Quelle: Rhein-Zeitung-Kreis-Ahrweiler, 28.05.2024, Nr. 122, Seite 27, Matthias Schlenger
Anadolu stoppt Oberwinter in der Nachspielzeit
Bezirksliga: Koblenz gleicht beim TuS vor 580 Zuschauern noch zum 2:2 aus und erzwingt Entscheidungsspiel am Mittwoch - Während der SVO mit einem 5:3 gegen Bogel Trainer und Spieler verabschiedet, verliert Grafschaft in letzter Minute gegen Mayen
Oberzissen/Grafschaft. Für den SV Oberzissen ist die Saison in der Fußball-Bezirksliga Mitte mit einem ereignisreichen letzten Spiel erfolgreich zu Ende gegangen. Ereignisreich ging's auch für die Grafschafter SG zu, wobei der Absteiger auch zum Abschluss noch einmal Pech hatte.
Die Entscheidung darüber, wer dem SV Tawern und der SG Westerburg in die Aufstiegsrunde zur Fußball-Rheinlandliga folgt, steht noch aus. Im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga Mitte hat Aufsteiger Anadolu Spor Koblenz beim TuS Oberwinter vor 580 Zuschauern in der Nachspielzeit noch ein 2:2 (0:1)-Unentschieden erreicht, womit beide die Punktrunde punktgleich beenden.
Das zweite große Aufeinandertreffen folgt nun am Mittwochabend in Andernach (20 Uhr), wenn es zu einem Entscheidungsspiel kommt.
Geht es nach den Emotionen, so hat Anadolu Spor das gern bemühte „Momentum“ auf seiner Seite: zweimal in Rückstand gelegen, zwei Mal aufgeholt. „Wir haben in den vergangenen Wochen schon einiges weggesteckt“, blickte Derick Miles stolz zurück und zuversichtlich voraus.
Zwar mache sich die lange Saison bemerkbar und einige Körner habe man schon gelassen, aber die Chance, einen Durchmarsch hinzulegen, lebt – und Miles weiß aus seiner Zeit beim FC Cosmos, wie es geht. „Dann aber“, warnte SVTrainer Dzenis Ramovic, „müssen wir einige kleine Fehler abstellen.“
Gemeint war etwa der Freistoß, der zum Oberwinterer 1:0 führte. Max Blohm traf ins von ihm aus linke obere Eck, SV-Torwart Dieter Paucken war geschlagen. „Auf einmal war unsere Mauer auf und die Lücke da“, haderte Ramovic.
Durchgang eins war relativ klar an die Gastgeber gegangen, für die Mirco Koll wenige Minuten nach der Führung nur das Außennetz traf (17.), ehe Thomas Enkes Kopfball nach Flanke Blohms zwar im Tor landete, der Assistent aber vorher eine Abseitsstellung angezeigt hatte. „Wir haben gut verteidigt“, fasste Oberwinters Trainer Cornel Hirt zusammen, „aber bei zwei Standards hat unsere Zuordnung nicht gestimmt.“
Das ermöglichte den Gästen nach einer Hereingabe von halb links durch Erik Hetko den Ausgleich (64.). Davon erholten sich die Platzherren schnell. Speziell Blohm war in der Schlussphase auf der linken Angriffsseite kaum zu halten. So bereitete er auch die neuerliche Führung durch Tobias Enke vor (83.). In den nächsten Minuten hätte Oberwinter den Deckel draufsetzen müssen. Erst kam Timm Wiest nach Querpass Blohms einen Schritt zu spät (89.), dann fand Enke in Oldie Dieter Paucken seinen Meister (90.+2).
„Den hätte ich machen müssen“, gab sich Enke selbstkritisch, „umso bitterer war der Zeitpunkt des Ausgleichs kurz danach.“ Freistoß Talha Levent, und Mumin Aga bugsierte den Ball zum 2:2 Ausgleich in die Maschen (90.+3), woraufhin es kein Halten mehr auf der Gästebank gab. „Bei Dieter Paucken müssen wir uns bedanken“, lobte Ramovic seinen Schlussmann, der sein Team in der Nachspielzeit im Spiel gehalten hatte, „da merkt man seine Vergangenheit als Profi.“
Wer von den beiden Teams eher eine Zukunft in der Rheinlandliga 2024/2025 hätte, ist schwer auszumachen, da beide ihre Qualitäten aufblitzen ließen. Bessere Chancenverwertung bei Oberwinter, weniger kleine Fehler bei Anadolu Spor – es wäre nach dem aktuellen Unentschieden nicht verwunderlich, wenn eine Entscheidung womöglich erst im Elfmeterschießen fiele.
Mit dem Sieg feierte das Trainerteam um Julian Hilberath und Dane Irmgartz einen gelungenen Abschied vom SVO, während Bogel den direkten Wiederabstieg in die A-Klasse hinnehmen musste.
Wohl wissend, dass es für den Gegner noch um den Klassenverbleib ging und selbst um einen eigenen erfolgreichen Abschluss bemüht, hatte SVO wie die Feuerwehr losgelegt. Lukas Groß brachte
die Hausherren in seinem letzten Spiel schnell in Führung (2.).
Kurz darauf verpasste der an diesem Nachmittag überragende Jannik Schneider das 2:0 nur knapp (15.). Als wenig später Torwart Lucas Tietz in einer strittigen Szene nach einem langen Ball mit Rot vom Platz geflogen war (grobes Foulspiel) und Jannik Schmidt den fälligen Strafstoß im Nachschuss zum 1:1 verwandelte (25.), verlagerte sich in Unterzahl das Spiel in die Oberzissener Hälfte.
Dennoch waren die Hausherren nun noch über Konter gefährlich. Erneut Groß nach einem Fehler des gegnerischen Torwarts (32.) sowie Schneider noch vor der Pause (39.) stellten folgerichtig auf 3:1. Im zweiten Spielabschnitt kamen die Gäste noch einmal durch Dominik Gothier (62.) auf 2:3 heran, doch Schneider (81.) und Satbir Singh in seinem ebenfalls letzten Spiel (85.) ließen keinen Zweifel am Oberzissener Sieg aufkommen. Daran änderte auch ein spätes Gegentor durch André Müller nichts mehr (90.+3).
Damit schließt der SVO die Saison auf Rang zehn ab und feierte einen gelungenen Abschluss, bei dem sich neben dem Trainerteam Hilberath/Irmgartz auch einige Spieler wie Groß und Singh verabschiedeten.
„Dort wo wir jetzt stehen, gehören wir auch hin. Die Jungs haben alle einen super Charakter und waren heute noch einmal enorm engagiert. Damit geht eine schöne Zeit hier zu Ende“, sagte Hilberath, der wohl zunächst eine Pause als Trainer einlegen wird.
FV Rübenach - SG Vordereifel 4:4 (3:2)
Mit einem torreichen Unentschieden gegen den Meister SG Laubach verabschiedete sich Rübenach aus der Saison. „Es war ein Spiel das alles bot, und wir sind zufrieden“, war das Fazit von Rübenachs Trainer Benedikt Lauer. Die Besucher sahen eine spannende Partie und acht Tore. Durch das Remis hat Rübenach die Serie von ungeschlagenen Spielen seit März fortgesetzt und für einen guten Abschluss gesorgt.
Ronaldo Kröber (17., 42.), Jason Weber (31.) und Majd Abasa (83.) schossen die Rübenacher Tore. Für Laubach waren Lukas Mey (1., 3.), Julian Schmitz (55.) und Daniel Kossmann (61.) die Torschützen.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.05.2024, Nr. 122, Seite 28, wzi, red)
SV Weitersburg - SG Mendig 7:2 (4:1)
Es war ein Spiel so recht nach dem Geschmack der Weitersburger Mannschaft und auch der eigenen Zuschauer. Mit 7:2 zeigte die Mannschaft von Trainer David Koca zum Abschluss zu welcher Leistung sie fähig ist, wenn sie befreit aufspielen kann. Der Gast kam gerade von einer Mannschaftstour zurück und war nicht in der Lage, den Gastgebern Paroli zu bieten.
„Mit dem Abschluss können wir auf eine Saison zurückblicken, die mehr Höhen als Tiefen hatte, und wir sind insgesamt zufrieden“, resümierte Weitersburgs Trainer David Koca.
Oscar Mers (3.), Marcel Christ (12., 57.), Adrian Knop (23., 39.,78.) und Roman Rudenko (81.) waren die Totschützen für Weitersburg. Tim Montermann (25., 68.) war zweifacher Torschütze für Mendig.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.05.2024, Nr. 122, Seite 28, wzi, red)
In einer Partie, in der es um nichts mehr ging, feierten die Hunsrücker einen deutlichen Erfolg. Es war ein weiteres Torfestival der Heimmannschaft, die mit 106 Treffern die Saison abschloss. Noch eine Erscheinung am Rande: Nach 18-maligen Verharren auf Platz sieben in der Bezirksliga rutschte die SG am letzten Spieltag und dem 2:7 von Mendig in Weitersburg doch noch einen Rang höher und schließt die Runde auf Platz sechs ab. Gast Mülheim-Kärlich II hatte nicht viel dagegen zu setzen. „Wir fangen einfach zu viele einfache Gegentore. Gut, dass die Saison vorbei ist“, sagte Trainer Markus Fritsch.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.05.2024, Nr. 122, Seite 28, wzi, red)
Der TSV Emmelshausen spielt auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga Mitte. Das 2:2 (2:1) beim Absteiger SG Viertäler Oberwesel reichte dem TSV aus, um aus eigener Kraft den Klassenverbleib zu sichern. Auch eine Niederlage hätte sich Emmelshausen leisten können, denn Abstiegskonkurrent SG Bogel unterlag zeitgleich beim SV Oberzissen mit 3:5. TSV-Trainer André
Steinbach, der in der kommenden Saison die Zweitliga-Frauen der SG 99 Andernach übernimmt, war erleichtert nach der Rettung: „Ich weiß zwar nicht genau, warum wir uns nach der frühen Führung so schwer getan haben, aber direkt nach der Pause wurde es wieder besser. Es hat geklappt mit dem Klassenerhalt, das war das Wichtigste.“
(Bericht: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, 28.05.2024, Nr. 122, Seite 28, wzi, red)
SG Bogel - FV Rübenach Di., 20 Uhr
Nach einem freien Wochenende holt der FV Rübenach heute die Partie in Bogel nach. „Wir wollen unseren vierten Platz festigen, dazu brauchen wir einen Sieg. Bogel kann sich vielleicht noch retten,
wird also entsprechend motiviert sein“, sagt Rübenachs Trainer Benedikt Lauer. Er möchte mit seiner Mannschaft die Erfolgsserie der letzten Wochen fortsetzen. Rübenach ist seit Wochen ungeschlagen – und so soll es auch bleiben. „Wir können ohne Druck nach Bogel fahren und unbelastet aufspielen“, meint Lauer.
(Bericht: Rhein-Zeitung-Andernach-Mayen, 24.05.2024, Nr. 119, Seite 25, red)