Gegensätzlicher könnten die Voraussetzungen am vorletzten Spieltag kaum sein, denn das Ligaschlusslicht empfängt auf dem heimischen Kunstrasen keinen Geringeren als den Tabellenführer. Während dem Ligaprimus zahlreiche Verfolger im Nacken sitzen und vermutlich nur ein Sieg zur Verteidigung der Spitze weiterhilft, hat sich bei den Hausherren um Trainer Tomas Lopez immerhin das Lazarett der verletzten Spieler gebessert.
Dass vier magere Punkte nach der Hinrunde natürlich viel zu wenig für den Klassenerhalt sind, ist auch für Lopez kein Geheimnis. Wenn man der ergebnistechnisch desaströsen Halbserie noch etwas Gutes abverlangen möchte, dann am ehesten, dass das rettende Ufer mit derzeit sieben Punkten Abstand noch nicht in unerreichbarer Ferne entfernt liegt. Trotz der Misere bricht Lopez jedoch eine Lanze für sein Team: „Die Mannschaft gibt sich keinesfalls auf und ist weiterhin eine eingeschworene Truppe. Die Stimmung im Training ist nach wie vor sehr positiv, was in einer solchen Situation nicht selbstverständlich ist. Nach der Flut an verletzten Spielern wollen wir nun versuchen bis zur Winterpause noch den ein oder anderen Punkt einzusammeln, wenngleich das gegen den Spitzenreiter eher schwer werden wird.“
Wie bereits erwähnt, kann Lopez dabei am Sonntag auf einige Rückkehrer bauen. Stürmer Tim Palm stand nach überstandener Fußverletzung bereits am vergangenen Wochenende wieder auf dem Platz. In Sebastian Ramacher, Anton Klotz, Julian Merken, Julian Schmitz und Julian Schmidgen kehren gleich fünf Akteure in den Kader zurück. Trotz der verbesserten Personalsituation bleibt Lopez vor dem Duell mit Vordereifel vorsichtig: „Wir gehen als Außenseiter in die Partie, können deshalb aber befreit aufspielen. Letztlich geht es darum die Stärken der Gäste in den Griff zu bekommen. Gelingt uns das, können wir Vordereifel lange Paroli bieten.“
Quelle: Rhein-Zeitung-Kreis-Cochem-Zell, Nr. 268, Seite 30, 18.11.2023, Mirko Bernd
Vordereifel: Spielfreies Wochenende hat gut getan
Fußball-Bezirksliga Mitte: SG reist als Tabellenführer zum Schlusslicht Westum – Konkurrenz konnte sich nicht an SGV vorbeischieben
Ein spielfreies Wochenende kann auch mal gut tun. Und wenn dann noch die anderen so spielen, dass es auch tabellarisch nicht weh tut, umso besser. So geschehen bei der SG Vordereifel, die in der Fußball-Bezirksliga Mitte, die trotz des turnusmäßigen Aussetzens in der 17er-Klasse ihre Tabellenführung behielt. Sollte Vordereifel am Sonntag um 14.30Uhr beim Schlusslicht SG Westum/Löhndorf gewinnen, wird das auch so bleiben.
Vordereifels Trainer Niklas Wagner hat natürlich wahrgenommen, dass bis auf Rübenach keine Mannschaft der ersten Sechs gewonnen hat. Was auch daran lag, dass vier direkt aufeinandertrafen. Der Zweite Mendig (ein Punkt hinter Vordereifel) und der Dritte Oberwinter (zwei Punkte dahinter) trennten sich 3:3, der Vierte TuS Mayen (zwei Punkte Rückstand) und der Sechste Liebshausen (sechs Punkte) spielten 4:4. Der Vollständigkeit halber: Der Fünfte Rübenach gewann 4:2 bei der SG Maifeld-Elztal und robbte sich bis auf drei Punkte heran.
„Die Hinrunde ist noch nicht mal abgeschlossen, das ist alles noch zu früh, wir gucken da noch nicht so sehr drauf“, sagt Wagner und lenkt den ganzen Fokus auf die Partie beim Letzten, für den das zweite Jahr nach dem Aufstieg tatsächlich das schwerste zu werden scheint, denn erst magere vier Punkte nach 15 Spielen stehen bei Westum zu Buche. Der Abstand zum rettenden Ufer ist mit sieben Punkten allerdings noch nicht so groß, dass der Anschluss nicht mehr zu schaffen wäre. Wagner weiß das: „Ich werde nicht müde, den Zeigefinger zu heben. Wir brauchen eine gewisse Schärfe. Wir müssen fokussiert und demütig bleiben, das ist wichtig für uns. Westum wird natürlich versuchen, auch gegen uns zu punkten. Du kannst dir ja nicht aussuchen, gegen wen du punktest, wenn du unten stehst.“
Deswegen fordert der Vordereifeler Trainer: „Wir wollen das Spiel positiv bestreiten und gewinnen. Was dafür nötig ist, sollte jedem aber zu 100 Prozent bewusst sein.“ Personell hat das freie Wochenende auch gut getan: Wagner hat fast alle Spieler beisammen, nur Jannis Gorges fehlt aus beruflichen Gründen. Sein älterer Bruder Jonas Gorges könnte erstmals wieder im Kader stehen, er hat nach seiner Verletzung wieder das Training aufgenommen.
Anmerkung: In der letzten Saison war die SG Vordereifel Gast bei der Heimspiel-Premiere unserer ersten Mannschaft. Das Spiel endete 1:1.
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