardi Bertram (10.) landete auf der Querlatte, eine scharf getretene Ecke wurde von den Gästeverteidigern an die Unterkante der Latte abgefälscht (23.). Zuvor leistete sich jedoch Cochems Keeper Patrice Sesterhenn einen Patzer, der in der Folge bei Jonas Klein landete. Mit einem trockenen Schuss aus 20 Metern legte er das 0:1 (21.) vor. Sesterhenn bewahrte wenig später seine Farben vor dem 0:2, als er einen Schuss des frei stehenden Leonard Kolak (30.) parierte. Kolak überwand ihn jedoch zehn Minuten später zum 0:2.
„Wir haben in der ersten Hälfte an die Partie gegen Niederburg angeknüpft“, sagte Höhr-Grenzhausens Trainer Stephan Roll später – im zweiten Abschnitt musste er bangen. Bis dahin beschwor nur ein Alleingang von Arlind Schmitt Gefahr vor dem Gästetor herauf (44.). Die Pausenansprache von Co-Trainer André Mertens – er vertrat den erkrankten Timo Theisen – fruchtete sogleich. „Wir haben in der zweiten Hälfte aufopferungsvoll gekämpft und alles in die Waagschale geworfen“, resümierte er später.
Sekunden nach dem Wiederanpfiff schnappte sich Max Kusbach den Ball und erzielte per Bogenlampe den Anschlusstreffer. Wer einen Sturmlauf der Gastgeber erwartet hatte, sah sich allerdings ge- und enttäuscht. Auch wenn Schmitt, die zweite Spitze, permanent seine Mitspieler anfeuerte, dauerte es 25 Minuten, bis die Cochemer durch Philipp Limbach einen gefährlichen Schuss abfeuerten. Die Westerwälder hatten derweil auf engmaschiges 3-5-2 umgestellt, mit dem die Cochemer ihre Probleme im Aufbau hatten. Lange Zeit tat sich in den Strafräumen wenig, auch die Gäste passten sich dem wenig bezirksligatauglichen Tempo an.
Co-Trainer Anton Grasmik kommentierte diesso: „Wie kann man nur so stark runterfahren?“ Die Gastgeber schlugen kein Kapital daraus, zumal der zweite Anzug mit den Einwechselspielern nicht passt. So wurde zwar ab der 85. Minute mit offenem Visier gekämpft – beide Abwehrreihen waren ziemlich verwaist –, aber nur zwei Chancen sprangen heraus: Jonas Klein (88.) fand in Cochems
Keeper seinen Meister, einen Verzweiflungsschuss von Lars Johann (89.) wischte der gute Gästetorwart Philip Gelhard übers Gehäuse.
Trotz des Erfolges wog Gästetrainer Roll Aktiva und Passiva gegeneinander ab: „Wir waren in der zweiten Hälfte nicht selbstbewusst genug, und die einfachen Sachen haben nicht funktioniert. Es ging nur über den Kampf, den haben wir zum Glück angenommen.“ Mertens sah, dass die Cleverness aufseiten des Tabellendrittletzten gefehlt hat, attestierte ihm aber „über 70 Minuten mehr als ein ordentliches Spiel, in dem das Quäntchen Glück gefehlt“ habe. Vielleicht etwas zu rosarot gemalt: Der Kampf war gut, im Aufbau war viel Krampf.
(Rhein-Zeitung/Kreis Cochem-Zell, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 15, von Thomas Brost)
In der Fußball-Bezirksliga Mitte siegte die SG Vordereifel gegen den starken Aufsteiger SV Weitersburg mit 2:1 (1:1) – und das, obwohl man 87 Minuten mit nur zehn Mann agieren musste. Stephan Schuwerack sah früh die Rote Karte nach einer Notbremse (3.). Mit dem Ergebnis tauschten beide Teams tabellarisch die Plätze, nun ist Vordereifel wieder Vierter mit 18 Punkten und einer Partie weniger. Auch wenn die Ambitionen nicht dahingehend formuliert werden, vor dem Spiel war klar, dass der Sieger des Aufeinandertreffens weiter losen Kontakt zur Spitze behalten wird. Und das konnte für die Gastgeber nicht schlechter beginnen. Einer von drei Weitersburger Trainern, der Ex-Emmelshausener Marcel Christ, steckte durch auf den anderen Spielertrainer Marcel Berg. Vordereifels Schuwerack packte beherzt zu und musste als „letzter Mann“ zu Recht das Feld mit glatt Rot verlassen (3.). Um die jetzt ohnehin schon gute Ausgangslage für die Gäste noch zu verbessern, traf Lucas Pietrusky wenig später zum 0:1 (10.). In der Folge schaffte es der Aufsteiger jedoch nicht, in irgendeiner Form die numerische Überlegenheit auszuspielen. Zu keiner Phase sah man, dass Vordereifel nur noch zu zehnt war. Nach eigener Balleroberung veredelte Lorenzo Nebeler den Doppelpass mit Paul-Jordan Michels mit einer Energieleistung zum 1:1 (16.). Weitersburg wurde daraufhin zwar mit Standards gefährlich (18., 27.), doch auch Vordereifel freundete sich mit der dezimierten Situation an, Rene Risser und Lukas Mey vergaben eine große Doppelchance (43.). Abschnitt zwei war weitaus weniger ereignisreich. Christ scheiterte nach guter Einzelleistung am wachsamen Julian Steitz im Heimatkasten (61.). Auf der gegenüberliegenden Seite war Marcel Ackermann bei einem Mey-Freistoß schnell unten und lenkte zur Ecke (74.). Das I-Tüpfelchen auf die umkämpfte Begegnung setzte für die Hausherren dann Jan Fritz. Michels schaufelte eine Flanke an den langen Pfosten, wo Fritz wartete und zum 2:1 einnickte (84.). Seinen Coach Niklas Wagner wunderte es nicht, dass sich niemand um Fritz kümmerte:
„Dass ich das noch erleben darf: Jan macht ein Kopfballtor“, schmunzelte er. Weitersburgs Trainer am Spielfeldrand, Marc Steil, war nach Spielschluss bereits im Spielerkreisangefressen, meinte nachher:
„Es war ein schwieriges Geläuf hier, es passt eigentlich nicht zu unserem Spiel. Zwar gab es eine Phase, wo wir das 2:1 machen können, aber es war kaum ersichtlich, dass wir ein Mann mehr sind. Das kommt aber davon, wenn die Positionen nicht so besetzt werden, wie es abgesprochen war. Gegen Mörschbach zeigen wir wieder ein anderes Gesicht.“
Müssen sie wohl auch, sonst wird es auch dort nichts mit eigenen Punkten. Wagner war rundum glücklich:
„Marc Thönnes hat aus privaten Gründen gefehlt, auch haben heute neun Spieler gespielt, die bereits am Mittwoch im Rheinlandpokal gegen Mülheim-Kärlich hochintensiv im Einsatz waren. Am Ende war es natürlich eine Willenssache, das frühe 0:1 noch in einen Sieg umzumünzen. Stephan Schuwerack legt sich hier die ganze Zeit für alle ins Zeug, der Sieg war auch ein Stückweit für ihn.“
(Rhein-Zeitung/Kreis Cochem-Zell, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 16, von Sascha Wetzlar)
TuS Rheinböllen - FV Rübenach 1:2 (1:0)
Der TuS Rheinböllen präsentierte sich erneut gut und hatte am Ende erneut wieder null Punkte. Trotz 1:0-Führung zu Pause mussten sich die Gastgeber dem Tabellenzweiten FV Rübenach in der Fußball-Bezirksliga Mitte mit 1:2 geschlagen geben. Nils Vogt hatte die Einheimischen in Führung gebracht, ehe Pape Amath Top und Ronaldo Kröber die Partie noch drehten. Es war mehr drin für den Vorletzten. Nach anfänglichem Abtasten mit leichten Vorteilen für den Gast, kam Rheinböllen besser in die Partie. Bestes Zeichen dafür war der 1:0-Führungstreffer durch Nils Vogt (24.). Sauber rauskombiniert war dieser Treffer und fein abgeschlossen. Rübenach bot erstaunlich wenig für seinen Tabellenstand.
„Wir hatten in der ersten Halbzeit keinen Zugriff auf den Gegner“, war auch FVR-Trainer Benedikt Lauer unzufrieden. Sein Torwart Tobias Oost lenkte noch einen 20-Meter-Schuss kurz vor Seitenwechsel von Tim Flesch gerade so über die Latte kratzte. Doch Rübenach hatte auch seine Chancen. Kushtrim Zuka verfehlte mit der Hacke und Kröber zielte per Kopf über das Gehäuse von Leon Sonne (19 Jahre), der das Rheinböllener Tor hütete. Die 1:0-Pausenführung war verdient, auch wenn der letzte Pass bei den Gastgebern nicht ankam.
Im Pausenzaubertrank des FVR muss Miraculix aus der Comic Reihe „Asterix und Obelix“ mitgemixt haben. Oder war es, wie TuS-Trainer Rafael Sousa sagte?
„Uns haben die Kräfte verlassen.“ Beides stimmte bedingt. Auf jeden Fall erzielte der eingewechselte Amath Pape Top den 1:1-Ausgleich in der 49. Minute. Dieser Treffer war mehr als umstritten.
„Eine klare Abseitsposition“, so Sousa. Es waren keine vier Meter, wie einheimische Zuschauer reklamierten, aber fragwürdig war der Treffer schon. Es sollte aber noch schlimmer für den TuS kommen: Ronaldo Kröber erzielte in der 75. Minute das Führungstor für Rübenach. Also noch Zeit genug für die Elf von Sousa, ein besseres Ergebnis als eine erneute Niederlage zu erreichen. Das nahmen die Spieler an und übten in der Schlussviertelstunde Druck auf Rübenachs Defensive aus. Die Chancen: Kopfball Nico Poczkaj, zu schwach, wieder Tim Flesch aus der Distanz, wieder lenkte Oost über die Latte. Es blieb beim 1:2 und damit beim vorletzten Tabellenplatz. Hoffnung machen dem TuS die zuletzt guten Kritiken und eine Rückkehr von Dennis Flesch, der als „Allzweckwaffe“ sowohl vorne wie hinten für Stabilität sorgt. Der gibt aber zu bedenken:
„Es kann noch zwei Wochen dauern nach meiner Kniescheibenverletzung, bis ich wieder zurück kommen kann.“ Der wäre aber für den angestrebten Klassenerhalt des TuS zusammen mit dem gegen Rübenach überragenden Innenverteidiger Andreas Herdt ein Fundament.
(Rhein-Hunsrück-Zeitung, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 15, Robert Mattern)
Freud und Leid hängen im Fußball oft ganz eng zusammen. Das wurde im Kellerduell und Derby der Bezirksliga Mitte deutlich, das die Gastgeber der SG Niederburg/Biebernheim/Damscheid gegen die SG Braunshorn/Hausbay-Pfalzfeld/Bickenbach dank eines späten Treffers von Daniel Koval mit 1:0 für sich entscheiden konnten. Zwei Minuten vor dem regulären Ende bekamen die Gäste einen Ball nicht konsequent geklärt, und Koval kam aus rund 16 Metern zum Abschluss. Er schoss den Ball relativ zentral unter die Latte. Dass dieser Schuss einer der wenigen war, bei dem Waldemar Tews im Braunshorner Tor überhaupt gefordert war, sagt einiges über die Partie aus. Dass beide Teams im Tabellenkeller stehen, das war dem Spiel auf dem Biebernheimer Hartplatz von Beginn an anzumerken. Die Gastgeber versuchten zwar immer wieder über Ballstafetten gefährlich in die Nähe des Gästetores zu kommen – das gelang aber gegen gut und dicht gestaffelte Gegner nur allzu selten. Dabei hatte es für Niederburg verheißungsvoll begonnen. Schon nach zwei Minuten donnerte Alex Zuck aus halblinker Position einen Ball gegen den Außenpfosten. Danach spielte sich die Partie vor allem im Mittelfeld ab. Wenn sich eine der beiden Mannschaften mal in die Nähe des gegnerischen Tores arbeiten konnte, dann passierte das meist entweder nach Standardsituationen oder nach langen, hohen Bällen. Insgesamt hatten die Hausherren mehr Spielanteile, ließen den Ball in den eigenen Reihen ordentlich zirkulieren, hatten aber kaum Ideen, um das Braunshorner Abwehrbollwerk zu knacken. Mal ein Freistoß, mal ein Distanzschuss. Aber eingreifen musste Tews, wie schon angekündigt, nicht. Die beste Chance in Hälfte eins hatten dann die Gäste in der 43. Minute, als Kai Wickert von einer zu kurzen Kopfballrückgabe von Markus Schink auf seinen Keeper Christoph Pabst profitierte, den Ball in die Mitte legte, wo Paul Vollrath nur wenige Meter vor dem fast leeren Tor abzog, aber das Bein eines zurückgeeilten Niederburgers auf der Linie traf.
„Das war allerdings die einzige Chance aus dem Spiel heraus, die ich von denen gesehen habe“, meinte Niederburgs Coach Marc Thiele. Es war allerdings eine Chance der Kategorie „Hundertprozentige“. Anschließend kamen die Gäste vor allem dann gefährlich in Tornähe, wenn eine Standardsituation vorausging. Die brachte Jan Philipp Jakobs immer wieder in Tornähe. Allerdings fehlte es ddort an Durchschlagskraft – weitere echte Torabschlüsse blieben aus.
„Dennoch fand ich uns so ab der 15. Minute insgesamt etwas sicherer“, sagte Gästecoach Mirko Bernd. Der musste allerdings zu Beginn der zweiten Hälfte Christoph Weber wegen einer Zerrung vom Platz nehmen. Dadurch verlor seine Mannschaft im Mittelfeld ein wenig die Ordnung, Niederburg wurde dominanter. Es war allerdings eine Dominanz, die nicht in echten Torchancen mündete. Mal ein Freistoß von Finn Keßler aus 25 Metern, der praktisch in die Arme von Tews flog (52.), mal ein zu harmloser Abschluss von Koval (61.), mal eine Hereingabe von Karol Obrebski, die keinen Abnehmer fand. In dieser Phase wollte SGN-Coach Marc Thiele neue Impulse setzen und überlegte sich, ob er Christopher König, der bis dahin blass geblieben war, oder Koval auswechseln sollte. Er entschied sich für König und zog Koval in die Spitze. Eine Entscheidung, die sich auszahlte.
„Da habe ich ein glückliches Händchen bewiesen“, so der Trainer. Einen der wenigen Abschlüsse, die aufs Tor gingen, und zum einem Zeitpunkt, als sich die meisten auf ein Remis eingestellt hatten, brachte Koval im Tor unter und belohnte sich für eine engagierte Leistung. Aus Thieles Sicht war der Sieg verdient, weil seine Mannschaft mehr fürs Spiel getan habe. Bernd sah das nicht ganz so, er haderte etwas mit dem Glück:
„Das fehlt uns eben auch im Moment, wir müssen mal in Führung gehen.“ Damit spielte er vor allem auf die Vollrath-Chance an. Wichtig sei es nun, die Köpfe oben zu halten und die Tabelle auszublenden. Denn für seine Elf geht es am Sonntag ins nächste wichtige Duell gegen Cochem.
(Rhein-Hunsrück-Zeitung, Nr. 235, 10.10.2022, Seite 16, Sina Ternis)