Westum/Löhndorf ist im Abstiegskampf die Mannschaft der Stunde und hat sich durch den dritten Sieg in Folge wieder an die Nichtabstiegsplätze herangekämpft. Es läuft derzeit einfach rund bei den Kombinierten aus Sinzig. Nach Erfolgen gegen Weitersburg (2:1) und die Grafschafter SG (4:0) landeten sie beim direkten Konkurrenten von der Loreley einen weiteren hochverdienten Dreier.
Max Palm hatte die Gäste nach einer Ecke in der 23. Minute in Führung gebracht, die Marcel Ossendorf (25.) und Christian Fuchs (35.) mit weiteren guten Gelegenheiten noch vor der Pause hätten ausbauen müssen. Da die Hausherren offensiv kaum bis gar nicht in Erscheinung traten, beseitigte ein Doppelpack von Ossendorf (61.) und Merlin Erens (64.) in Halbzeit zwei auch die letzten Zweifel.
Der Anschlusstreffer von Oberwesels Johannes Lehre in der 84. Minute sollte daran auch nichts mehr ändern. In der Tabelle zog die SG durch den Sieg im direkten Duell am Gegner vorbei auf den drittletzten Rang. Da zudem Oberzissen und Emmelshausen und die SG Bogel am Wochenende ohne Punkte blieben, beträgt der Rückstand auf die Nichtabstiegsplätze nur noch drei Zähler.
Westums Coach Lopez will jedoch nur den Moment genießen: „Das gilt auch für die Mannschaft. Wir freuen uns, dass es derzeit so gut läuft, und wollen diesen Lauf möglichst lange fortsetzen, ohne dabei zu sehr auf die Tabellensituation zu achten.“
SG Westum/Löhndorf: Wahl, Marienfeld, Gaydos, T. Palm (89. Gottschalk), Ossendorf (82. Merken), M. Palm (88. Schäfer), Fuchs, Gimnig, Schmitz, Hoffmann, Morgenschweis-Schäfer (63. Erens).
Quelle: Rhein-Zeitung-Koblenz-Region, Nr. 73, Seite 23, 26.03.2024, Sascha Wetzlar
Viertäler Oberwesel ergibt sich fast ohne Gegenwehr
Bezirksliga Mitte: Westum gewinnt das Kellerduell in Winzberg mit 3:1 – Gastgeber rutschen auf den vorletzten Tabellenplatz ab
Bei der SG Viertäler Oberwesel schwindet so langsam die Hoffnung auf den Klassenverbleib. In der Fußball-Bezirksliga Mitte unterlag man im Schlüsselspiel gegen den ehemals unteren Tabellennachbarn SG Westum/Löhndorf mit 1:3 (0:1) – und das fast ohne Gegenwehr.
Auf dem Winzberger Kunstrasen erspielte man sich keine einzige „Hundertprozentige“, das 1:3
(83.) des reaktivierten Einwechselspielers Johannes Lehré einmal ausgeklammert, gab es keinen einzigen Schuss aufs Gästetor. Oberwesel rutscht damit auf den vorletzten Platz 16 und hat weiterhin fünf Zähler Rückstand auf das rettende Ufer Rang 13 bei nur noch acht, teils schweren, ausstehenden Aufgaben.
Oberwesels Spielertrainer Christoph Fahning wirkte schon etwas ratlos, sagte nach Spielschluss das, was ohnehin jeder der Zuschauer sah: „Die Leistung war der Wichtigkeit des Spiels unangemessen.“ Fast eine Untertreibung, betrachtet man die große Chance, die sich in diesem Kellerduell für sein Team bot. Oberwesel musste in Abschnitt eins gegen den Wind antreten – und kam damit so gar nicht zurecht. Bereits in Minute 17 wurde es erstmalig
eng, als Stefan Fahning Westums Sturmführer Tim Palm elfmeterreif niederrang, alleine der Pfiff von Schiedsrichter Dominik Franklin aus Laufeld blieb aus.
Westum machte weiter, Spielmacher Marcel Ossendorf zog ab und SGVO-Keeper Sebastian Koenig wehrte glänzend ab (21.). Die daraus resultierende Ecke zirkelte Ossendorf auf den Schädel des einlaufenden Max Palm zum 0:1 (22.). Um die Führung zu untermauern, feuerte Ossendorf noch zwei passable Fernschüsse ab (29., 30.). Aufgrund von Donner und Starkregen schickte Franklin beide Mannschaften bereits nach 40 Minuten in die Halbzeit. Die fehlenden fünf Minuten spielte man einfach nach dem Regenguss nach, statt einer Halbzeitpause wurden
nur die Seiten getauscht.
Der Seitenwechsel tat den Hausherren kurzzeitig gut, Christoph Bittners Schuss wurde sechs Meter vorm Westumer Gehäuse gestoppt (48.), der leicht angeschlagene Sebastian Mitchard spekulierte zweimal bei durchrutschenden Flanken nicht (51., 53.). Das war es dann an heimischer Offensive für eine halbe Stunde, der Gast übernahm wieder das Kommando. Tim Palm tankte sich durch, Julian Stüber foulte Palm bei dessen Schuss, es gab Elfmeter. Ossendorf verwandelte im Nachschuss zum 0:2 (60.). Das war Stübers zweiter verursachter Strafstoß binnen sieben Tagen, auch gegen Bogel griff er regelwidrig zu. Damit es für Westum ein gelungener Nachmittag wurde, bewies Coach Tomas Lopez auch noch ein goldenes Händchen. Nur 40 Sekunden nach seiner Einwechslung traf Merlin Endres zum entscheidenden 0:3 (63.).
Oberwesels Rückkehrer Johannes Lehré sorgte für ein wenig Frische im Spiel der Heimelf und belohnte sich mit dem 1:3 (83.), der ebenfalls gekommene Julian Vogt hatte zuvor abgezogen.
Tristesse allenthalben in Winzberg bei denen, die es mit der Heimelf halten. Oberwesels Vorstandsmitglied Lennart Schuck meinte gar: „Ich habe heute zwei Absteiger gesehen.“ Er schob aber schnell nach, dass der Westumer Sieg völlig verdient war. Gäste-Coach Lopez ordnete die nun größer gewordene Chance des Klassenverbleibs folgendermaßen ein: „Bei uns rechnet keiner, wir gehen Spiel für Spiel an. Heute bei dem Wind wollten wir flach spielen und vermehrt über Kombinationen kommen. Das Auftreten meiner Mannschaft war top.“ Fahning wollte schmallippig bleiben: „Wenn nur der Torwart Normalform erreicht, kann es nicht reichen.“