Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, lkl,daf
Oberwinter verliert erstmals - und dann gleich mit 2:8
Bezirksliga: Erste Niederlage fällt für TuS bei Anadolu Spor deftig aus – Oberzissen weiß Überlegenheit bei der SG Bogel nicht auszunutzen - Grafschaft hat in Mayen nichts zu bestellen
Kreisgebiet. Nun hat es zum Ende der Hinrunde in der Fußball-Bezirksliga Mitte auch den TuS Oberwinter erwischt als einzig noch ungeschlagene Mannschaft. Jetzt hat auch die Elf von Trainer Cornel Hirth ihre erste Niederlage hinnehmen müssen – und zwar gleich eine deftige. Beim SV Anadolu Spor Koblenz setzte es eine 2:8-Pleite.
Auch für den SV Oberzissen endete der Spieltag mit einer dicken Enttäuschung. Die abstiegsbedrohte Mannschaft von Trainer Julian Hilberath unterlag bei der SG Bogel mit 0:2, die sich damit erst einmal als zuvor direkter Konkurrent auf fünf Punkte abgesetzt hat.
Lediglich 13 Gegentore hatte der TuS in den 15 Partien zuvor kassiert. Im letzten Spiel der Hinrunde beim SV Anadolu Spor kamen nun auf dem Hartplatz im Stadtteil Lützel gleich acht hinzu.
„Die Niederlage und die Anzahl der Gegentore sind natürlich sehr deprimierend. Wir sind schnell in Rückstand geraten, und dann nimmt die Partie eine Eigendynamik an. Anadolu verfügt über viel individuelle Qualität. Wir haben auch einfach zu viele Fehler gemacht“, ärgerte sich Hirt.
„Jeder Schuss ein Treffer“, hieß es in den ersten 22 Minuten. Drei Mal probierte es Anadolu-Kapitän und Ex-Oberligaspieler Armin Jusufi – und drei Mal war er erfolgreich (8., 19., 22.). Oberwinter fand nur langsam in die Partie und kam nach 33 Minuten durch Mirco Koll zum 1:3. Auch das 2:3 war möglich. Thomas Enke scheiterte aber nach 36 Minuten nur knapp.
„Vielleicht wäre dann noch etwas gegangen“, meinte Hirt. Doch Anadolu stellte die Weichen noch vor der Pause endgültig auf Sieg. Jusufi zum Vierten (43.) und Huseyin Karalalek zum 5:1 (45.+3)
sorgten für eine zeitige Vorentscheidung.
Hirt wechselte doppelt zur Pause, doch es setzte sofort den nächsten Nackenschlag. Karalalek beseitige drei Minuten nach Wiederanpfiff auch noch die letzten Restzweifel am Koblenzer Sieg. Weitere drei Minuten später erzielte Jusufi seinen fünften Treffer. Edis Ramovic traf zum 8:1 (72.). Enke machte noch das 2:8 (82.).
„Wir werden direkt wieder trainieren und diese Niederlage dann auch besprechen“, gab Hirt zu Protokoll.
Oberzissen hat die Hinrunde mit einer ärgerlichen Niederlage beendet. Auf dem Hartplatz in Reitzenhein konnte die Mannschaft eine knapp 60-minütige Überlegenheit nicht in Tore ummünzen, ehe in der Schlussphase der Faden völlig riss.
„Wir haben über 60 oder 65 Minuten wahrscheinlich unser bestes Auswärtsspiel der Saison gemacht. Es hat alles gepasst, nur die Tore haben gefehlt“, beklagte Oberzissens Trainer Julian Hilberath.
Von Beginn an hatten die Gäste den Schwung aus dem ersten Heimsieg aus der Vorwoche gegen Maifeld-Elztal (2:0) mit übernommen. Aus einer stabilen Defensive heraus und mit vielen gewonnen
Zweikämpfen ließ der SVO kaum etwas zu und wurde auf der anderen Seite gleich zu Beginn mit einem Schuss von Dane Irmgartz gefährlich, den der gut aufgelegte Bogeler Schlussmann Thomas Dreger stark parierte (3.). Danach blieben klare Chancen zunächst aus, bis Tim Esten kurz vor der Pause im direkten Duell ebenfalls in Dreger seinen Meister fand (41.). Auch nach der Pause blieb Oberzissen am Drücker, ließ aber zahlreiche weitere Gelegenheiten durch Jannik Schneider(47.), Irmgatz (49.), Nils Schöning (57.) und abermals Esten (59.) ungenutzt.
Kurz darauf kippte plötzlich das Spiel. Ein möglicher Handelfmeter, als Oberzissens Kapitän Christian Heuser am Boden liegend den Ball an den Arm bekam, blieb zwar aus, doch diente die Szene für die Gastgeber inklusive ihrer Zuschauer aber als allgemeiner Weckruf.
Nun drückten die Hausherren. Und sie gingen anders als der SVO quasi mit ihrer ersten Chance auch gleich in Führung. Einen Aufsetzer aus der Distanz konnte SVSchlussmann Lucas Tietz nicht festhalten, den Abpraller verwerte Jannik Schmidt zum 1:0 für die SG Bogel (68.).
Nur vier Minuten später stellte Laurenz Beilstein am kurzen Pfosten nach einer Ecke mit dem 2:0 (72.) den Spielverlauf völlig auf den Kopf. Davon konnten sich die Gäste in der Folge nicht mehr erholen, und so gingen sie als Verlierer vom Platz. „Im Großen und Ganzen war der Gegner deutlich effektiver als wir. Dementsprechend steht mit Blick auf den Spielverlauf eine für uns sehr bittere Niederlage zu Buche“, erklärte Hilberath, der mit seiner Mannschaft damit nur einen Punkt vor einem Abstiegsrang bleibt.
Keinen Raum für Zweifel hat der TuS Mayen in der Fußball-Bezirksliga Mitte aufkommen lassen im Heimspiel gegen Aufsteiger Grafschafter SG. Im letzten Hinrundenspiel setzte sich die Elf von Trainer Marc Steil im Nettestadion mit 4:0 (2:0) gegen das Kellerkind durch und krönte sich somit zumindest für eine Nacht zum Tabellenführer.
Noch vor zwei Spielzeiten hatten beide Vereine drei Ligen voneinander getrennt, während die Mayener im Verbandsoberhaus kickten, ging die GSG noch in der B-Klasse Ahr auf Punkte- und Torejagd. Ein derart großer Klassenunterschied war nun bei widrigen Bedingungen zwar nicht zu sehen, allerdings machten die Hausherren schnell klar, dass sie ihrer Favoritenrolle allemal gerecht werden wollten.
Auf einem der Jahreszeit entsprechend tiefen Boden führte gleich der erste Angriff des TuS zum Erfolg. Saaed Barakzaie bediente nach fünf Minuten den von Beginn an auflaufenden Calvin Müller, der noch den Fuß hinhalten musste, um die frühe Führung zu erzielen. Weitere fünf Minuten später war es Leon Kohlhaas, der für Barakzaie assistierte. Aus spitzem Winkel drosch der Mayener Flügelstürmer das Spielgerät in den Winkel und sorgte so bereits für eine Art Vorentscheidung.
„Wir hatten zu Beginn zu viel Respekt und danach einfach nicht die spielerischen Mittel, um Mayen gefährlich zu werden“, räumte der Grafschafter Trainer Jörn Kreuzberg ein. Nach dem schnellen 2:0
verflachte die Partie über weite Strecken. Kreuzberg meinte treffend: „Mayen musste nicht mehr und wir konnten nicht.“ TuS-Coach Steil sah es ähnlich: „Die Luft war schnell raus. Auch wenn ich mir offensiv etwas mehr gewünscht hätte, haben wir es immerhin geschafft, dass unser Torwart Niklas Nett, inklusive des Weitersburg-Spiels in den letzten 180 Minuten nahezu beschäftigungslos gewesen ist.“
Die Treffer Nummer drei und vier legten die überlegenen Gastgeber erst in der Schlussphase nach, wobei der eingewechselte Tim Feilers beteiligt war. Zuerst legte er für Tim Schneider auf (88.), ehe Feiler nur eine Minute später selbst den 4:0-Endstand besorgte.
Gästetrainer Kreuzberg urteilte: „Man kann in Mayen 0:4 verlieren, jedoch hätte ich mir schon etwas mehr Gegenwehr gewünscht. Einen wirklichen Vorwurf kann ich meiner Mannschaft aber nicht machen, da die Jungs trotzdem alles versucht haben.“
Steil war derweil zufrieden: „Wir konnten einigen Spielern, die zuletzt nicht in der Startformation standen, viel Spielzeit geben, die sie auch genutzt haben. Der Sieg war nie gefährdet und so freuen wir uns, dass wir die Hinrunde zu Hause mit sieben Siegen und nur einem Unentschieden beenden konnten.“
(Bericht: Rhein-Zeitung-Kreis-Ahrweiler, 27.11.2023, Nr. 275, Seite 29, Jan Müller)
Überraschend klar setzte sich die Mülheim-Kärlicher Reserve gegen den Favoriten aus Liebshausen. Der 3:0-Sieg der Mannschaft von Trainer Thomas Heinemann war hoch verdient. Die Gastgeber waren vor allem in der Defensive sehr stark und hatten den besten Angriff der Liga jederzeit unter Kontrolle. Dabei vergaßen die Mülheim-Kärlicher das Toreschießen jedoch nicht. In der 19. Minute brachte Abwehrspieler Jordi Frohn seine Mannschaft mit 1:0 in Führung, damit ging es auch in die Pause.
In der Folge verteidigte die SG-Reserve gegen wild anlaufende Liebshausener die Führung – und schlug in der Schlussphase noch zweimal eiskalt zu. Erst traf Marko Slowik für Mülheim-Kärlich zum 2:0 (83.), dann sorgte der eingewechselte Kenan Suta in der Nachspielzeit für den 3:0-Endstand.
„Kompliment an meine Mannschaft, wir kamen ohne Unterstützung aus der ersten Mannschaft aus und sind auf einem guten Weg“, lobte Heinemann seine Mannschaft. Bisher holten die Mülheim Kärlicher ihre Punkte alle in der Fremde, es war der erste Punktgewinn auf eigenem Platz.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, wzi,red)
Nach dem Abstieg aus der Rheinlandliga haben die „Vulkanstädter“ eine Etage tiefer schnell Fuß gefasst und sich mit einem 3:0 gegen Weitersburg zum Herbstmeister gekrönt. Die beste Chance im Laufe der ersten Hälfte ging aufs Konto der Gäste, die durch Marcel Christ zur Mitte des ersten Durchgangs durchaus hätten in Führung gehen können. Ansonsten war es ein ausgeglichenes Spiel, ehe unmittelbar vor dem Pausenpfiff Brice Braquin Mitel aufs Tor schoss und Alexander Court den Abpraller dankend zum 1:0 über die Linie drückte (43.).
Keine 60 Sekunden nach Wiederanpfiff standen die gleichen Protagonisten wieder im Fokus. Braquin Mitel setzte sich energisch am Flügel durch und legte danach mustergültig für Court quer, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um das bereits vorentscheidende 2:0 zu erzielen. Endgültig einen Haken hinter die Begegnung setzten die Hausherren dann in der 65. Minute, nachdem Martin Breil für Leonard Zerwas auflegte, der den Ball aus 18 Metern humorlos in den Winkel drosch.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, wzi,red)
Mit nur einem Punkt Rückstand auf Herbstmeister SG Mendig beenden die Vordereifeler nach dem Sieg die Hinrunde auf Rang zwei, nebenbei mit dem besten Torverhältnis aller Teams (49:21). Rübenach büßte bei weiterhin 30 Zählern einen Rang ein und ist jetzt Sechster.
Nach 100 Sekunden gingen die Vordereifeler in Führung. Daniel Kossmanns Geschoss wurde zunächst noch abgeblockt, der Nachschuss von Innenverteidiger Stefan Schuwerack saß dann zum 1:0 (2.). Wenig später der nächste Assist für Kossmann. Diesmal aber bewusst, sein Chipball fand in abseitsverdächtiger Position Mey, der sich nicht lange bitten ließ beim 2:0 (4.). Rübenach schwamm sich danach etwas frei, den Abschlüssen von Pascal Tillmanns und Ronaldo Kröber fehlte es aber an Genauigkeit (16., 19.). Nicht dem von Lukas Mey auf der Gegenseite. Zwei Abspielstationen vor Augen, zog er trotzdem aus der Drehung ab und erwischte Gästekeeper Tobias Oost auf dem falschen Fuß, es stand 3:0 (24.).
Rübenach verteidigte hinten teils vogelwild, hatte damit aber auch oft viel Personal im HausherrenStrafraum, so auch in der 33. Minute 33. Dort landete eine Vordereifeler Grätsche in den Füßen von Sascha Alsbach, der zum 3:1 einschoss. Etwaiges Schnuppern an einer Aufholjagd unterband Rübenach dann höchstselbst. Zwei Minuten später gewährte man Kossmann über 30 Meter nur Geleitschutz, sodass dieser aus 22 Metern leicht abgefälscht zum 4:1 treffen durfte (35.). Zaghaft versuchte sich Rübenach nach dem Wechsel nochmals auf die Anzeigetafel zu bringen, Kröber und Tillmanns scheiterten recht knapp (46., 52.). Marius Göbels 5:1 (62.) machte den Koblenzer Ambitionen endgültig den Garaus. Nach insgesamt neun Wechseln trudelte die Partie ein wenig aus, es blieb beim 5:1 für die Vordereifeler.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, wzi,red)
TSV Emmelshausen - SG Viertäler Oberwesel 2:1 (1:1)
Einer nahm diese Niederlage allein auf seine Kappe: Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning. „Es war mein Fehler, sonst gehen wir hier mit einem Unentschieden vom Platz“, war Fahning untröstlich, „das ist ärgerlich und tut mir leid für die Truppe.“ Die Szene, die er meinte, erklärt er so: „Ich verliere unbedrängt den Ball und komme dann auch nicht mehr hinterher.“ Den Ball hatte er in der 80. Minute an Fabian Nass verloren, der Emmelshausener zog über rechts davon, flankte scharf nach innen, der Ball setzte kurz vor Oberwesels Keeper Sebastian Koenig noch einmal auf, Koenig ließ ihn nach vorne kurz abprallen, Emmelshausens eingewechselter Youngster Mohammad Alhaj war zur Stelle und drosch ihn humorlos in die Maschen. Alhaj war nach 38 Minuten für den verletzten Paolo Leitao Pinto in die Partie gekommen. Der hatte das 1:1 für Emmelshausen nach 16 Minuten erzielt. Zuvor war Oberwesel durch Niklas Henzel (4.) in Führung gegangen. Den TSV Sieg bezeichnete Trainer André Steinbach als verdient, weil „wir mehr Spielanteile hatten“.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, wzi,red)
„Null Grad, Regen, dann Schneeregen. Es wäre eklig gewesen, wenn da irgendjemand mit leeren Händen rausgegangen wäre“, sagte der Bopparder Trainer Viktor Klein. Nach 26 Minuten ging Boppard in Führung, allerdings unter starker Mithilfe von Maifelds Keeper Florian Geisler. „Da hat er einen richtigen Bock gebaut“, sagte Klein. SSV-Spielmacher Gabriel Petrovici hatte einen Freistoß fast von der Außenlinie in Höhe des Strafraumecks nach innen gebracht. Den nicht sonderlich gefährlichen Ball ließ Geisler nach vorne abklatschen, krabbelte ihm nach, aber ein Mitspieler schoss das Leder mit der Pike weg, jedoch genau zu Petrovici, der ihn per Dropkick im verwaisten Tor zum Pausenstand unterbrachte. In der zweiten Hälfte war Maifeld stärker; und erzielte in der 55. Minute den verdienten Ausgleich durch Luca Gersabeck. „Das war schlecht verteidigt von uns“, fand der SSV-Coach.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.11.2023, Nr. 276, Seite 25, wzi,red)