Quelle: Rhein-Zeitung, Kreis Ahrweiler, 26.03.2024, Nr. 73, Seite 23, jam,daf,lkl
Der nächste Sieg: Westum zieht mit Oberzissen gleich
Bezirksliga: SG setzt im Kellerduell mit Oberwesel Aufholjagd fort – SV bricht in Weitersburg nach gutem Beginn ein – Grafschaft verliert Anschluss
Der Abstieg rückt für die Grafschafter immer näher. Zu Hause setzte es nun die nächste Pleite, an der vor allem ein Rübenacher Akteur maßgeblichen Anteil hatte. Wieder einmal hatte die GSG zumindest in der ersten Halbzeit mit einem Gegner gut mitgehalten, erneut fehlte es der schlechtesten Offensive der Liga aber an Durchschlagskraft. Während die Hausherren bis ins letzte Drittel ordentlich den Ball laufen ließen, dann aber wenig Kreativität an den Tag legten, waren die Gäste gerade in Tornähe äußerst gefährlich und effizient.
Auszumachen war dies vor allem an einer Person: Rübenachs Torjäger Ronaldo Kröber. Quasi im Alleingang brachte der, häufig mit schönen Schnittstellenpässen in gesetzt, seine Mannschaft
auf die Siegerstraße. Zunächst vor der Pause (17.) und im Anschluss mit einem Doppelpack nach dem Seitenwechsel (58., 63.) stellte er auf 3:0 für die Gäste. Kurz darauf konnte zwar Leon Feldmann auf Vorlage von Maurice Lefevre auf 1:3 verkürzen (70.), doch erneut Kröber mit seinem vierten Streich, dieses Mal per Elfmeter, dem ein Foul von Max Hoppe vorausgegangen war, sorgte mit dem 4:1 für die Entscheidung (72.). Ein weiterer Treffer in der Schlussphase durch A-Junior Justin Fröhlich schraubte letztendlich das Ergebnis auf 5:1 (83.) und sorgte so für die nächste bittere Pleite der Grafschafter.
„Anders als der Gegner waren wir kein bisschen zwingend. Wir haben gut mitgehalten in der ersten Halbzeit, haben uns aber kaum Chancen erspielt. Jetzt müssen wir trotzdem weitermachen, auch wenn es schwerfällt“, kommentierte GSG-Trainer Jörn Kreuzberg die neuerliche Pleite. „Wir haben sehr gut angefangen, verdientermaßen das 1:0 gemacht, hätten dann aber früher nachlegen können. Im zweiten Durchgang war es dann schnell klar. Wir haben gut nach vorne gespielt, der Sieg war nie in Gefahr“, erklärte der Rübenacher Trainer Benedikt Lauer
Auf dem Weitersburger Kunstrasen gestaltete sich die Partie in Durchgang eins weitestgehend ausgeglichen. Beide Seiten hatten ihre Torannäherungen, waren zunächst aber wenig zwingend. In der 26. Minute war es dann Marcel Christ, der die Gastgeber in Führung brachte.
Der SVO schlug nur drei Minuten später durch Tim Esten zurück. „Ein klassisches Weitersburger Gegentor. Da haben wir nach unserem Erfolgserlebnis auf ganzer Linie gepennt“, meinte der Weitersburger Trainer Davis Koca, der auch den Spielansatz seiner Elf kritisierte: „Wir haben es gegen eine tief stehende Fünferkette zu oft mit langen Bällen versucht.“
Oberzissen verteidigte weiter gut und hatte in der 44. Minute die Großchance zum 2:1. „Eine spielentscheidende Szene“, wie der Oberzissener Trainer Julian Hilberath später befand. Eric Naumann hatte SVW-Torwart Felix Lehmann bereits umkurvt, allerdings wurde der Winkel zu spitz, und Naumann scheiterte knapp. „So etwas macht derzeit den Unterschied aus. Schaffen wir da das Tor, gehen wir ganz sicher mit einigem Selbstvertrauen in die zweite Hälfte. Auf der anderen Seite bekommen wir dann das Gegentor, und die Köpfe gehen nach unten“, beklagte Hilberath.
Zehn Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Devin Amedov das 2:1 nach schöner Kombination, und fortan bestimmten die Weitersburger das Geschehen. Christ stellte auf 3:1 (63.). In der 70. und 78.
Minute war dann Torjäger Adrian Knop Endabnehmer schön herausgespielter Möglichkeiten, die er sich jeweils nicht entgehen ließ. „Wir haben nach der Pause den Ball flach gehalten und den Gegner gut auseinandergezogen. Mit jedem Tor löste sich dann mehr der innere Druck. Am Ende eine tolle Leistung“, befand Koca.
Hilberath erklärte: „Jetzt stehen wir gegen die Grafschafter am Donnerstag unter enormen Druck, gewinnen zu müssen. Von den Punkten her ist weiter alles machbar für uns. Für den Kopf und die Moral aber wird es zunehmend schwerer.“
SG Liebshausen - SSV Boppard 4:3 (3:1)
3:2 für Simon Peifer gegen Philipp Pitkowski: Beim 4:3 (3:1)-Erfolg der SG Mörschbach/Liebshausen/Argenthal in der Fußball-Bezirksliga Mitte gegen den SSV Boppard brachte der eine mehr erzielte Treffer von SG-Spielertrainer Peifer drei Punkte ein. Es war der erste Heimsieg seit dem 5. November 2023, damals ebenfalls gegen einen Lokalrivalen: den TSV Emmelshausen.
Bereits nach 57 Sekunden eröffnete sich dem rechten Außenbahnspieler Marco Krenn die Riesenchance zur 1:0-Führung für seine Liebshausener, aber er verzog.
Nur zwei Minuten später passierte Philipp Pitkowski dasselbe Malheur auf der anderen Seite, sein Schuss überquerte die Querlatte nur knapp. Eine gute Ouvertüre also für ein mitreißendes Spiel, bei
der aber in der Folgezeit die heimische SG Tempo und Spielgeschehen bestimmte. „Wir hatten in den ersten 30 Minuten alles im Griff, hätten sogar noch höher als 3:1 zur Halbzeit führen können“, war Peifer nicht unzufrieden mit dem Spielverlauf.
Er selbst hatte die 1:0-Führung erzielt, nachdem er glänzend freigespielt wurde. Krenn erhöhte auf 2:0 nach einem Eckball, den Keeper Alexandru-Constantin Ariton verursacht hatte, weil er eine harmlose Flanke an den Querbalken „patschte“. „Wir haben viele Verletzte, auch im Tor“, erklärte SSVTrainer Michael Hild, der auf den anderen Keeper Julian Spöri wie auf viele anderen verzichten musste.
Trotzdem kam der SSV noch zum 1:2-Anschlusstreffer durch Cagdas Karabalci nach einem Eckball der Gäste (41.). Er war zur rechten Zeit an der richtigen Stelle und hatte den richtigen Überblick im inzwischen einsetzenden Schneeregen. Aber Peifer hatte noch eine Antwort vor der Halbzeitpause. Mit seinem 3:1 schien die Partie doch vorentschieden zu sein (44.). War sie aber nicht. Boppard kam durch Pitkowski auf 2:3 heran, weil Serge Ndongo einen Flankenlauf verpennt und zu spät eine Flanke verhinderte hatte.
Es wurde noch einmal spannend. Die Heimelf verlor an Übersicht und kam in Bredouille, weil Boppard um Spielgestalter Gabriel Petrovici Morgenluft witterte. Weitere Großchancen blieben aber aus
und Peifer durfte mit seinem 4:2 die Vorentscheidung einleiten. Äußerst cool ließ er mit einer Körpertäuschung Ariton aussteigen. „Das 4:2 war der Knackpunkt“, sagte Hild. Aber Boppard hatte noch einen Pfeil im Köcher. Mit seinem zweiten Treffer des Spiels verkürzte Pitkowski in der Nachspielzeit zum 3:4. Und im Duell mit Peifer auf 2:3. Liebshausen hat als Siebter nun die 40 Punkte voll, die
ersatzgeschwächten Bopparder stehen weiter bei 25 Punkten, haben aber Glück, dass es auf den ersten Abstiegsplatz weiter sieben Zähler Abstand sind.
(Bericht: Rhein-Hunsrücker Zeitung, 26.03.2024, Nr. 73, Seite 23, Robert Mattern)
Nach frühem Rückstand durften die Maifelder im Derby am Ende dank eines Doppelpacks von Niclas Lohn doch noch jubeln. Die Stimmung bei den Vulkanstädtern und deren Trainer Andre Marx ist nach der fünften Niederlage in Serie dagegen auf dem Tiefpunkt angekommen.
Marx, der wie schon am Mittwochabend bei Anadolu Koblenz selbst von Beginn an auflief, war nach dem Schlusspfiff sichtlich bedient: „Wir haben nicht zu unserem Spiel gefunden und trotz guter
Chancen nicht unverdient verloren. Nach fünf Niederlagen in Folge und keinem einzigen Punkt unter meiner Leitung gibt es keine Ausreden. Wir müssen schauen, wie sich die Situation nun weiter entwickelt.“
Dabei starteten die Hausherren vor rund 140 Zuschauern druckvoll und mit guten Chancen. Eine verunglückte Flanke von Johannes Limbach klatschte nach wenigen Minuten auf die Latte des Gästetores. Der Führungstreffer in der zwölften Minute war jedoch nicht herausgespielt, sondern einem Aussetzer von Maifeld-Elztals Schlussmann Florian Geisler geschuldet. Anstatt den Ball mit einem langen Ball zu klären, unterlief Geisler ein folgenschwerer Fehlpass, den Brice Braquin Mitel mühelos im verwaisten Tor zum 1:0 für Mendig unterbrachte.
Die Eintracht blieb weiter die aktivere Mannschaft, wenngleich auch der Gast vom Maifeld nun immer besser ins Spiel kam. Nach rund einer halben Stunde hätte es beinahe zum zweiten Mal im Gästetor geklingelt, allerdings prallte ein Geschoss von Limbach erneut nur an den Querbalken und von dort auf die Torlinie.
Eine Balleroberung und der folgende Konter führten in der 40. Minute zum etwas glücklichen Ausgleich für die Gäste vom Maifeld. Letztlich war es Niclas Lohn, der im zweiten Versuch den Ball im
Mendiger Tor unterbrachte. Mit dem 1:1 schienen die Kombinierten vomMaifeld einen Wirkungstreffer gelandet zu haben, denn nach dem Seitenwechsel kippte das Spiel in Richtung des Tabellenachten. Ein feines Zuspiel von Niklas Wedemeyer nutzte Kapitän Lohn in der 54. Minute auch prompt zur 2:1-Führung. Wenig später verpasste Martin Steffes-Holländer freistehend vor Mendigs Schlussmann Yannic Waupke die Vorentscheidung, sodass die Vulkanstädter in der Schlussphase noch einmal alles versuchten, um eine weitere Niederlage zu vermeiden.
Dass die Mendiger derzeit einfach nicht vom Glück verfolgt sind, untermauerte der dritte Lattentreffer des Spiels durch Carsten Thelen in der 89. Minute. Zu allem Überfluss sah Mendigs Kapitän Milan Rawert in der Schlussminute, wegen wiederholten Foulspiels, die Gelb-Rote Karte.
Durch den Derbysieg beim ehemaligen Rheinlandligisten konnten die Gäste ihr Punktekonto auf 35 ausbauen. Für das Team um Trainerduo Lars Lauber/Florian Breitbach könnte dies schon der entscheidende Schritt zum Klassenverbleib gewesen sein. „Ich glaube nicht, dass wir mit dieser Punktzahl absteigen werden, zudem wollen wir ja auch noch weitere Erfolge einfahren. Die Mannschaft hat nun im März sechs Partien absolviert und dabei stolze 13 Zähler eingefahren. Gegen Mendig hatten wir auch das nötige Spielglück, welches wir uns durch gute Leistungen erarbeitet haben“, frohlockte Breitbach.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 25.03.2024, Nr. 72, Seite 29, Jan Müller)
Es war ein glanzloser Sieg des Tabellenzweiten aus der Eifel gegen den Aufsteiger SG Bogel/Reitzenhain/Bornich – positiv war aber, dass die drei Punkte für Mayen zu keinem Zeitpunkt gefährdet waren. Da sich Tabellenführer SG Vordereifel erneut keinen Ausrutscher geleistet hat (3:0 beim TSV Emmelshausen), bleibt Mayen als ärgster Verfolger auf die Meisterschaft bei einer weniger absolvierten Begegnung sieben Punkte hinter Vordereifel.
Mayens Trainer Marc Steil zog nach dem Schlusspfiff ein Fazit ganz getreu dem Motto: „Meckern auf hohem Niveau.“ In den 90 Minuten hatte sein Team zwar kein Feuerwerk abgebrannt, sorgte aber dennoch dafür, dass der Gast von den Lahnhöhen keinen einzigen nennenswerten Torschuss abgab. „Ich glaube, unser Torwart Niklas Nett musste heute nicht eingreifen“, merkte Steil an.
Dennoch war der Mayener Übungsleiter nur bedingt zufrieden. Das mag zum einen daran gelegen haben, dass der Führungstreffer 33 Minuten lang hat auf sich warten lassen. Fabian Müllen tankte sich über außen durch, bediente mit seiner Hereingabe eigentlich Nooraldin Abuzarad, der jedoch den Ball nur unzureichend traf. Der verunglückte Abschluss landete am langen Pfosten bei Calvin Müller, der per Grätsche zum 1:0 über die Linie schob.
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der starke Müllen nach 50 Minuten selbst auf 2:0, ehe Müller nach rund einer Stunde in Folge eins Eckballs bereits den 3:0-Endstand besorgte. „Danach hatten wir unzählige Konterchancen und Durchbrüche über die Außen. Von zehn Flanken wurden aber auch zehn entweder zu kurz, zu lang oder in den Rücken gespielt“, haderte Steil.
Letzten Endes konnte der TuS Mayen seine Serie ohne Niederlage auf 18 Spiele ausbauen. „Die etwas schwächere Darbietung war sicherlich der englischen Woche mit dem intensiven Derby am Mittwochabend gegen Maifeld-Elztal geschuldet“, zeigte Steil Verständnis.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 25.03.2024, Nr. 72, Seite 29, Jan Müller)
Dass im Anschluss beide Trainer zufrieden waren, erschließt sich anhand des Resultats auf den ersten Blick nur beim Tabellenführer um Coach Niklas Wagner. Auf den zweiten aber auch beim abstiegsgefährdeten TSV um André Steinbach.
„Es hört sich vielleicht blöd an, aber ich bin absolut zufrieden, das habe ich den Jungs auch gerade im Kreis gesagt“, setzte Emmelshausens Trainer an, „wir haben aufgrund der Personallage die
Spielidee verändert. Wie wir es umgesetzt haben, damit bin ich zufrieden.“
Dass es am 3:0 für Vordereifel nichts zu deuteln gab, daran ließ Steinbach keinen Zweifel: „Der Sieg geht natürlich in Ordnung, auch wenn die Gegentore so hätten nicht sein müssen. Wir hätten Glück gebraucht, was zu holen. Vordereifel war schon die kompletteste Mannschaft bis jetzt.“ Die dritte Niederlage in der englischen Woche und die fünfte hintereinander setzt Emmelshausen weiter unter Druck. Es bleibt vor allem die Hoffnung auf die Rückkehr einiger Akteure zum wichtigen Duell beim ebenfalls abstiegsgefährdeten Ex-Schlusslicht Westum am Karsamstag.
Tore: 0:1 Lukas Mey (3.), 0:2, 0:3 Stephan Schuwerack (26., 49.).
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 25.03.2024, Nr. 72, Seite 25, lkl, red)
SG 2000 Mülheim-Kärlich II - Anadolu Spor Koblenz 2:3 (1:1)
Auf dem rutschigen Mülheimer Kunstrasen gingen die Gastgeber durch einen sehenswerten Treffer von Alexander Ohlig früh in Führung (7.), Anadolu antwortete umgehend durch Silvio Golz (10.). In der Folge hatten die Gäste mehr vom Spiel und in der 40. Minute die große Chance zur Führung: Schiedsrichter Robert Depken hatte ein Handspiel von Christoph Fritsch im Sechzehner gesehen. Anadolu-Keeper Dieter Paucken legte sich den Ball zurecht, setzte den Elfmeter allerdings über das Tor.
Kurz nach dem Seitenwechsel fiel früh das 1:2 durch Edis Ramovic (52.). Die Entscheidung ließ trotz Überlegenheit aber lange auf sich warten. Volkan Karaman markierte das 1:3 (83.), der SG 2000 gelang mit der letzten Aktion im Nachschuss noch das 2:3 durch Sean Flies (90.+4).
„Ein verdienter Anadolu-Sieg. Die Mannschaft ist sehr kompakt aufgetreten und verfügt einfach über richtig viel individuelle Klasse. Wir haben aber gut dagegen gehalten, haben versucht mitzuspielen“, erklärte der Mülheimer Trainer Stefan Weber.
Anadolu-Coach Dzenis Ramovic, nach Sperre nur unter den Zuschauern, meinte: „Eine gute Leistung. Am Ende erscheint das Ergebnis etwas knapper, als es eigentlich war. Wir haben zu viele Chancen liegen gelassen, das kann auch mal fatal sein. Jetzt freuen wir uns über ein spielfreies Wochenende und schauen was die Konkurrenz macht.“
Tore: 1:0 Alexander Ohlig (7.), 1:1 Silvio Golz (10.), 1:2 Edis Ramovic (52.), 1:3 Volkan Karaman (83.), 2:3 Sean Flies (90.+4).
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 25.03.2024, Nr. 72, Seite 25, lkl, red)